"Tatort“: Lohnt sich der neue Schrebergarten-Krimi aus Münster?

17.03.2024 um 12:15 Uhr
    Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers), Silke Haller (ChrisTine Urspruch) und Frank Thiel (Axel Prahl) buddeln im Schrebergarten. | © WDR Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers), Silke Haller (ChrisTine Urspruch) und Frank Thiel (Axel Prahl) buddeln im Schrebergarten. | ©WDR

    Im ersten Münster-"Tatort" 2024 ermitteln Kommissar Thiel und Rechtsmediziner Prof. Boerne mit Assistentin Silke Haller in einer Schrebergartensiedlung. Spannende Crime-Comedy oder langweilige Kleingarten-Spionage?

    Der "Tatort: Unter Gärtnern" (17. März, 20:15 Uhr, das Erste) führt Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl, 63) und Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, 59) in einen Münsteraner Schrebergarten. Dort liegt neben zwei Eichhörnchen eine ältere Dame tot im Gemüsebeet.

    Ob die idyllische Kleingartenanlage mitten in der malerischen Stadt überhaupt ein Tatort ist oder ob die beliebte ältere Dame vielleicht doch einfach eines natürlichen Todes gestorben ist, gilt es herauszufinden. Die tote Sabine Schmidt (Sibylle Canonica, 66, "Der Pass") ist äußerlich völlig unversehrt. Allerdings scheinen die beiden toten Eichhörnchen direkt neben ihr zeitgleich verstorben zu sein.

    Thiel findet nicht nur das merkwürdig, auch die anderen Pächter der Anlage sind undurchsichtig. Gemeinsam mit seinem Assistenten Mirko Schrader (Björn Meyer, geb. 1989) verhört er unter anderem Sabines freizügigen Nachbarn Klaus Karger (Tobias van Dieken, geb. 1980, "Familie Anders"), der ihr als Ersthelfer zwei Rippen gebrochene Rippen hat. Auch das auffällige Interesse an Thiels Ermittlungen von Historiker Ulrich Winer (Hans-Uwe Bauer, 68, "Sterben") - ebenfalls ein Schrebergarten-Nachbar - sowie das große Desinteresse seiner Frau Vera (Almut Zilcher, 69) daran, sind verdächtig.

    Trailer zu "Unter Gärtnern"

    Und während Prof. Boerne in der Rechtsmedizin fachkundig an der genauen Todesursache arbeitet, fällt seiner Assistentin Silke Haller (ChrisTine Urspruch, 53) eine Unregelmäßigkeit in Sabines Garten-Parzelle auf, die das Team zu Ermittlungen in eine komplett neue Richtung führt...

    Lohnt sich das Einschalten beim "Tatort: Unter Gärtnern?"

    Auf jeden Fall. Mit diesem spannenden Krimi zeigen die Münsteraner "Tatort"-Macher mal wieder, warum sie das beliebteste Sonntagskrimiteam sind. Und wer vielleicht vorab denkt, "och Kleingarten - das ist mit zu klein", wird bei diesem Film schnell eines Besseren belehrt. Langweilig wird es in dieser Bio-Gartenlaubensiedlung sicher nicht - das gilt auch für den kleinen Crashkurs in Sachen Giftpflanzen.

    An anderer Stelle weben Drehbuchautorin Regine Bielefeldt und Regisseurin Brigitte Maria Bertele das gesellschaftliche Thema "Ageism", also die Altersdiskriminierung, ein. "Nur weil jemand alt ist, ist er oder sie ja nicht automatisch nett", heißt es dann unter Nennung eines Beispiels. Nachrichtlich interessierten Zuschauerinnen und Zuschauern wird dazu vermutlich ein weiteres aktuelles einfallen.

    Nicht zu kurz kommen auch hier wieder die Münster-typischen Wortgefechte. Wenn Silke Haller beispielsweise ihre frisch eingeführte "Miese Sprüche Kasse" präsentiert, die vorhersehbarerweise schon ziemlich voll ist und in die Prof. Boerne wegen "Weil Sie so niedlich sind" einzahlen soll. "Das war ein Kompliment", versucht er sich herauszureden. Doch sie kontert: "Im letzten Jahrhundert. In diesem fällt es unter Belästigung..." Überhaupt hat die Assistentin des Professors diesmal eine etwas größere Rolle.

    Es wäre noch so viel mehr zu erzählen, doch alles weitere würde spoilern und die Twist-Unterhaltung stören. Denn dieser spannende Krimi hat zahlreiche überraschende Wendungen. Eine davon gibt es gleich zu Beginn zu sehen. Doch was daraufhin erst wie ein Nicht-Whodunit-Krimi wirkt, bekommt ebenfalls schon bald wieder den nächsten Twist...

