Von der Tierärztin zur Grafikerin: „Nord bei Nordwest“-Star Marleen Lohse in neuer Rolle

Sabrina Forst
20.03.2025 um 14:15 Uhr
    Eine rothaarige Frau in weißer Bluse und ein dunkelhaariger Mann in grüner Jacke sitzen konzentriert in einem Meetingraum mit Präsentation im Hintergrund. | © BR/E&A Film/ORF/Petro Domenigg
    Marion (Marleen Lohse) und Stefan (Thomas Mraz) sehen den Spielzeugkarton mit dem Warnaufkleber, den Stefan zuvor in einer Aktion der PAK-"Parents Against Krempel" aufgeklebt hat. | ©BR/E&A Film/ORF/Petro Domenigg

    Marleen Lohse ist vielen als Tierärztin Jule Christiansen aus der Krimireihe „Nord bei Nordwest“ bekannt. In der neuen ARD-Komödie „Eigentlich sollten wir“ zeigt sie jetzt eine ganz andere Facette ihres Könnens: Als Marion, berufstätige Mutter und Grafikerin, gerät sie in einen moralischen Zwiespalt zwischen Idealismus und Alltagstauglichkeit.

    Worum geht’s in „Eigentlich sollten wir“?

    Stefan (Thomas Mraz) und Marion (Marleen Lohse) führen ein ganz normales Familienleben in der Großstadt – mit drei Kindern, viel Liebe, viel Stress und jeder Menge Müll. Während Marion als selbstständige Grafikerin einen wichtigen Auftrag für eine Spielzeugfirma an Land zieht, entdeckt Stefan seine neue Leidenschaft für den Kampf gegen Plastikverschwendung. Eine engagierte Aktionsgruppe, die sich in einem Repaircafé trifft, öffnet ihm die Augen für die Probleme der Konsumgesellschaft. Gemeinsam mit den Umweltaktivisten und -aktivistinnen bringt er kritische Botschaften an Spielzeugverpackungen an – eine Aktion mit ungeahnten Folgen.

    Plötzlich gerät die Aktionsgruppe ins Visier der Polizei, die sie fälschlicherweise für eine gefährliche Terrorzelle hält. Gleichzeitig muss Stefan den Spagat zwischen seinem Aktivismus und dem neuen Auftrag seiner Frau schaffen, für den ausgerechnet er als Fotograf engagiert wird. Zwischen familiärem Chaos und konspirativen Aktionen droht sein Doppelleben aufzufliegen - und bringt seine Ehe, seine Ideale und sein ganzes Leben ins Wanken.

    Marleen Lohse über den Spagat zwischen Moral und Realität

    Marion, gespielt von Marleen Lohse, ist eine moderne Frau, die ihre Werte kennt, aber auch pragmatische Entscheidungen treffen muss. „Sie ist bestimmt kein Plastik-Fan, aber die Gelegenheit, sich als Grafikerin zu verwirklichen, ist zu verlockend“, erklärt Marleen Lohse. Das Dilemma, sich für Nachhaltigkeit einzusetzen und gleichzeitig mit einer Spielzeugfirma zusammenzuarbeiten, die Plastikprodukte herstellt, bringt Marion in einen inneren Konflikt.

    Marleen Lohses Gedanken dazu: „Wir wollen bewusster leben, aber unser Alltag stellt uns immer wieder vor Herausforderungen. Sei es aus praktischen, finanziellen oder beruflichen Gründen – manchmal gibt es keine perfekte Lösung. Marion spürt diesen inneren Konflikt und steht vor der Frage: Wie viel Idealismus kann ich mir leisten? Das macht sie als Figur so greifbar“.

