"School of Champions“: „Tatort“-Star drillt die Skistars von morgen

14.02.2024 um 13:45 Uhr
    Trainer Albin (Ferdinand Hofer) bringt alle Ski-Talente an ihre Grenzen. | © ORF
    Trainer Albin (Ferdinand Hofer) bringt alle Ski-Talente an ihre Grenzen. | ©ORF

    In der neuen ARD-Serie "School of Champions“ gehen junge Ski-Talente nach ihrer Aufnahme bei der berühmten Skiakademie Gastein an ihre Grenzen.

    Sie wollen alle Champions werden. Skilaufen als Beruf. Rennen gewinnen. Womöglich sogar bei den Olympischen Spielen. Sie sind jung und haben die besten Voraussetzungen. Aber erst mal müssen sie dafür gedrillt werden: in einer Ski-Akademie im Salzburger Gasteinertal. So überwältigend die Landschaftspanoramen da auch sind, dafür haben die jungen Leute weder Zeit noch Sinn. Nur zehn Jugendliche werden in die Akademie aufgenommen, da wird schon die Aufnahmeprüfung zum Hauen und Stechen.

    Das ist die Grundkonstellation der österreichisch-schweizerischen Serie „School of Champions“ (14. Februar, 20.15 Uhr im Ersten bereits jetzt in der Mediathek abrufbar). Und da wird nicht nur mit ziemlich harten Bandagen gekämpft. Es geht auch mörderisch zu. Gleich in der ersten Szene jedenfalls stehen Sanitäter und Polizisten betroffen vor ein paar Leichensäcken.

    Bei „School of Champions“ Piste gibt es also auch abseits der Piste jede Menge Zündstoff. Dani (Emilia Warenski) etwa, deren Eltern Bauern sind und sich das Schulgeld nie leisten könnten, wird nur aufgenommen, weil sie eine Einheimische ist – und weil sie bei einem Vorabrennen getrickst und ihre eigene Schwester ausgebootet hat.

    Amal (Luna Mwezi) muss sich gegen ihre Mutter wehren, die für Sport kein Verständnis hat. Und Nikolaus alias Nikki (Imre Liechtenberger) ist der Sohn des früheren Ski-Asses Mark Auer (Jakob Seeböck) und muss immerzu gegen den übergroßen Schatten kämpfen. Was um so schwieriger ist, als der Vater jetzt das Elite-Internat leitet.

    ORF-Trailer zu "School of Champions“

    Aber nicht nur die Jugendlichen, auch die Erwachsenen geraten öfter aus der Spur. Nicht die besten Leistungen entscheiden an der finanzklammen Schule, sondern das, was der Großsponsor will. Und der Direktor wird gar als „Mörder“ beschimpft, weil gerade erst einer der Zöglinge, der dem Druck wohl nicht standhielt, Selbstmord beging. Und unter dem zunehmenden Groll der Hinterbliebenen hat die Trainerin immer mehr Schuldgefühle.

    Da ist also viel Konfliktpotenzial. Und klar, da bahnt sich auch die eine oder andere Liaison an. Aber das ist doch wesentlich ernster erzählt als die „Elite“. Und wird auch dadurch interessant, dass jede Folge etwas mehr aus der Perspektive einer anderen Hauptfigur erzählt wird.

    Schulleiter Mark Auer (Jakob Seeböck) und sein Team begrüßen die neuen Schüler an der Ski Akademie Gastein. | ©ORF

    In den Hauptrollen sind u. a. Moritz Uhl, Josephine Ehlert, Judith Altenberger, Jakob Seeböck (2009 – 2021 bei der „Soko Kitzbühel“ im Einsatz) und Ferdinand Hofer zu sehen - letzterer bekannt als Kommissar Kalli Hammermann aus dem Münchner „Tatort“. Er spielt den Trainer Albin, der den Skinachwuchs mit beinhartem Training an ihre Grenzen bringt.

    Die Produktion zielt klar auf ein jüngeres Publikum, das dem Fernsehen eigentlich längst verloren gegangen ist und auf Streamingplattformen unterwegs ist. „School of Champions“ ist ein gut gewachstes Serienbrett, das sicher in der Piste liegt, bei dem aber nicht jeder im Ziel ankommt. Die Rennszenen gehören allerdings eher zu den schwächeren Momenten. Dafür wird die Serie selbst zur Kaderschmiede, weil sich hier ein paar Nachwuchsschauspieler beweisen. Eine zweite Staffel ist bereits in Produktion.

    Eine Kritik von Peter Zander für die Berliner Morgenpost, hier den Original-Artikel lesen.