Trio-Test bestanden? So schlägt sich das neue „starke Team“ im zweiten Fall

15.03.2025 um 11:00 Uhr
    Eine blonde Frau in blauem Pullover betrachtet ernst ein Beweisstück in Plastikfolie, während zwei Männer in dunkler Kleidung sie beobachten. | © ZDF/Katrin Knoke
    Linett (Stefanie Stappenbeck, l.) und Otto (Florian Martens, M.) bekommen von Nils (Lucas Reiber, r.) eine Pestmaske und eine Pistole präsentiert, die am Tatort in der Bar gefunden wurden. | ©ZDF/Katrin Knoke

    „Ein starkes Team“ in neuer Formation: Mit „Fast perfekte Morde“ geht das Trio um Otto Garber, Linett Wachow und Neuzugang Nils Makowski bereits in seinen zweiten gemeinsamen Fall. Nach drei Jahrzehnten als Duo hat sich die beliebte ZDF-Krimireihe damit auf neues Terrain gewagt – doch funktioniert die neue Konstellation?

    Kurz vor der 100. Folge von "Ein starkes Team" kam es in der beliebten ZDF-Krimireihe zur kleinen Revolution: Otto Garber (Florian Martens) und Linett Wachow (Stefanie Stappenbeck) erhielten mit Nils Makowski (Lucas Reiber) jungen Zuwachs. Auch zwei mach' drei: Erstmals in der 30-jährigen TV-Geschichte des Berlin-Krimis wurde das Duo zum Trio - nicht ohne Hürden, versteht sich. Sogleich legte sich der Neue mit Garber an, verschaffte sich beim bemützten Oldie-Kommissar aber auch gehörig Respekt. Und so darf er im aktuellen 99. Fall „Ein starkes Team - Fast perfekte Morde“ erstmals an den Tatort, wo der Chef eines Architekturbüros ermordet wurde.

    Wie gewohnt kommt der von Regisseur Martin Kinkel inszenierte Krimi schnell zur Sache: Tobias Kaiser (Julian Bloedorn) wird erschossen von seinen Angestellten aufgefunden. Gerade feierte das Büro noch den neuen großen Auftrag, schon ist der Chef tot. Wirklich traurig scheint darüber allerdings niemand: Ein "ziemlicher Aufschneider" sei das spätere Opfer gewesen - und nicht wirklich nett, wie die Ermittler bald erfahren.

    Verdächtige mit plausiblem Motiv finden sich jedenfalls schnell: Etwa die Mitarbeiterin Leyla Günes (Yasemin Cetinkaya), die das gigantische Millionenprojekt an Land gezogen, aber dafür nicht mal einen feuchten Händedruck erhalten hatte. Wollte sie sich am Macho-Boss rächen und selbst Chefin werden? Oder ein Julius Beckmann (Patrick Joswig), dessen Tochter Hanna (Emma Brüggler) ein Praktikum im Architekturbüro absolvierte, von Kaiser bis zum Umfallen zur Arbeit getriezt wurde - und nun im Krankenhaus liegt. "Tritt in den Arsch - den hat er mehr als verdient", gesteht der Papa, der dem Boss gegenüber schon handgreiflich wurde - aber hat er ihn auch ermordet?

    "Wann hast du denn das letzte Mal geflirtet?"

    Der Fall scheint komplex und je weiter die Geschichte nach dem Drehbuch von "Ein starkes Team"-Veteran und Grimmepreisträger Leo P. Ard voranschreitet, umso verworrener wird es. Da ist es fast eine Erlösung, dass es plötzlich einen zweiten Toten gibt, der die wendungsreiche Handlung auf den Kopf stellt. Hängt der Mord am Barkeeper Timo Feldkamp (Max Bretschneider) mit dem toten Architekten zusammen? Abermals bringt der Neue, der zwar mit Zeuginnen anbandelt ("Schön, Frau Schön"), aber sonst einiges auf dem Kasten respektive in seinem Laptop hat, die Ermittlungen voran.

    "Wann hast du denn das letzte Mal geflirtet?", neckt Makowski den naturgemäß darüber nicht amüsierten Garber. "Jedenfalls nicht im Dienst", entgegnet Garber trocken, dem selbst die Klamottenwahl des Jungspunds sauer aufstößt. IT-Experte Makowski steht mit seiner Hipster-Attitüde gegen so ziemlich alles, was der alteingesessene Ermittler verkörpert. Doch was nützt einer Annäherung mehr als ein gemeinsamer Gegner? Chef Reddemann (Arnfried Lerche) habe er noch "nicht ganz kapiert", gesteht der junge Kollege. Er nach 25 Jahren auch nicht, entgegnet Garber. Langsam taut das Eis zwischen den beiden ...

    Das Trio funktioniert

    Auch im zweiten Fall als Trio kann das "starke Team" überzeugen - dank klassischer TV-Polizeiarbeit und der richtigen Prise Berliner Schnauze und Humor. "Aufgeschlossener als ich kann man gar nicht sein", spottet Garber, dessen Fitness-Level seiner Love-Interest, Pathologin Gabriele Simkeit (Eva Sixt), diesmal übrigens auffällig am Herzen liegt. Dass sein neuer Kollege gehörig Schwung in die eher auf Beständigkeit bedachte Krimireihe bringt, kann aber auch das Original aus der Hauptstadt nicht leugnen.

