„Toni, männlich, Hebamme“: Wäre Leo Reisinger bei einer echten Geburt eine Hilfe?

09.08.2024 um 12:30 Uhr
    Hebamme Toni hat immer alles im Griff  | © ARD Degeto
    Hebamme Toni hat immer alles im Griff - aber Schauspiler Leo Reisinger ist sich nicht sicher, ober er bei einer echten Geburt eine große Hilfe wäre.  | ©ARD Degeto

    Ob Kleinkinder, Eltern, Kummer oder körperliche Leiden: „Toni, männlich, Hebamme“ ist für alle da! Allerdings nur im TV – im echten Leben wäre Hauptdarsteller Leo Reisinger bei einer Geburt wohl eher überfordert.

    Ein Artikel von HÖRZU Reporterin Felicitas Bläsche

    A ls Frauenärztin Dr. Luise Fuchs (Wolke Hegenbarth) ein Baby auf ihrer Türschwelle findet, scheint ihr Glück perfekt. Sie und ihr Partner Sami (Marcel Mohab) wünschen sich sowieso ein Baby, nun könnte das Findelkind ihre kriselnde Beziehung retten. Währenddessen spürt Hebamme Toni (Leo Reisinger) die Mutter des Kleinen auf, in der Hoffnung, sie und ihr Baby zu vereinen. Eine Zerreißprobe für den Entbindungspfleger, der zwischen seiner heimlichen Liebe zu Luise und den Interessen von Mutter und Kind schwankt. In der neuen Folge der Filmreihe „Toni, männlich, Hebamme“ (Fr, 9. August, 20.15 Uhr im Ersten) spielt Leo Reisinger wieder Münchens einzige männliche Hebamme – seit 2020 gilt die Berufsbezeichnung für alle Geschlechter.

    „Als wir angefangen haben, gab es acht männliche Hebammen in Deutschland“, erinnert sich Reisinger im Gespräch mit HÖRZU. Doch seit Drehstart 2018 tut sich etwas: Nach den aktuellsten Zahlen von 2021 waren laut Statistischem Bundesamt unter den insgesamt etwa 27.000 Hebammen hierzulande schon 23 Entbindungspfleger. Die Zahl hat sich fast verdreifacht. Kein Job für schwache Nerven Mit der Rolle zeigt der 46-Jährige Probleme auf, die der Beruf mit sich bringt: „Niedriger Lohn, Hebammenmangel und verschiedene Geburtskomplikationen werfen Konflikte auf.“ Und warum will Toni dann Hebamme sein? „Für mich hat die Figur das Bedürfnis, Familien zu schützen, indem er ihnen zu einer guten Geburt verhilft“, sagt Reisinger.

    Die Handgriffe dabei wirken auf Laien durchaus professionell. „Mehrere Hebammen haben am Set geholfen und mir vor jeder Szene gezeigt, was ich tun muss. Ich habe viel gelernt, aber ob ich heute ein Kind entbinden könnte, weiß ich nicht.“ Danach gab es reichlich positives Feedback: „Eine Frau meinte sogar, sie hätte ihr Kind auch von mir entbinden lassen.“ Nach der Geburtshilfe besucht Toni Eltern und Kind zu Hause, steht ihnen in jeder Lebenslage bei und gibt Kurse für frischgebackene Papas – zusammen mit dem Nachwuchs. „Ich habe selbst drei Kinder und dadurch keine Berührungsängste bei Babys“, so Reisinger.

    Trotzdem brachte der Dreh auch Herausforderungen: „Ist das Kind gut gelaunt, müssen wir schnell drehen. Schreit es oder wird gestillt, haben wir Pause oder drehen eine andere Szene.“ Am 16.8. läuft übrigens der zehnte und letzte Film, eine Fortsetzung ist nicht geplant. Reisinger: „Ich würde mir wünschen, für unsere Fans noch eine Folge drehen zu dürfen, in der die Geschichte zu Ende geführt und das Schicksal von Toni und Luise aufgelöst wird.“