„Tatort“: Borowskis vorvorletzter Fall ist futuristisch, gruselig und verstörend - einschalten?

10.11.2024 um 15:15 Uhr
    „Tatort“: Borowski vorvorletzter Fall ist futuristisch, gruselig und verstörend - einschalten? | © NDR
    Väterliche Gefühle entwickelt Borowski (Axel Milberg) für die junge Klimaaktivistin Leonie (Johanna Götting). Das funktioniert aber nur deshalb, weil der Polizist ihr gegenüber seine Profession verheimlicht.  | ©NDR

    In seinem drittletzten "Tatort: Borowski und das ewige Meer" wird der Kieler Kommissar mit dem Tod junger Klimaaktivisten in der Ostsee konfrontiert. Man darf sich auf einen wendungsreichen Fall freuen, der spannend und ralitätsnah vom Verhältnis der Generationen in Sachen Klimakatastrophe erzählt.

    Im "Tatort: Borowski und das ewige Meer" (10. November, 20:15 Uhr, Das Erste) bekommt es das Kieler Ermittlerteam um Klaus Borowski (Axel Milberg, 68), Mila Sahin (Almila Bagriacik, 34) und die neue Datenforensikerin Paula Rinck (Thea Ehre, 24) mit einer jungen Frauenleiche im Meer zu tun. Zunächst sieht es nach einer Beziehungstat aus, aber dann wird klar: Borowski ermittelt gegen eine Übermacht.

    Darum geht's in "Tatort: Borowski und das ewige Meer"?

    Nachdem die Leiche der 19-jährigen Clara Weidenfeld am Strand aufgefunden worden ist, wird ihr eifersüchtiger Ex-Freund Benno Sitter (Jonathan Berlin, 30) von der Kieler Polizei verhört. Mord streitet er ab, einen Streit gibt er aber zu, denn Clara soll für eine andere Frau geschwärmt und ihn mit ihr betrogen haben.

    Als eine weitere junge Frauenleiche am Strand gefunden wird, entdecken die Ermittler Verbindungen zwischen den getöteten Frauen. Beide engagierten sich für den Klimaschutz und gegen ein Bauprojekt an der Küste, beide folgten vor ihrem Tod einem gleichen Ablauf und beide hatten Kontakt zu Zenaida (Milena Tscharntke, 28), jener Klimaaktivistin, die Benno für Claras Geliebte hielt ...

    Lohnt sich heute das Einschalten?

    Ja, unbedingt!  Der vorvorletzte Borowski-Krimi beginnt mit poetischen Bildern in einer unwirtlichen Jahreszeit an der Ostseeküste. Ähnlich stimmungsvolle Aufnahmen ziehen sich durch den gesamten Film. "Kurz vor Drehbeginn war eine Sturmflut in Kiel und Hamburg. Dabei wurde viel zerstört. Der Kameramann [Robert von Münchhofen. Red.] hat sich auf den Weg gemacht, um viele eindrucksvolle Naturimpressionen zu sammeln", erklärt Regisseurin Katharina Bischof zur Entstehung der Aufnahmen, die teils wie Gemälde wirken. "Die Klimakrise ist zwar die existentielle Katastrophe unserer Zeit, aber andere Krisen legen sich permanent darüber", fügt Bischof hinzu. Deswegen sei dem Filmteam wichtig gewesen, die Natur in die Geschichte zu holen. Diese Naturbilder seien "die stumme Klammer des Filmes".

    Vor dieser Kulisse tauchen die Zuschauerinnen und Zuschauer mit dem Ermittlerteam in die Welt der jungen Klimaaktivisten ein, die nicht mehr verdrängen, aber auch nicht ernstgenommen werden und die die Polizei als Gegner erleben: "Sie sind es doch, die unsere Demos auflösen, uns anzeigen, Schmerzgriffe und der ganze Scheiß", fasst Leonie Mewes (Johanna Götting, geb. 2003) die Verzweiflung im Krimi zusammen. Sie ist eine der vielen wichtigen weiblichen Figuren in diesem Film und das ist kein Zufall: "Die Klimabewegung wird stark von jungen Frauen geprägt. Greta Thunberg [21] und Luisa Neubauer [28] etwa. Aber auch auf Influencer-Seite. Insofern ist unsere Besetzung zwangsläufig", sagt Drehbuchautor Rudi Gaul dem Sender.

