US-Rock-Legende der 80er-Jahre übernimmt feste Rolle beim Bremer "Tatort"

04.12.2024 um 17:00 Uhr
    Im Bremer "Tatort: Stille Nacht" feiert Helen Schneider ihren Einstand als Rechtsmedizinerin. | ©

    Der Bremer "Tatort" hat eine neue Rechtsmedizinerin. Gespielt wird sie von 80er-Rockstar Helen Schneider ("Rock 'n' Roll Gypsy"). Für die 71-Jährige kam das Angebot völlig überraschend. Dabei hat sie schon Erfahrungen beim ARD-Krimi gesammelt.

    Wenn am kommenden Sonntag, 8. Dezember, den Bremer "Tatort" einschaltet, dürfte womöglich ins Grübeln geraten. Mit der selbstbewussten Rechtsmedizinerin Edda Bingley gibt es ein neues Gesicht, das man im Krimi von der Weser nicht unbedingt erwartet hätte. Selbst Zuschauer, welche die 80-er als Teenager oder Erwachsene erlebt haben, dürften die Schauspielerin hinter der Rolle nicht zwingend auf Anhieb erkennen. Es ist Helen Schneider (71), die ihren Part laut Radio Bremen auch in den kommenden "Tatort"-Folgen weiterführen soll.

    Die New Yorker Vollblutmusikerin wurde 1978 durch einen Auftritt in der Fernsehsendung "Bio's Bahnhof" bekannt. Sie tourte mit ihrem Fan-Freund Udo Lindenberg und avancierte in den frühen 80ern zu einer der bekanntesten Rockstimmen hierzulande. Erfolge waren im Herbst 1981 der Top-10-Hit "Rock 'n' Roll Gypsy" oder Alben wie "Schneider with the Kick". In den späten 80-ern wechselte Schneider ins Musical- und Schauspielfach. Schneider lebte ab 2007 in Berlin und hat seit 2018 ihren Wohnsitz in Hamburg. Nach Bremen ist es von dort nicht sehr weit.

    Mit der Anfrage der "Tatort"-Produzenten hatte die Musikerin dennoch nicht gerechnet, wie sie gegenüber "Funk-Uhr" verriet: "Es war für mich eine große Überraschung", gestand Helen Schneider, die zugleich betonte: "Ich habe sofort zugesagt." Im Team mit den Kommissarinnen Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) und Linda Selb (Luise Wolfram) fühlt sie sich offenbar sehr wohl: "Das weibliche Bremer 'Tatort'-Team steht für Sisterhood, das zusammenhält und weit weg von irgendwelchem Zickenterror entfernt ist. Die Mädels sind toll", schwärmt Schneider gegenüber "Nord24.de".

    Ihr "Tatort"-Debüt ist ihr Auftritt in der neuen Bremer Folge "Stille Nacht" übrigens nicht: Helen Schneider spielte 2009 im Kieler "Tatort: Borowski und die Sterne" die Ex-Freundin eines von Hugo Egon Balder gespielten Rockstars, mithin das Opfer eines Mordes, den es im Krimi mit Axel Milberg in der Kommissarsrolle aufzuklären gilt. Quelle: teleschau

