Marleen Lohse ist vielen als Tierärztin Jule Christiansen aus der Krimireihe „Nord bei Nordwest“ bekannt. In der neuen ARD-Komödie „Eigentlich sollten wir“ zeigt sie jetzt eine ganz andere Facette ihres Könnens: Als Marion, berufstätige Mutter und Grafikerin, gerät sie in einen moralischen Zwiespalt zwischen Idealismus und Alltagstauglichkeit.
Stefan (Thomas Mraz) und Marion (Marleen Lohse) führen ein ganz normales Familienleben in der Großstadt – mit drei Kindern, viel Liebe, viel Stress und jeder Menge Müll. Während Marion als selbstständige Grafikerin einen wichtigen Auftrag für eine Spielzeugfirma an Land zieht, entdeckt Stefan seine neue Leidenschaft für den Kampf gegen Plastikverschwendung. Eine engagierte Aktionsgruppe, die sich in einem Repaircafé trifft, öffnet ihm die Augen für die Probleme der Konsumgesellschaft. Gemeinsam mit den Umweltaktivisten und -aktivistinnen bringt er kritische Botschaften an Spielzeugverpackungen an – eine Aktion mit ungeahnten Folgen.
Plötzlich gerät die Aktionsgruppe ins Visier der Polizei, die sie fälschlicherweise für eine gefährliche Terrorzelle hält. Gleichzeitig muss Stefan den Spagat zwischen seinem Aktivismus und dem neuen Auftrag seiner Frau schaffen, für den ausgerechnet er als Fotograf engagiert wird. Zwischen familiärem Chaos und konspirativen Aktionen droht sein Doppelleben aufzufliegen - und bringt seine Ehe, seine Ideale und sein ganzes Leben ins Wanken.
Marion, gespielt von Marleen Lohse, ist eine moderne Frau, die ihre Werte kennt, aber auch pragmatische Entscheidungen treffen muss. „Sie ist bestimmt kein Plastik-Fan, aber die Gelegenheit, sich als Grafikerin zu verwirklichen, ist zu verlockend“, erklärt Marleen Lohse. Das Dilemma, sich für Nachhaltigkeit einzusetzen und gleichzeitig mit einer Spielzeugfirma zusammenzuarbeiten, die Plastikprodukte herstellt, bringt Marion in einen inneren Konflikt.
Marleen Lohses Gedanken dazu: „Wir wollen bewusster leben, aber unser Alltag stellt uns immer wieder vor Herausforderungen. Sei es aus praktischen, finanziellen oder beruflichen Gründen – manchmal gibt es keine perfekte Lösung. Marion spürt diesen inneren Konflikt und steht vor der Frage: Wie viel Idealismus kann ich mir leisten? Das macht sie als Figur so greifbar“.
Auch der gesellschaftliche Druck, als Mutter, Partnerin und berufstätige Frau allen Anforderungen gerecht zu werden, spielt eine zentrale Rolle im Film. „Viele Menschen, vor allem Eltern, kennen das Gefühl, in verschiedene Richtungen gezogen zu werden“, so Lohse. „Es gibt diesen Druck, in allem perfekt sein zu müssen. Marion jongliert all diese Erwartungen und merkt irgendwann, dass sie sich selbst dabei verliert.“
Der Film stellt humorvoll, aber pointiert dar, wie schwierig es ist, als Verbraucher oder Verbraucherin im „Dschungel der Nachhaltigkeit“ den Überblick zu behalten. Marleen Lohse gibt zu, dass auch sie sich im Alltag immer wieder fragt, welche Entscheidung die richtige ist: „Ich versuche, bewusste Entscheidungen zu treffen, aber es ist nicht immer einfach. Oft steckt mehr dahinter, als man denkt – sei es bei Verpackungen, Kleidung oder Lebensmitteln.“
Trotz der ernsten Themen bleibt „Eigentlich sollten wir“ eine Komödie, die das Leben mit einem Augenzwinkern betrachtet. „Der Film hat mir noch einmal bewusst gemacht, dass es nicht um Perfektion geht, sondern darum, bewusste Entscheidungen zu treffen und sich selbst nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Niemand kann in allen Bereichen immer die perfekte Wahl treffen – und das ist auch okay“, fasst Marleen Lohse zusammen.
Die Besetzung verspricht großartige Unterhaltung: Neben Marleen Lohse und Thomas Mraz sind Aglaia Szyszkowitz und Roland Düringer in wichtigen Rollen zu sehen. Das Drehbuch stammt von Thomas Mraz und Klaus Eckel, die mit spitzer Feder eine Geschichte geschrieben haben, die mitten aus dem Leben gegriffen scheint.
„Eigentlich sollten wir“ läuft am 26. März 2025 um 20.15 Uhr im Ersten.