Der langjährige ZDF-Moderator Matthias Fornoff ("Politbarometer") hat seinen Job als Politikchef beim Zweiten Deutschen Fernsehen verloren. Er wurde den moralischen Ansprüchen an Führungskräfte des Senders nicht gerecht.
Eine ZDF-Sprecherin bestätigte auf Nachfrage von t-online: "Matthias Fornoff ist zum 1. Juni nicht mehr Leiter der Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen. Er wird künftig eine neue Aufgabe in der ZDF-Chefredaktion übernehmen ohne Führungsverantwortung." Der 60-Jährige war beinahe zehn Jahre lang Politikchef beim ZDF. Zuerst hatte Bild über den Vorfall berichtet.
Drei langjährige Redakteurinnen sollen sich von Matthias Fornoff belästigt gefühlt haben und berichteten von "unangenehmen persönlichen Situationen". Eine interne Untersuchung ergab, dass der Fall nicht strafrechtlich relevant sei. Dennoch soll sich das ZDF klar gegen Matthias Fornoffs Verhalten ausgesprochen haben. Fornoff, der bereits seit den Neunzigerjahren für den Sender arbeitet, zeigte sich nach den Anschuldigungen überrascht.
Am Donnerstagabend ließ sich eine Sendersprecherin wie folgt zitieren: "Vorausgegangen waren Beschwerden über Fehlverhalten gegenüber Kolleginnen. Das ZDF hat diese geprüft und stellt dabei stets hohe Ansprüche an seine Führungskräfte. Matthias Fornoff hat Fehler eingestanden und die getroffene Entscheidung des ZDF akzeptiert."
Einen Ersatz für Fornoff hat der öffentlich-rechtliche Sender bereits gefunden: Shakuntala Banerjee, bisher stellvertreten Leiterin des Hauptstadtstudios und Moderatorin von "Berlin direkt" übernimmt zum 1. November dieses Jahres die Leitung der Hauptredaktion. Bis dahin wird die stellvertretende Leiterin Antje Pieper die Hauptredaktion kommissarisch leiten, teilte das ZDF mit.