    Auch der gesellschaftliche Druck, als Mutter, Partnerin und berufstätige Frau allen Anforderungen gerecht zu werden, spielt eine zentrale Rolle im Film. „Viele Menschen, vor allem Eltern, kennen das Gefühl, in verschiedene Richtungen gezogen zu werden“, so Lohse. „Es gibt diesen Druck, in allem perfekt sein zu müssen. Marion jongliert all diese Erwartungen und merkt irgendwann, dass sie sich selbst dabei verliert.“

    Der Film stellt humorvoll, aber pointiert dar, wie schwierig es ist, als Verbraucher oder Verbraucherin im „Dschungel der Nachhaltigkeit“ den Überblick zu behalten. Marleen Lohse gibt zu, dass auch sie sich im Alltag immer wieder fragt, welche Entscheidung die richtige ist: „Ich versuche, bewusste Entscheidungen zu treffen, aber es ist nicht immer einfach. Oft steckt mehr dahinter, als man denkt – sei es bei Verpackungen, Kleidung oder Lebensmitteln.“

    Eine Botschaft mit Humor und Herz

    Trotz der ernsten Themen bleibt „Eigentlich sollten wir“ eine Komödie, die das Leben mit einem Augenzwinkern betrachtet. „Der Film hat mir noch einmal bewusst gemacht, dass es nicht um Perfektion geht, sondern darum, bewusste Entscheidungen zu treffen und sich selbst nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Niemand kann in allen Bereichen immer die perfekte Wahl treffen – und das ist auch okay“, fasst Marleen Lohse zusammen.

    Die Besetzung verspricht großartige Unterhaltung: Neben Marleen Lohse und Thomas Mraz sind Aglaia Szyszkowitz und Roland Düringer in wichtigen Rollen zu sehen. Das Drehbuch stammt von Thomas Mraz und Klaus Eckel, die mit spitzer Feder eine Geschichte geschrieben haben, die mitten aus dem Leben gegriffen scheint.

     „Eigentlich sollten wir“ läuft am 26. März 2025 um 20.15 Uhr im Ersten.

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    Hinnerk Schönemann: Wie er vom Zooladen-Besitzer zum TV-Star wurde

    Der "Nord bei Nordwest"-Star Hinnerk Schönemann spricht im Interview über die höchst erfolgreiche ARD-Reihe, seine TV-Karriere und über das Älterwerden - er ist gerade 50 Jahre alt geworden. Wenn er auf die vergangenen Jahrzehnte zurückblickt, scheint er mit sich im Reinen zu sein. Nur seine Schulzeit will er nicht nochmal erleben: „Sa würde ich nie wieder reingehen wollen. Das wäre Horror."  Nach dem Jubiläumsjahr 2024 – „Nord Nord Nordwest“ läuft nun seit zehn Jahren - stehen drei neue Filme parat und weitere sind bereits in Planung. Mit dabei ist natürlich wieder Hinnerk Schönemann, der als Tierarzt und Polizist Hauke Jacobs jedem das Handwerk legt, der den Einwohnern des fiktiven Dorfes Schwanitz Böses will. Die 25. Folge "Fette Ente mit Pilzen führt ihn ins "Mandarin", ein asiatisches Lokal, das in Schwanitz neu eröffnet hat. "Haare? Hartmann!" ruft dagegen die Hamburger Unterwelt auf den Plan, und im Film "Das Nolden-Haus" soll es sogar spuken. Alle neue Folgen sind in der ARD-Mediathek zu sehen. Außerdem entsteht im Februar ein neuer Film, bei dem Hinnerk Schönemann selbst Regie führen wird, schon zum dritten Mal bei dieser Reihe. Vor Kurzem hatte der Schauspieler auch privat ein Jubiläum zu feiern, denn seit 30. November ist er 50 Jahre alt. Warum das gar keine große Sache für ihn ist und was er sich für seine Zukunft erträumt, verrät er im Interview. "Nord bei Nordwest" wurde vor zehn Jahren das erste Mal ausgestrahlt, und Sie sind von Anfang an dabei. Wie hat sich die Reihe im Lauf der Zeit verändert? Hinnerk Schönemann: Was sich auf jeden Fall verändert hat, ist, dass alle wiederkehrenden Rollen eine größere Aufgabe bekommen haben, selbst die kleinsten. So besteht die Reihe nicht alleine nur aus Hauke Jacobs, der Polizistin Hannah Wagner und der Tierarzthelferin Jule Christiansen, sondern sie erinnert an eine große Familie. Es ist das Geheimnis von "Nord bei Nordwest" dass alle Figuren ganz liebevoll ihren Raum bekommen haben und alle zusammen Schwanitz ergeben. Die Folgen sind inzwischen aber auch actiongeladener geworden. Schönemann: Ja, ganz sicher. Ich finde es gut, wenn in so ein beschauliches Dorf ein bisschen Action kommt. Manchmal könnte das sogar noch etwas mehr sein. Da jeder Film für sich alleine steht, können wir immer wieder Neues ausprobieren. Trotzdem bleibt es "Nord bei Nordwest'" weil es Schwanitz bleibt. So passiert es dann auch, wie in "Haare? Hartmann!", dass sich eine Schwanitzer Friseurin als ehemalige Auftragskillerin entpuppt. Schönemann: Die Schwanitzer nehmen sich ja sehr ernst, da ist es spannend, wenn sich die Fälle aus dem Kleinen entwickeln. Die Bedrohung muss nicht immer von außen kommen, das hat zum Beispiel schon der Film "Frau Irmler" gezeigt. Hier ging es um eine verschrobene Gestalt aus Schwanitz, die ihren Ehemann getötet hat. Diesen Film unter Regie von Felix Herzogenrath würde ich jedem empfehlen, auch "Haare? Hartmann!" und "'Das Nolden-Haus" sind unter ihm entstanden.

