Fünf Jahre saß Lehrerin Julia Brandt für einen Mord im Gefängnis, den sie wohl nicht begangen hat und kommt aufgrund neuer Beweise frei. Sie will ihr altes Leben zurück, aber das gibt es nicht mehr. Der neue ARD-Thriller ist die zweite Adaption der britischen Miniserie „The Innocent“.
Der Zweiteiler "Unschludig", der am Samstag im Ersten (4. Mai, 20.15 Uhr) an einem Abend gezeigt wird, erzählt eine spannende Geschichte um Verdacht, Vernichtung und Verrat - bis sich allmählich der dicke Nebel lichtet, der alles verschleiert. Die vielen Figuren des Films gehören wie Schachfiguren zu einem raffinierten, verwirrenden Spiel, bei dem auch die Toten werden wieder lebendig werden und im Grunde keiner keinem vertrauen kann.
Lehrerin Julia (Emily Cox), die für den Mord an ihrem Schüler Felix verurteilt wurde, kommt nach fünf Jahren Haft aus dem Gefängnis. Die Freigesprochene will ihren Ex-Mann (Jan Krauter), obwohl er sie im Stich gelassen hat und seine Verlobte Katrin (Katharina Marie Schubert) heiraten will, für einen Neuanfang gewinnen. Auch eine Rückkehr an ihre Schule versucht Julia zu erzwingen.
Was damals zwischen der jungen Deutschlehrerin und dem Opfer passiert ist, möchte sie weiter für sich behalten und nicht einmal Hauptkommissar Kauth (Thomas Loibl) anvertrauen. Er fokussiert sich dennoch auf den hochbegabten Felix, der unter Julias Regie in der Rolle des durchtriebenen "Puck" von Shakespeares "Sommernachtstraum" aufging. Schon bald stößt Kauth auf Konflikte, Lügen und Geheimnisse, von denen nicht einmal Julia etwas ahnt - bis zum verblüffenden, vollkommen erschütternden Schluss.
Die britisch-irische Schauspielerin Emily Cox, die in Wien aufgewachsen ist, spielt hier eine Frau, die im Grunde genommen nur zuschauen kann, wie sich ihr ganzes Umfeld im Streit selbst zerlegt. Die 39-Jährige ist seit ihrem Mitwirken in der Netflix-Wikingerserie „The Last Kingdom“ (2015 bis 2022) auch international bekannt und spielte in der Comedy-Serie „Jerks“ (2017 – 2023) sich selbst – als fiktive Freundin von Christian Ulmen
Nach dem großen Erfolg des ARD-Dramas "Unschuldig", in dem „Tatort“-Kommissar Felix Klare vor sechs Jahren (5 Mio. Zuschauer) ein männliches Justizopfer spielte, wurde nun auch die zweite Staffel des britischen Serien-Formats „The Innocent“ für das Erste adaptiert.
Zum Glück, denn der Film von Regisseurin Ute Wieland nach einem Drehbuch von Florian Oeller unterscheidet sich angenehm von den üblichen Samstagabendkrimis.