Kaum zu glauben: Vor genau 25 Jahren, am 3. September 1999 flimmerte die erste Sendung von "Wer wird Millionär?" über die Bildschirme. Bisher konnte 16 Mal die letzte Frage beantwortet werden. Wir stellen alle Millionengewinner vor und verraten, so weit wir es wissen, was sie mit der Million gemacht haben.
Günther Jauch (68) präsentierte am 3. September 1999 die allererste Ausgabe von "Wer wird Millionär?" (RTL, auch bei RTL+). Die Quizshow mauserte sich zur beliebtesten Ratesendung überhaupt und lockt auch nach 25 Jahren die Zuschauer noch vor den TV-Bildschirm. Derzeit haben Kandidatinnen und Kandidaten in dem Special der "3-Millionen-Euro-Woche" wieder die Chance auf den ganz großen Gewinn. Wer konnte in den vergangenen Jahren auf dem Ratestuhl überzeugen, bis zum Ende die richtigen Antworten geben und mit einem Millionengewinn nach Hause gehen?
Der Kölner Ronald Tenholte, Besitzer einer Saftbar, ist der letzte gekürte Millionengewinner. Er konnte am 24. März 2020 die Million einheimsen, indem er richtig beantworten konnte, aus wie vielen Brettern eine "klassische, genormte Europalette EPAL 1" besteht. Ronald Tenholte ist der insgesamt zehnte Normalo-Millionär; Spezial-Ausgaben ausgenommen. Was war sein Erfolgsrezept? "Punkt Nummer eins: Gute Vorbereitung. Punkt Nummer zwei: Einfach mal auf Risiko spielen. Das entspricht allerdings auch meinem Naturell", erklärte Tenholte nach seinem Sieg im RTL-Interview. Und zuletzt sei ein ganz wichtiger Faktor auch einfach Glück. "Es gab einige Fragen, die mir sehr entgegenkamen. Zum Beispiel die allerletzte Frage zu Europaletten. Denen begegne ich fast jeden Tag bei mir im Laden", sagt Tenholte, der bis zu seinem Millionengewinn auch Durchhaltevermögen zeigte: 2016 und 2018 war er bereits in der Auswahlrunde bei "WWM", hatte es aber nicht auf den Stuhl geschafft. 2019 wurde ebenfalls ein Millionär gekürt ...
Jan Stroh, Volljurist aus Hamburg, konnte im "Jubiläums-Special" zum 20. Geburtstag die Millionenfrage richtig beantworten. Er wusste, dass das Grimm'sche Märchen "Hans im Glück" nicht mit "Es war einmal ..."? beginnt. Mitte Mai 2020 trat er noch einmal als Joker bei "WWM" an - brachte aber Kandidatin Melanie Schulz kein Glück und tippte auf die falsche Antwort. Strohs Vorgänger war 2015 Leon Windscheid (35), der sich bereits 2007 als Eventmanager selbstständig machte und in Psychologie promovierte. Er wusste, dass der klassische von Ernö Rubik erfundene Zauberwürfel aus 26 Steinchen besteht. 2017 veröffentlichte er das Buch "Das Geheimnis der Psyche - wie man bei Günther Jauch eine Million gewinnt und andere Wege, die Nerven zu behalten" und ist seitdem in Podcasts zu hören und in seinem Bühnenprogramm zu sehen.
Nadja Sidikjar erspielte 2015 sogar mehr als eine Million, genauer gesagt 1.538.450 Euro. Im Jackpot-Special werden die Gewinnsummen aller Mitspieler, die es auf den Ratestuhl schaffen, in einem Jackpot gesammelt und nur der Kandidat, der am Ende die meisten Fragen korrekt beantwortet, bekommt alles - die anderen gehen leer aus. Bei einem Stechen drückte Sidikjar schneller als ihre Konkurrentin den Buzzer und lag richtig. 2014 räumte Fischer, selbstständiger Gastronom aus Hameln, die Million ab und gewann in der Jubiläums-Sendung zum 15. "WWM"-Geburtstag. Er wusste, dass die Entfernung von der Hauptstadt Berlin zum Erdmittelpunkt ungefähr so groß ist wie zwischen Berlin und New York.