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    • TV

    "Nord bei Nordwest“: Das Spukhaus aus der ARD-Reihe steht zum Verkauf

    Ein imposanter Jugendstil-Bau spielt heute in der neuen Folge der ARD-Erfolgsreihe „Nord bei Nordwest“ eine Hauptrolle. „Das Nolden-Haus“ steht in Wirklichkeit zum Verkauf. Wenn am Donnerstag, 16. Januar, um 20.15 Uhr die neue Episode der Krimireihe „Nord bei Nordwest“ im Ersten ausgestrahlt wird, werden die Bewohner von Großhansdorf, einer eine Gemeinde in Schleswig-Holstein bei Hamburg, darin ein vertrautes Gebäude wiedererkennen: Die Villa Funck spielt gewissermaßen die Hauptrolle in der Episode, die den Titel „Das Nolden-Haus“ trägt. „Das Nolden-Haus“ steht für 890.000 Euro zum Verkauf Der prominent am Ortseingang an der Hansdorfer Landstraße gelegene Jugendstil-Bau wird für die Erfolgsreihe um die Ermittler Hauke Jacobs (Hinnerk Schönemann), Hannah Wagner (Jana Klinge) und Jule Christiansen (Marleen Lohse) zum geheimnisumwitterten Spukgemäuer, das – wie sollte es bei einem Krimi anders sein – Schauplatz eines Verbrechens wird. In der 1910 von einem Hamburger Fruchthändler erbauten Villa Funck haben die Filmemacher für das Nolden-Haus die perfekte Kulisse gefunden. Der imposante Bau steht aktuell leer und wird gerade für 890.000 Euro zum Verkauf angeboten – eigentlich ein Schnäppchen, bei den hohen Immobilien-Preisen im Hamburger Umland. Im Film steht das namensgebende Nolden-Haus natürlich nicht in Großhansdorf, sondern im verschlafenen Ostsee-Ort Schwanitz. Das Anwesen steht seit Jahren leer. Es ist als Spukhaus verschrien, denn angeblich geht dort der Geist von Inge Nolden um, die vor vielen Jahren von ihrem Mann verlassen wurde und sich aus Kummer auf dem Dachboden erhängt hat. Doch die Lübeckerin Lena Helbing (Joanna Kitzl) lässt sich aller Warnungen zum Trotz nicht davon abhalten, in die alte Villa einzuziehen. Schon am Morgen nach ihrer ersten Nacht im neuen Zuhause ist sie tot – erhängt auf dem Dachboden. Jacobs, Wagner und Christiansen stehen vor einem Rätsel, während für die übrigen Bewohner von Schwanitz spätestens nach einer spirituellen Sitzung feststeht: Der Geist der alten Nolden ist zurück und holt sich bald das nächste Opfer. Hier den kompletten Artikel bei unseren Kolleg*innen von abendblatt.de lesen.

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