„Wer wird Millionär“: Jauch drückt die Daumen – aber fürs Verlieren

Ann-Kathrin Schaub
15.04.2025 um 08:45 Uhr
    © RTL / Guido Engels
    Scarlett Hickey schaffte es am Montagabend bis zur 64.000-Euro-Frage.  | ©RTL / Guido Engels

    Ein ungewöhnlicher Deal sorgte in der aktuellen Ausgabe von „Wer wird Millionär?“ für Aufsehen: Kandidatin Scarlett Hickey aus Fellbach versprach ihrem Ehemann, ab einem Gewinn von 64.000 Euro seinen Nachnamen anzunehmen – trotz der kuriosen Folgen, die das hätte.

    Hätte Sie den Namen ihres Mannes angenommen, würde Scarlett mit Nachnamen „Hickey Haus“ heißen. Ein Name, den ihre Freunde schon im Vorfeld scherzhaft mit „Micky Maus“ in Verbindung gebracht hatten. Verständlich also, dass sie sich bisher dagegen gesträubt hatte. Mit ihrem Mann hatte Hickey allerdings vereinbart: Sollte sie bei „Wer wird Millionär“ bis zur 64.000-Euro-Frage kommen und gewinnen, würde sie seinen Nachnamen nachträglich annehmen.

    „Ich drücke die Daumen, dass Sie nicht so weit kommen“, schmunzelte Moderator Günther Jauch trocken – und erntete Lacher im Studio. Dass sie und ihr Mann zu Hause einen detaillierten Putzplan hängen haben, wäre für Günther Jauch keine Option. Jauch, ein Kind der 50er, schwärmte von der Zeit, in der die Mutter noch gerne zuhause geblieben wäre und sich um die Kinder gekümmert hätte: „Wissen Sie, wie in Ordnung die Welt da noch war?“ „Ne, ne, das läuft so nicht mehr“, winkte Hickey ab. 

    „Nun geht es um die Existenz“

    Bei der 16.000-Euro-Frage – es ging um den Warschauer Pakt – setzte Hickey erfolgreich auf das Studiopublikum. Auch die 32.000-Euro-Frage konnte die 36-Jährige – Dank ihres Telefonjokers – richtig beantworten. Dann kam die entscheidende Frage – mit doppelter Tragweite: 64.000 Euro standen auf dem Spiel und eine mögliche Nachnamen-Änderung. „Nun geht es um die Existenz, um die Identität, um einen Moment, den Sie vielleicht Ihr ganzes Leben bereuen werden“, amüsierte sich Jauch und flüsterte ins Mikro:

    „Sie will an dem Namen nichts ändern, deswegen beantwortet sie es nicht“, flüsterte er schelmisch ins Mikrofon. Die Frage lautete: „Wobei handelt es sich sprachlich um eine Verkleinerungsform?“ Zur Wahl standen Cevapcici, Tandoori, Rösti und Rigatoni. Hickey, die keinerlei Joker mehr zur Verfügung hatte, gab auf. Ihr Bauchgefühl hätte auf „Cevapcici“ getippt – und das wäre korrekt gewesen. So ging sie mit ihrem alten Nachnamen und 32.000 Euro nach Hause.

     