    Zwangsläufig scheint es auch zu sein, dass Online-Freundschaften relativ leicht die Lücken in den einsamen Herzen von Teenies und jungen Erwachsenen füllen können - egal wer hinter dem Profilnamen steckt. Unsere hochtechnisierte Welt spielt neben der Natur - beides Mächte, die der Mensch lange glaubte im Griff zu haben - in diesem Krimi eine wichtige Rolle. "Bei uns kehrt sich das um. Es stellt sich heraus, dass die Natur, dass uns die Technologie fest in ihrem Griff haben. In dieser Hinsicht ist der Film ein Near-Future-Thriller", erklärt Gaul.

    Ohne zu viel verraten zu wollen: Wie ambitioniert der Krimi des Autorenduos, welches bisher fürs Stuttgarter Revier starke Folgen wie "Videobeweis" und "Vergebung" verantwortete, wirklich ist, merkt man aber erst nach einem Plot-Twist etwa in der Mitte des Falls. Ob Boomer Borowski den übermächtigen "perfekten Mörder" allerdings im Alleingang stellen kann, das darf natürlich bezweifelt werden. Abgesehen davon regt die Geschichte, in der die "Klimaangst auf die Spitze getrieben" wird und "in einer Utopie endet" (Milena Tscharntke), aber auf jeden Fall zum Nachdenken an. Quelle: SpotOnNews

    „Tatort“ aus Kiel: Abschied von Axel Milberg als Kommissar Klaus Borowski

    Axel Milberg verabschiedet sich nach über 20 Jahren von seiner Rolle als Kommissar Klaus Borowski. Das gab der NDR heute bekannt. Der letzte Fall mit dem Kieler „Tatort“-Kommissar wird 2025 zu sehen sein. Dann wird er zum letzten Mal mit seiner Kollegin Mila Sahin (Almila Bagriacik) ermitteln. In einem langen Statement, das der NDR heute veröffentlicht hat, erklärt Axel Milberg seine Entscheidung: „Es gab im 'Tatort' nie Routine, nichts wiederholte sich, jeder Kieler 'Tatort' war anders. Ich hatte dabei das Glück, fast immer in der Regie und bei den Drehbüchern eine neue Sicht auf Themen, Motive, Milieus und Erzählweisen kennenzulernen. Oft war es auch - ganz nebenbei - eine Liebeserklärung an meine erste Heimat, das Land Schleswig-Holstein. Das alles hat ein großes, ungewöhnlich engagiertes Team möglich gemacht, insgesamt sicherlich über 1000 Menschen in den bisher 38 Folgen. Ihnen und allen tollen Schauspielerinnen und Schauspielern bin ich dankbarer, als ich es hier sagen kann. Ich danke besonders auch dem treuen Publikum. So schön die Konzentration auf die Figur 'Borowski' war, nach 21 Jahren ändert sich der Markt und ich mit ihm. Ich habe daher die Leitung des NDR gebeten, unseren Vertrag nicht noch einmal zu verlängern und freue mich auf das Neue. Jetzt geht mein Blick nach vorne.“ NDR-Intendant Joachim Knuth erklärte dazu: „Eine Ära geht zu Ende. Axel Milberg hat den 'Tatort' aus Kiel über zwei Jahrzehnte geprägt und mit seiner Figur des Klaus Borowski einen ganz eigenen norddeutschen Charakter entwickelt, der wunderbar zu Schleswig-Holstein passt. Er ist ein Ausnahmeschauspieler, dessen Verwandlungskunst und Spielfreude im 'Tatort' mir sehr fehlen werden. Für seine großartige Arbeit danke ich ihm von Herzen und freue mich, dass er dem NDR in neuen Projekten erhalten bleibt." Wie geht es weiter? Zu Borowskis Nachfolge ist noch nicht viel bekannt. Der NDR teilt lediglich mit, dass ab 2026 Schauspielerin Almila Bagriacik (Mila Sahin) im Zentrum eines neuen NDR-Tatort-Teams in Kiel stehen wird. Wer dazu gehören wird, will der Sender noch bekanntgeben.