    „Tatort“ aus Kiel: Abschied von Axel Milberg als Kommissar Klaus Borowski

    Axel Milberg verabschiedet sich nach über 20 Jahren von seiner Rolle als Kommissar Klaus Borowski. Das gab der NDR heute bekannt. Der letzte Fall mit dem Kieler „Tatort“-Kommissar wird 2025 zu sehen sein. Dann wird er zum letzten Mal mit seiner Kollegin Mila Sahin (Almila Bagriacik) ermitteln. In einem langen Statement, das der NDR heute veröffentlicht hat, erklärt Axel Milberg seine Entscheidung: „Es gab im 'Tatort' nie Routine, nichts wiederholte sich, jeder Kieler 'Tatort' war anders. Ich hatte dabei das Glück, fast immer in der Regie und bei den Drehbüchern eine neue Sicht auf Themen, Motive, Milieus und Erzählweisen kennenzulernen. Oft war es auch - ganz nebenbei - eine Liebeserklärung an meine erste Heimat, das Land Schleswig-Holstein. Das alles hat ein großes, ungewöhnlich engagiertes Team möglich gemacht, insgesamt sicherlich über 1000 Menschen in den bisher 38 Folgen. Ihnen und allen tollen Schauspielerinnen und Schauspielern bin ich dankbarer, als ich es hier sagen kann. Ich danke besonders auch dem treuen Publikum. So schön die Konzentration auf die Figur 'Borowski' war, nach 21 Jahren ändert sich der Markt und ich mit ihm. Ich habe daher die Leitung des NDR gebeten, unseren Vertrag nicht noch einmal zu verlängern und freue mich auf das Neue. Jetzt geht mein Blick nach vorne.“ NDR-Intendant Joachim Knuth erklärte dazu: „Eine Ära geht zu Ende. Axel Milberg hat den 'Tatort' aus Kiel über zwei Jahrzehnte geprägt und mit seiner Figur des Klaus Borowski einen ganz eigenen norddeutschen Charakter entwickelt, der wunderbar zu Schleswig-Holstein passt. Er ist ein Ausnahmeschauspieler, dessen Verwandlungskunst und Spielfreude im 'Tatort' mir sehr fehlen werden. Für seine großartige Arbeit danke ich ihm von Herzen und freue mich, dass er dem NDR in neuen Projekten erhalten bleibt." Wie geht es weiter? Zu Borowskis Nachfolge ist noch nicht viel bekannt. Der NDR teilt lediglich mit, dass ab 2026 Schauspielerin Almila Bagriacik (Mila Sahin) im Zentrum eines neuen NDR-Tatort-Teams in Kiel stehen wird. Wer dazu gehören wird, will der Sender noch bekanntgeben.

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    "Tatort"-Rolle auserzählt: Überraschendes Aus bei der ARD-Krimireihe

    Das Hamburger „Tatort“-Team Grosz & Falke wird im Frühjahr 2024 seinen letzten gemeinsamen Fall lösen. Der NDR hat angekündigt, dass Kommissar Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) in den nächsten beiden Fällen, die demnächst gedreht werden, nicht mehr in einem festen Team ermitteln wird. Im "Tatort: Was bleibt", geplant für das 1. Quartal 2024, wird Schauspielerin Franziska Weisz also zum letzten Mal als Falkes langjährige Partnerin Julia Grosz zu sehen sein. Wen Thorsten Falke in kommenden „Tatorten“ an der Seite haben wird, will der NDR zu einem späteren Zeitpunkt verraten. Die Rolle der TV-Ermittlerin Julia Grosz ist auserzählt Die Rolle habe über sieben Jahre eine spannende Entwicklung durchlaufen und sei nun auserzählt, begründet NDR-Fiction-Chef Christian Granderath das Aus für die Bundespolizistin Grosz. "Franziska Weisz hat ihrer Figur und damit den NDR-Tatorten der Bundespolizei einen ganz eigenen unverwechselbaren Charakter gegeben. Ich danke herzlich für dann 13 Fälle mit Kommissarin Julia Grosz, die bei Bedarf ohne Zögern über ihren Schatten springt“, so Granderath in der Mitteilung des NDR. "Wir freuen uns auf die Überraschungen, die Wotan Wilke Möhring (56) als Falke in den nächsten Tatorten bieten wird, und wenn es mit Franziska Weisz zukünftig zu weiteren gemeinsamen Projekten mit dem NDR kommt“, heißt es weiter. Die Österreicherin Franziska Weisz (43) hat sich zu dem Ende ihrer „Tatort“-Rolle bisher nicht geäußert. Franziska Weisz ermittelte seit 2016 als Nachfolgerin von Petra Schmidt-Schaller an der Seite von Wotan Wilke Möhring, der die Rolle des Thorsten Falke seit 2013 spielt. Von 2013 bis 2020 ermittelte zudem auch Til Schweiger als Kriminalhauptkommissar Nikolas Tschiller in Hamburg, beide Teams arbeiteten aber unabhängig voneinander. Fluktuation bei den Sonntagabend-Krimis im Ersten Zuletzt gab es zahlreiche Abgänge  bei den Sonntagabend-Krimis „Tatort“ und Polizeiruf 110“ im Ersten: Die Schauspieler*innen Charly Hübner, Lucas Gregorowicz, Aylin Tezel,  Nora Tschirner, Christian Ulmen, Anna Schudt, Verena Altenberger, Heike Makatsch, Meret Becker oder Dagmar Manzel  haben in den letzten zwei Jahren ihren Dienst quittiert. Axel Milberg („Tatort: Kiel“) hat bereits seinen Ausstieg mit viel Vorlauf für 2025 angekündigt. Das gilt auch für Karin Hanczewski, die aktuell noch in Dresden ermittelt. 

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