Trotz mieser Kritiken: Niederländischer Geisel-Thriller stürmt Netflix-Charts

Christine Künzler
23.04.2025 um 16:15 Uhr
    Geisel (l., gespielt von Admir Sehovic) und Geiselnehmer (Soufiane Moussouli).  | © Netflix, Elmer van der Marel
    Keine Stars, kein Hype – und trotzdem ein weltweiter Erfolg: Der neue Netflix-Thriller „iHostage“. | ©Netflix, Elmer van der Marel

    Ein niederländischer Thriller steht aktuell in 80 Ländern weit vorn in den Netflix-Charts – und das, obwohl weder bekannte Schauspieler noch großes Marketing dahinterstecken. Doch die Story hat es in sich: packend, verstörend und inspiriert von wahren Begebenheiten.

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    Die Überraschung der Woche? Neben den News, die Netflix zu "Wednesday" hat – ganz klar der Erfolg der Neuerscheinung "iHostage" (veröffentlicht am 18. April). Der rasante Thriller über eine Geiselnahme im Apple Store in Amsterdam hat mit 15,1 Millionen Zuschauer*innen den globalen Platz 1 der nicht-englischen Filme erreicht und ist damit einer der meistgesehenen Erstlingsfilme des Jahres.

    Darum geht's im Netflix-Film "iHostage"

    Im Mittelpunkt steht Ilian (Admir Sehovic), der eigentlich nur neue Kopfhörer kaufen will – und sich plötzlich mitten in einer Geiselnahme in einem Apple Store wiederfindet. Ahmad (Soufiane Moussouli) stürmt den Laden, verlangt Geld und bringt das Leben aller Anwesenden in Gefahr.

    Was den Thriller besonders spannend macht: Die Geschichte orientiert sich an einem echten Ereignis. Am 22. Februar 2022 kam es durch einen 27-jährigen Mann mit einem vermeintlichen Sprengstoffgürtel in einer Apple-Filiale am Leidseplein in Amsterdam zu einer Geiselnahme. Während sich im Gebäude zahlreiche Menschen aufhielten – einige konnten fliehen, andere versteckten sich – nahm der Täter einen 44-jährigen Bulgaren als Geisel. Seine Forderung: 200 Millionen Euro in Kryptowährung. Nach etwa fünf Stunden endete das Drama, als der Täter beim Versuch, die fliehende Geisel zu verfolgen, von einem Polizeifahrzeug erfasst wurde. Er erlag später seinen Verletzungen.

    Lohnt sich „iHostage“?

    Dem Portal FlixPatrol.com zufolge ist "iHostage" derzeit einer der meistgestreamten Filme auf Netflix weltweit. In über 80 Ländern hat es der niederländische Thriller auf Platz 1 geschafft. Für Qualität sprechen hohe Abrufzahlen natürlich nicht, aber zumindest für eine gewisse Anziehungskraft.

    Tatsächlich gelingt es "iHostage" eine dichte, beklemmende Atmosphäre aufzubauen. Die Inszenierung wirkt reduziert, fast dokumentarisch – was die Nähe zur Realität unterstreicht. Wer Thriller mag, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren.

    Es gibt allerdings – zumindest unter den Google-Bewertungen – auch einige vernichtende Kritiken. "Ich weiß nicht, wie ich den emotionalen Schaden ausdrücken soll, den dieser Film angerichtet hat", schreibt zum Beispiel ein User. "Ich glaube nicht, dass diese Geiselnahme genug Substanz hatte, um daraus einen Film zu machen", lautet ein anderes Urteil. Oder: "Das war so wahnsinnig langweilig. Ich habe auf den guten Teil oder die große Enthüllung gewartet, aber die kam nicht."

    Bei IMDb hat "iHostage" immerhin 5,8 von 10 möglichen Punkten, das Popcornmeter von Rotten Tomatoes sieht mit mickrigen 23 % allerdings auch mau aus. Aber wie immer gilt: Nur wer selbst schaut, kann mitreden – oder abschalten. 

    Hier im Netflix-Abo steht der Film "iHostage" zum Abruf bereit.*

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