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    Geheimakte „Tatort“: So geht’s weiter in der Saison 24/25

    Highlights, Jubiläen, Abschiede und Neuzugänge: Die Saison 2024/25 der ARD-Krimireihe startet am 15. September mit einem Fall aus Wien. Ein Artikel von HÖRZU Chefreporter Mike Powelz Tödliches Deutschland: In einem niedersächsischen Kloster geschieht ein Mord. Ein weiteres Tötungsdelikt ereignet sich in einer vollbesetzten Seilbahn im Schwarzwald. Ein tödlicher Sturz aus dem siebten Stock eines Kölner Eros-Centers hält die Polizei in Atem, der Fund einer von antiken Speeren durchbohrten Leiche in Münster ebenfalls. Und in Berlin treibt ein heimtückischer Scharfschütze sein Unwesen. Zum Glück ist das alles nicht die Realität, sondern Stoff von fünf der zahlreichen „Tatort“-Highlights, auf die sich die Krimifans in der Saison 2024/25 freuen dürfen. Allein in diesem Jahr, so verrät ARD-Sprecherin Tabea Werner im Gespräch mit HÖRZU, stehen noch 15 Erstausstrahlungen in der Krimireihe an. Los geht’s am 15.9. mit dem Wiener „Tatort: Deine Mutter“. Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser ermitteln in einem Mordfall in der Rap-Szene. Das größte Jubiläum der Saison hat laut Pressesprecherin Annette Gilcher der SWR in der Pipeline: So feiert bereits am 27.10. die laut repräsentativen Umfragen beliebteste „Tatort“-Ermittlerin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) mit dem Krimi „Dein gutes Recht“ über einen Mord im Juristenmilieu nicht nur ihren 80. Einsatz, sondern zugleich ihre 35-jährige (!) Zugehörigkeit zur „Tatort“- Ermittlerfamilie. Ihre Premiere erlebte sie am 29.10.1989. Anlass für den SWR, ein spannendes, virtuelles „Tatort“-Game zu produzieren, das die Fans im Anschluss an die Ausstrahlung gratis im Netz spielen können.

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    „Tatort“: ARD plant mit neuen Ermittlern - aber nicht mehr mit Schweiger

    Alle "Tatort"-Teams sind in der Saison 2023/24 mindestens einmal zu sehen. Mit den Ermittlern in Münster,  sollen sogar zwei Filme laufen, erzählt Jörg Schönenborn, ARD-Koordinator Fiktion. TV-Kommissar Nick Tschiller, gespielt von Til Schweiger, wird von der ARD allerdings weiterhin vom Dienst suspendiert - scheinbar für immer. Ein Artikel von Hörzu Chefreporter Mike Powelz Endlich fließt bald wieder Blut am Sonntagabend, zumindest aus Sicht der Krimifans. Am 3. September fällt der Startschuss für die neue „Tatort“-Saison. Den Aufakt macht diesmal die dienstälteste Kommissarin: Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) ermittelt in einem Fall, in dem der Schatz der Nibelungen eine wichtige Rolle spielt: „Gold“. Als prominenter Gast ist Heino Ferch dabei. Was tut sich sonst bei Deutschlands nach wie vor beliebtester Krimireihe? Gibt es neue Ermittlerteams, stehen Abschiede an, sind Events oder Mehrteiler geplant? Und wie bewertet die ARD die Tatsache, dass es nach 2022 in diesem Jahr mit den durchschnittlichen Einschaltquoten erneut abwärts ging? Exklusiv in HÖRZU legt der für den „Tatort“ zuständige ARD-Koordinator Fiktion, Jörg Schönenborn, die Karten auf den Tisch. Krimireihe unter Sparzwang Ein Dienstjubiläum, so Schönenborn, stehe in der Saison 2023/24 nur einmal an: „Ende November feiern wir mit ‚Borowski und das unschuldige Kind von Wacken‘ den 20. Geburtstag beim Kieler ‚Tatort‘.“ In die Feierlaune wird sich diesmal aber auch Wehmut mischen. „Auf eigenen Wunsch wird Axel Milberg aber nur noch bis 2025 im ‚Tatort‘ zu sehen sein und sich dann verabschieden.“ In Bremen wird weiter ohne den Dänen Andersen ermittelt - Dar Salim hat keine Zeit Sein Abgang ist nicht der einzige der Reihe: Dar Salim, der in den Bremen-Krimis den dänischen Polizisten Andersen spielt, ist nicht mehr dabei. „Seit seinem Einstieg im Bremer ‚Tatort‘-Team 2019 hat das internationale Interesse an Salim noch mal zugenommen“, so RadioBremen-Pressesprecher Mark Lührs zu TV DIGITAL. „Die Planung einer deutschen Produktion ist schwierig, wenn US-amerikanische Filmstudios und weltweit agierende Streaming-Anbieter anklopfen.“