    "Wer wird Millionär?": Was aus den Gewinnern der 25 letzten Jahre wurde

    Kaum zu glauben: Vor genau 25 Jahren, am 3. September 1999 flimmerte die erste Sendung von "Wer wird Millionär?" über die Bildschirme. Bisher konnte 16 Mal die letzte Frage beantwortet werden. Wir stellen alle Millionengewinner vor und verraten, so weit wir es wissen, was sie mit der Million gemacht haben. Günther Jauch (68) präsentierte am 3. September 1999 die allererste Ausgabe von "Wer wird Millionär?" (RTL, auch bei RTL+). Die Quizshow mauserte sich zur beliebtesten Ratesendung überhaupt und lockt auch nach 25 Jahren die Zuschauer noch vor den TV-Bildschirm. Derzeit haben Kandidatinnen und Kandidaten in dem Special der "3-Millionen-Euro-Woche" wieder die Chance auf den ganz großen Gewinn. Wer konnte in den vergangenen Jahren auf dem Ratestuhl überzeugen, bis zum Ende die richtigen Antworten geben und mit einem Millionengewinn nach Hause gehen? Der bis dato letzte Gewinner Ronald Tenholte Der Kölner Ronald Tenholte, Besitzer einer Saftbar, ist der letzte gekürte Millionengewinner. Er konnte am 24. März 2020 die Million einheimsen, indem er richtig beantworten konnte, aus wie vielen Brettern eine "klassische, genormte Europalette EPAL 1" besteht. Ronald Tenholte ist der insgesamt zehnte Normalo-Millionär; Spezial-Ausgaben ausgenommen. Was war sein Erfolgsrezept? "Punkt Nummer eins: Gute Vorbereitung. Punkt Nummer zwei: Einfach mal auf Risiko spielen. Das entspricht allerdings auch meinem Naturell", erklärte Tenholte nach seinem Sieg im RTL-Interview. Und zuletzt sei ein ganz wichtiger Faktor auch einfach Glück. "Es gab einige Fragen, die mir sehr entgegenkamen. Zum Beispiel die allerletzte Frage zu Europaletten. Denen begegne ich fast jeden Tag bei mir im Laden", sagt Tenholte, der bis zu seinem Millionengewinn auch Durchhaltevermögen zeigte: 2016 und 2018 war er bereits in der Auswahlrunde bei "WWM", hatte es aber nicht auf den Stuhl geschafft. 2019 wurde ebenfalls ein Millionär gekürt ... Jan Stroh und Leon Windscheid Jan Stroh, Volljurist aus Hamburg, konnte im "Jubiläums-Special" zum 20. Geburtstag die Millionenfrage richtig beantworten. Er wusste, dass das Grimm'sche Märchen "Hans im Glück" nicht mit "Es war einmal ..."? beginnt. Mitte Mai 2020 trat er noch einmal als Joker bei "WWM" an - brachte aber Kandidatin Melanie Schulz kein Glück und tippte auf die falsche Antwort. Strohs Vorgänger war 2015 Leon Windscheid (35), der sich bereits 2007 als Eventmanager selbstständig machte und in Psychologie promovierte. Er wusste, dass der klassische von Ernö Rubik erfundene Zauberwürfel aus 26 Steinchen besteht. 2017 veröffentlichte er das Buch "Das Geheimnis der Psyche - wie man bei Günther Jauch eine Million gewinnt und andere Wege, die Nerven zu behalten" und ist seitdem in Podcasts zu hören und in seinem Bühnenprogramm zu sehen. Nadja Sidikjar und Thorsten Fischer Nadja Sidikjar erspielte 2015 sogar mehr als eine Million, genauer gesagt 1.538.450 Euro. Im Jackpot-Special werden die Gewinnsummen aller Mitspieler, die es auf den Ratestuhl schaffen, in einem Jackpot gesammelt und nur der Kandidat, der am Ende die meisten Fragen korrekt beantwortet, bekommt alles - die anderen gehen leer aus. Bei einem Stechen drückte Sidikjar schneller als ihre Konkurrentin den Buzzer und lag richtig. 2014 räumte Fischer, selbstständiger Gastronom aus Hameln, die Million ab und gewann in der Jubiläums-Sendung zum 15. "WWM"-Geburtstag. Er wusste, dass die Entfernung von der Hauptstadt Berlin zum Erdmittelpunkt ungefähr so groß ist wie zwischen Berlin und New York. Sebastian Langrock und Ralf Schnoor Im März 2013 wurde Sebastian Langrock zum ersten Millionär gekürt, der mit der Risiko-Variante gewann. Der professionelle Pokerspieler aus München nimmt seit 2012 an Live-Turnieren teil. "Herr Langrock ist seit fast zweieinhalb Jahren der Erste, der bei uns wieder eine Million Euro gewonnen hat", teilte Jauch Langrocks Telefonjoker mit, den er nur anrief, um die frohe Botschaft zu verkünden. Eine ähnliche Situation spielte sich 2010 bei Cafébesitzer Ralf Schnoor ab. Er rief seinen Telefonjoker an, obwohl er die Antwort auf die Millionen-Frage längst wusste: "Wie heißt die erste deutsche Briefmarke, die 1849 in Bayern herausgegeben wurde? A: Schwarzer Einser".

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