Im neuen Fall "Solo für Weiss - Tödliche Wahl", dem mittlerweile neunten Film der ZDF-Krimireihe (Start 2016), geht es für Nora Weiss, die einzelgängerischer Zielfahnderin in Diensten des LKA, sehr persönlich zur Sache. Sie wird mit ihrer Vergangenheit auf der Polizeischule konfrontiert.
Neue Aufregung für die kühle Blonde vom Fluss Trave: Alle Welt jagt die ehemalige Polizistin Judith, gespielt von Alice Dwyer (bekannt aus der ZDF-Reihe "Herr und Frau Bulle"), mit der Nora Weiss früher befreundet war. Sie war bei einem Überfall zugegen, als der Wachmann eines Geldtransporters erschossen wurde. Mehr noch: Sie ist seit den tödlichen Schüssen verschwunden.
Judith, die einst auf dem besten Weg zu einer Beamtenkarriere im Staatsdienst war, Hauptverdächtige. Schon während ihrer Ausbildung auf der Polizeischule stieß sie ihre Freundin Nora vor den Kopf. So ganz erklären konnte die sich nicht, warum Judith einst beschloss, zunächst Personenschützerin zu werden und dann lange in einer Sicherheitsfirma zu arbeiten. Zuletzt hatte sie das Security-Unternehmen, das für den Geldtransport zuständig war, als Chefin geführt. Doch, dass sie eine Täterin ist? Nora kann das nicht so recht glauben. Beim Aufspüren der Flüchtigen unterstützt sie ihr Kollege Ben Salawi (Camill Jammal) von der Kripo Lübeck.
Anna Maria Mühe spielt bereits zum neunten Mal die unterkühlte bis spröde Zielfahnderin, die Rolle ist ihr sichtlich zur zweiten Haut geworden. "Nora ist extrem zielstrebig, und um an ihr Ziel zu kommen, nimmt sie jegliche Konsequenzen in Kauf. Das beeindruckt mich. Ich habe, wie Nora, kein Problem damit, mal allein zu sein und die Zeit zu genießen", sagt die Schauspielerin über ihre Rolle.
Ganz so eigenbrödlerisch wie ihre gelegentlich fast kratzbürstig wirkende Polizistin sieht sie die Einsätze allerdings nicht. "Der Beruf führt dazu, dass es Phasen gibt, in denen man raus ist, weil man dreht und das manchmal sehr einnehmend sein kann", so Mühe. "Da ist es wichtig, Menschen um sich herum zu haben, die dafür Verständnis haben."
Regisseur Gunnar Fuß setzt einen atmosphärisch dichten Montagabend-Fernsehkrimi um, der von einem Gefühl latenter Verunsicherung durchzogen ist. Das Drehbuch, das immer wieder um die Frage von Freundschaft, aber auch um toxisches Misstrauen kreist, stammt von Paul Salisbury.
"Da ist immer ein Flirren zwischen den beiden, dass es auch gleich kippen könnte", sagt Alice Dwyer über ihre neue Rolle. An der Seite von Johann von Bülow war die 36-jährige Schauspielerin von 2018 bis 2021 in einer anderen ZDF-Krimireihe zu sehen: „Herr und Frau Bulle“. Sie spielten das Ehepaar Wills, das gemeinsam in Berlin ermittelte. Dwyer und ihr Ehemann Sabin Tambrea (bekannt aus der „Ku’damm-Reihe“ im ZDF) wurden in diesem Jahr erstmalig Eltern. Für Alice Dwyer war es eine Riesenfreude, mit ihrer Kollegin Anna Maria Mühe arbeiten zu dürfen: "Ich bin privat wie beruflich Anna-Fan, also war das besonders schön. Wir haben uns vor zirka 17 Jahren bei Dreharbeiten kennengelernt und sind seitdem befreundet. Es war wunderbar, uns wieder an einem Set zu begegnen."