Er jagte den Mörder des kleinen Mirco, dessen Schicksal 2010 Deutschland in Atem hielt. Er klärte die Hintergründe der Mafiamorde von Duisburg. Er fahndete im Vermisstenfall einer jungen Frau. Sonderermittler Ingo Thiel, dessen reale Fälle etwa einmal pro Jahr Inspiration für einen ZDF-Film mit Heino Ferch sind, ist meist im Einsatz für andere. In Episode 6 „Yvonne und der Tod“ ist Thiel erstmals selbst in den Fall verwickelt – ein persönliches Trauma. Der Ermittler gerät unter Verdacht, mit dem Verschwinden einer Frau zu tun zu haben.
Ein Artikel von HÖRZU-Redakteur Mike Powelz
Seit Tagen schon hat niemand mehr die 37-jährige Steuerprüferin Yvonne Gaspers (Katharina Heyer) gesehen. Ihre besorgte Schwester wendet sich an die Polizei in Mönchengladbach. Oberkommissarin Lee Sooyoung (Kotbong Yang) übernimmt den Fall – und macht eine brisante Entdeckung: In Yvonne Gaspers' Manteltasche wird die Visitenkarte von Ingo Thiel gefunden.
Der Sonderermittler behauptet, die Frau nur flüchtig gekannt zu haben. Während seine Kollegen immer mehr an ihm zweifeln, erkennt Thiel immer klarer: Um seine Unschuld zu beweisen, muss er die Wahrheit über Yvonnes Verschwinden aufdecken.
Wie bei allen Episoden stand Sonderermittler Ingo Thiel den TV-Machern auch diesmal als Berater zur Seite. Wie heben sich die Filme noch von klassischen Krimis ab? Heino Ferch verrät im Gespräch mit HÖRZU die Erfolgsformel: „True Crime mit authentischem Touch!“
Der 61-Jährige erklärt: „Statt auf rasante Action oder spektakuläre Effekte setzt unsere Reihe auf mühevolle, detailgetreue Ermittlungsarbeit: realistisch, hartnäckig und ungeschönt. Außerdem sind unsere Fälle – auch ‚Yvonne und der Tod‘ – an echte Verbrechen angelehnt. Das macht sie glaubwürdig.“
„Dass Thiel diesmal nicht nur Ermittler ist, sondern selbst emotional involviert wird“, sagt Ferch. „Er trifft Yvonne unmittelbar vor ihrem Verschwinden, fühlt sich zu ihr hingezogen – und steht plötzlich selbst im Zentrum der Fahndung. Diese persönliche Betroffenheit, sein inneres Ringen – so etwas wollte ich schon lange mal spielen.“
Die Filme mit Ferch laufen bislang unter Titeln wie „Ein Kind wird gesucht“ oder „Die Spur der Mörder“. Warum werden sie nicht mit der Marke „Ingo Thiel“ als Reihe gekennzeichnet? „Damit wollen wir sie von anderen Krimireihen absetzen, die oft den Namen von Ermittler oder Ermittlerin als Reihentitel haben“, so das ZDF. „Die Aufklärung der Fälle ist für Thiel und sein Team das Wichtigste – nicht die Selbstdarstellung.“
Ist der nächste Film schon in Planung? „Ja“, verrät Ferch. „Unser siebter Fall spielt bis auf ein paar Anfangsszenen komplett in Venedig. Die Geschichte beginnt mit einer Frau, die überfahren und bis zur Unkenntlichkeit entstellt wird – daher der Titel ‚Die Frau ohne Gesicht‘.“
„Yvonne und der Tod“ läuft heute, 10. März 2025, um 20.15 Uhr im ZDF.