    "Tatort: Unter Gärtnern?": So, 17. März, 20.15 Uhr im Ersten und in der Mediathek

    „Tatort“: „Dann ist das halt so“ - Jörg Hartmann spricht über Fabers Zukunft

    Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn: Jörg Hartmann spielt im Dortmunder „Tatort“ den Kommissar-Kotzbrocken Peter Faber. Und das wird sich so bald nicht ändern. Beim „Tatort“ sind in jüngster Zeit einige Schauspieler ausgestiegen, ein paar andere haben ihren Abschied bereits angekündigt, wie zuletzt Miroslav Nemec und Udo Wachtveit in München. Auch das Team in Dortmund hat kürzlich mit Jan Pawlak, gespielt von Rick Okon, einen Ermittler verloren. Für den 54-jährigen Jörg Hartmann gehört ein Ausstieg aus der ARD-Krimireihe aktuell aber nicht zur Lebensplanung, wie er im Interview mit unseren Kollegen von der WAZ versichert: "Dann ist man halt „Tatort-Kommissar“, ja mein Gott, damit kann ich leben" „Nein. Ich habe ja zuletzt eine Geschichte entwickelt und ein Drehbuch geschrieben. Das ist ein schönes Privileg, dass ich mich da sehr einbringen kann in die Weiterentwicklung der Geschichte, da wir ja seriell erzählen im Dortmunder „Tatort“. Die Rolle ist Fluch und Segen zugleich, ich möchte natürlich als Schauspieler und Künstler wahrgenommen werden und nicht nur als „Tatort-Kommissar“. Und gleichzeitig freue ich mich und nehme es auch als Lob an, dass die Leute mich so sehr akzeptiert haben in dieser Figur, dann ist man halt „Tatort-Kommissar“, ja mein Gott, damit kann ich leben.“ Hier das ganze Interview bei der WAZ lesen. Dass Jörg Hartmann nicht nur Verdächtige nach ihrem Alibi befragen kann, hat der Schauspieler in der Vergangenheit auch schon mehrfach unter Beweis gestellt, nicht zuletzt als skrupelloser Stasi-Offizier Falk Kupfer in der ARD-Serie „Weißensee“ (2010 - 2018), der auch seine eigene Familie verrät. Inzwischen ist Kommissar Faber die einzige Figur im Dortmunder Ermittlerteam, die schon beim Start im Jahr 2012 dabei war. Hartmann forcierte jetzt sein Vertragsverlängerung aus eigenen Stücken und unterzeichnete einen Vertrag beim WDR mit einer Laufzeit von drei Jahren bis Ende 2026. Der nächste Fall aus Dortmund wird laut WDR im Herbst 2024 ausgestrahlt. 

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    „Tatort“-Aus für das Team in Göttingen – so geht’s weiter für Charlotte Lindholm

    Nächste Veränderung beim „Tatort“ im Ersten: Nachdem gerade erst das Frankfurter Team den Dienst quittiert hat, hat auch das Ermittlerinnen-Duo in Göttingen keine Zukunft mehr. Kommissarin Charlotte Lindholm und ihre Kollegin Anaïs Schmitz werden nicht mehr gemeinsam ermitteln. "Tatort"-Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler), bereits seit 2002 für den NDR im Einsatz, wird nach sechs Einsätzen in der Universitätsstadt wieder zum LKA in Hannover zurückkehren. Ihre Strafversetzung ist also beendet. Damit verabschiedet sie sich auch von ihren Kolleginnen und Kollegen in Göttingen, allen voran von ihrer Ko-Ermittlerin Anaïs Schmitz (Florence Kasumba). Lindholm ermittelt zukünftig wieder in ganz Niedersachsen „Als Charlotte Lindholm nach ihrem misslungenen Einsatz in 'Der Fall Holdt' nach Göttingen strafversetzt wurde, war die zeitliche Befristung mitgedacht. Ihre Zeit dort wird mit einem großen Finale enden. Ihrer Rolle bleibt die eigenwillige Kommissarin treu - Teamwork ist noch immer nicht ihre Sache. Ihre Fälle im LKA in Hannover werden sie künftig wieder nach ganz Niedersachsen führen“, erklärt Christian Granderath, Fiction-Chef beim NDR. Maria Furtwängler fällt der Abschied aus Göttingen schwer: "Charlotte Lindholm bricht einmal mehr auf zu neuen Ufern und bleibt eine rastlose Ermittlerin, die es nicht lange an einem Ort hält. Der Abschied von Göttingen ist nicht einfach, die Zusammenarbeit mit Florence Kasumba und dem Team hat mir sehr viel bedeutet. Nun also wieder solo - ich bin gespannt, was Charlotte Lindholm auf ihrem Weg noch erlebt ..."

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