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    „Tatort“: Nach dem 100. Fall ist Schluss für Batic und Leitmayr

    Nach mehr als drei 30 Jahren quittieren die "Tatort"-Kommissare Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl ihren TV-Dienst in München und steigen aus. Ihr 100. Fall soll der letzte sein. Eine große TV-Ära geht zu Ende: Im Jahr 1991 ermittelten Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl zum ersten Mal als Münchner "Tatort"-Kommmissare als Ivo Batic und Franz Leitmayr. Mehr als drei Jahrzehnte später verabschiedet sich das Ermittler-Duo nun vom Sonntagabendkrimi im Ersten, wie der Bayerische Rundfunk am Dienstag bekannt gab. Auf 93 Fälle bringt es das Team bislang, mehr Fälle hat noch kein Ermittler-Team gelöst. Noch sieben "Tatort"-Folgen mit Batic & Leitmayr in den nächsten zwei Jahren Laut BR sind für 2024 und 2025 noch weitere Drehs verabredet – "bevor sich die Kommissare nach dann 35 Jahren und glatt 100 Fällen vom Dienst verabschieden". Zwei weitere Folgen sind bereits im Kasten, fünf weitere sollen noch produziert werden. In den kommenden zwei Jahren ermitteln Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl also noch in sieben Fällen, bevor sie ihre ARD-Dienstmarke für immer abgeben. "Als 'Tatort'-Hauptkommissare haben Udo und ich in den letzten Jahren einige echte Polizeikollegen und einen Münchner Polizeipräsidenten mit in den Ruhestand verabschiedet. Die waren alle etwas jünger als wir. Für uns ein guter Anlass, ebenfalls irgendwann 'Servus' zu sagen", so Nemec in der BR-Pressemitteilung. Wachtveitl nannte sein "Tatort"-Engagement "das längste gschlamperte Verhältnis, das ich je hatte".

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    „Tatort“: Neues Ermittler-Duo löst Cold Cases in Frankfurt

    Frankfurt hat ein neues "Tatort"-Team: Melika Foroutan und Edin Hasanović sollen als Kommissare in Zukunft ungelöste Mordfälle der Stadt aufklären - sogenannte Cold Cases. Drehstart für ihren ersten Einsatz wird im Herbst 2024 sein. Die Katze ist aus dem Sack: Die Nachfolger des scheidenden Frankfurter "Tatort"-Teams sind gefunden. Melika Foroutan (48) und Edin Hasanović (32) werden in Zukunft für den Hessischen Rundfunk in der Main-Metropole auf Verbrecherjagd gehen. Das gab die zuständige Produktionsfirma Sommerhaus am Donnerstagnachmittag bekannt. Sie beerben damit die scheidenden Kommissare Brix und Janneke alias Wolfram Koch (62) und Margarita Broich (64), die Ende 2023 zum letzten Mal für den beliebten Sonntagabend-Krimi gemeinsam vor der Kamera standen. Wie es in der Mitteilung heißt, legen die neuen Kommissare ihren Fokus auf Cold Cases, ungeklärte Mordfälle und Tötungsdelikte aus der Vergangenheit. Damit wolle der Hessische Rundfunk "abermals neues Terrain innerhalb seines 'Tatort'-Formats" betreten. Hasanović freut sich in einem kurzen Statement riesig auf seine neue Rolle mit seiner "wunderbaren" Kollegin. Sie sei bereits während seiner Anfangszeit als Schauspieler eine seiner ersten Kolleginnen gewesen. Für ihn schließe sich deswegen ein Kreis. Generell finde er polizeiliche Ermittlungen in alten, ungeklärten Kriminalfällen wieder aufzunehmen, faszinierend: "Dieses besondere Konzept hat mich von Anfang an überzeugt!" Im April sagte Edin Hasanović im Interview bei TV DIGITAL: "Neben einer regelmäßigen Talkshow wäre das sozusagen die eierlegende Wollmilchsau, weil es stetig ist. Wenn ich eine tolle Kollegin oder einen tollen Kollegen dabei an meiner Seite hätte und die Stadt auch großartig wäre, würde ich nicht Nein dazu sagen." Da hatte er wohl schon eine leichte Vorahnung...

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