    Und der vom gebürtigen Berliner Lucas Reiber gespielte Makowski? Der gerät abermals - diesmal denkwürdigerweise direkt am Bundestag - in eine gefährliche Situation. Und gesteht trotzdem, dass der kriminalistische Alltag doch spannender sei, "als den ganzen Tag vorm Laptop zu hocken". Freuen dürfte das auch die Zuschauer: Die Dreier-Konstellation scheint jedenfalls zu funktionieren - und ist kurz vor dem großen Jubiläum ein kluger Schachzug der Macher. Wenn der 100. Fall noch in diesem Jahr gebührend gefeiert wird, wirkt "Ein starkes Team" frischer denn je.

    Quelle: Maximilian Haase / teleschau

    „Ein starkes Team - Fast perfekte Morde“ läuft heute, 15.03.2025, um 20.15 Uhr im ZDF.

    „Ein starkes Team“: ER verabschiedet sich aus dem Krimi-Dauerbrenner

    "Watt?!", entfährt es Kriminalkommissar Otto Garber im neuen Krimi "Ein starkes Team - Verzockt" mehr als einmal. Und in der Tat haben er und seine Kollegin Linett Wachow es in der 97. Folge (!) mit einem ziemlich komplizerten Fall zu tun: Versicherungsbetrug? Illegaler Immobilienhandel? Mord? Nichts Gewisses weiß man nicht ... "Ein starkes Team", das ist eine nicht enden wollende Erfolgsgeschichte. Allein die letzten drei Ausgaben holten jeweils den Tagessieg, beim letzten Film Anfang Juni verzeichnete das ZDF zudem so viele zusätzliche Mediatheken-Abrufe wie nie zuvor bei der Krimireihe. Dieser Erfolg dürfte zu großen Teilen Florian Martens zu verdanken sein, der sich seit Folge eins als Hauptkommissar Otto Garber mit Herz, trockenem Humor und Ostberliner Schnauze seinen Fällen und dem Leben stellt. Bis 2016 spielte die unvergessliche Maja Maranow an seiner Seite, nach ihrem Tod wurde sie 2016 von Stefanie Stappenbeck als Linett Wachow abgelöst. Den 30. Geburtstag des ZDF-Krimi-Dauerbrenners im März ließ das ZDF weitgehend unkommentiert vergehen. Die 100. Folge soll 2025 aber groß gefeiert werden, heißt es. Nicht mehr dabei sein wird dann Matthi Faus, der in „Verzockt“ (Sa, 18.10., 20.15 Uhr im ZDF) zum letzten Mal als Kommissare Klöckner zu sehen ist. Seit 2017 spielte er in 27 Filmen der Reihe mit. Ein echter Abschied ist ihm leider nicht vergönnt. Sein Nachfolger ist unterdessen bereits gefunden: Lucas Reiber stand bereits für zwei neue Filme (Filme 98 und 99) vor der Kamera und unterstützt als Kommissar Nils Makowski das starke Team.

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    „Ein starkes Team“: Wie schlägt sich der Neue?

    Zuwachs für "Ein starkes Team": Neben Garber und Wachow ermittelt mit Jungkommissar Makowski alias Lucas Schreiber nun ein Dritter im Bunde. Und der legt sich im ersten gemeinsamen Fall "Der tote Mörder" gleich so richtig ins Zeug. Was für ein furioser Beginn: "Ein starkes Team" erhält gleich im ersten Fall des neuen Jahres jungen und motivierten Zuwachs. Drei Dekaden nach dem Start der beliebten ZDF-Krimireihe wird aus dem seit 2016 gemeinsam ermittelnden Duo Otto Garber (Florian Mertens) und Linett Wachow (Stefanie Stappenbeck) nun tatsächlich ein Trio. Der Neue, seines Zeichens IT-Experte mit Hipsterallüren, heißt Nils Makowski und wird vom gebürtigen Berliner Lucas Reiber gespielt. Aus zwei mach also drei - doch das sorgt kurz vor der 100. Episode, die 2025 ebenfalls noch gebührend begangen werden soll, nicht nur für Freude: Im 98. Fall "Der tote Mörder", der sich mit einem mutwillig überfahrenen Ex-Knasti beschäftigt, legt sich der neue Kollege auf der Suche nach dem Mördersmörder zwar mächtig ins Zeug - doch leider auch mit Garber an. Wobei von Neuling Makowski anfangs noch gar keine Rede ist: Wie gewohnt werden Garber und Wachow zum entlegenen Tatort gerufen, an dem ein gerade aus der Haft entlassener Mann brutal mit einem Auto überrollt und dadurch getötet wurde. Wie die Ermittler bald herausfinden, saß Lars Schilling (Robert Kuchenbuch) im Gefängnis, weil er 15 Jahre zuvor seine Freundin ermordet hatte. Mit einer Menge Bewährungsauflagen war er freigekommen - "sich nicht umbringen lassen, gehörte wohl nicht dazu", kommentiert Garber gewohnt süffisant. Die Suche nach dem Täter gestaltet sich im kurzweiligen Krimi (Regie: Martin Kinkel, Buch: Timo Berndt) kompliziert, denn Motive für den Mord an einem offensichtlich überaus gewalttätigen und zwielichtigen Typen haben so einige.

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