Im März 2013 wurde Sebastian Langrock zum ersten Millionär gekürt, der mit der Risiko-Variante gewann. Der professionelle Pokerspieler aus München nimmt seit 2012 an Live-Turnieren teil. "Herr Langrock ist seit fast zweieinhalb Jahren der Erste, der bei uns wieder eine Million Euro gewonnen hat", teilte Jauch Langrocks Telefonjoker mit, den er nur anrief, um die frohe Botschaft zu verkünden. Eine ähnliche Situation spielte sich 2010 bei Cafébesitzer Ralf Schnoor ab. Er rief seinen Telefonjoker an, obwohl er die Antwort auf die Millionen-Frage längst wusste: "Wie heißt die erste deutsche Briefmarke, die 1849 in Bayern herausgegeben wurde? A: Schwarzer Einser".
Der damalige Aufzugsmonteur Stefan Lang ließ sich 2006 zum Millionär küren. Er wusste, dass Sauerstoff das Element mit dem größten Massenanteil im menschlichen Körper ist. Von dem Gewinn machte Lang mit seiner Familie eine Reise nach Indien, zahlte eine Eigentumswohnung ab, kaufte seiner Ehefrau einen VW Käfer und erfüllte sich mit dem Ausbau von Wohnmobilen einen beruflichen Traum. Timur Hahn, bei seinem Millionengewinn war er Anglistik-Student, gewann im Jahr 2007. Der gebürtige Bendorfer (Nähe Koblenz) lebte zuvor von rund 200 Euro monatlich und konnte sich mit dem Gewinn sein Studium finanzieren und seinen Eltern eine Hochzeit spendieren.
Auch Stars durften sich im Prominenten-Special schon über die Million freuen, die sie anschließend für einen wohltätigen Zweck spendeten. Im Mai 2008 beantwortete Comedian Oliver Pocher (46) die letzte Frage "Das Nagel-Schreckenberg-Modell liefert eine Erklärung für die Entstehung von ...? mit "Verkehrsstaus" richtig. Im selben Jahr jubelte auch Thomas Gottschalk (74). Er beantwortete im November die Millionenfrage: "Wie hieß Franz Kafkas letzte Lebensgefährtin, die er 1923, ein Jahr vor seinem Tod, kennenlernte?" mit "Dora Diamant". Die erste und bis dato einzige weibliche "WWM"-Promi-Millionärin ist Barbara Schöneberger (50). Sie tippte 2011 bei der finalen Frage "Wie heißt der Knabe, dem Wilhelm Tell den legendären Apfel vom Kopf schießt?" auf "Walter".
Im Oktober 2002 wurde der erste Euro-Millionär gekürt: Gerhard Krammer. Der Student der Philosophie und Musik beantwortete die letzte Frage: "Welcher berühmte Schriftsteller erbaute als diplomierter Architekt ein Freibad in Zürich?" mit "C: Max Frisch" und lag damit richtig. Assistenzärztin Maria Wienströer wusste im Jahr 2004, dass Linus Pauling 1954 den Chemie- und 1962 den Friedensnobelpreis bekam. Von ihrem Gewinn hat sie sich den Traum von einer eigenen Praxis erfüllt.
Zweimal wurde der Hauptgewinn noch in Deutscher Mark ausgezahlt: Im Mai 2001 wusste Marlene Grabherr, Bürokauffrau aus Gottmadingen, dass die beiden Gibb-Brüder der Popband The Bee Gees, Robin und Barry, Zwillinge sind. Eckhard Freise (79) nahm am 2. Dezember 2000 die Million zum allerersten Mal mit nach Hause. Der Geschichtsprofessor wusste, dass Edmund Hillary 1953 auf dem Gipfel des Mount Everest zusammen mit Tenzing Norgay stand. Seit seinem Sieg nahm der Wissensexperte an weiteren Quizshows teil, in der ARD-Sendung "Quizduell - Der Olymp" gehört er etwa zum dreiköpfigen Rateteam, das gegen Promis antritt. Quelle: SpotOnNews