Familienerbe trifft Verantwortung: Julia Becker über Macht, Medien und Wandel

Larissa Königs
24.04.2025 um 10:30 Uhr
    Julia Becker | © Marina Weig
    Julia Becker, Aufsichtsratsvorsitzende und Verlegerin der FUNKE Mediengruppe, spricht offen über die Herausforderungen, die ihr Job mit sich bringt | ©Marina Weig

    Was bedeutet es, ein Medienunternehmen in dritter Generation zu führen – in einer Welt voller Umbrüche? Im Podcast „Fast & Curious“ spricht Julia Becker, Aufsichtsratschefin der FUNKE Mediengruppe, über den Spagat zwischen Tradition und digitaler Zukunft, über Macht, Haltung – und warum echter Journalismus heute wichtiger ist denn je.

    Julia Becker: „Journalismus für eine offene Gesellschaft“

    „Wir haben eine Vision – die heißt Journalismus für eine offene, informierte Gesellschaft“, das ist eine der Kernaussagen von Julia Becker, Aufsichtsratsvorsitzende und Verlegerin der FUNKE Mediengruppe, zu der auch Hörzu gehört, in der neuesten Ausgabe des Podcasts „Fast & Curious“. 

    Der Podcast, moderiert von den Unternehmerinnen Lea-Sophie Cramer und Verena Pausder, widmet sich wöchentlich Themen wie Unternehmertum, Wirtschaftstrends, Investments sowie persönlichen Geschichten aus der Gründerszene.

    Tradition trifft Innovation

    Julia Becker gilt als eine der prägenden Stimmen in der deutschen Medienbranche. Im Mittelpunkt ihres Gesprächs mit Pausder und Cramer steht das Spannungsfeld zwischen gewachsener Verlagstradition und dem digitalen Wandel. Dabei gewährt sie Einblicke, wie ein etabliertes Medienunternehmen wie FUNKE auf die Herausforderungen der heutigen Zeit reagiert und wie sie ihre Rolle als verantwortliche Unternehmerin interpretiert. Die Mission sei es, "Journalismus für eine offene und informierte Gesellschaft" zu machen. 

    Offen spricht sie über ihren persönlichen Werdegang als Enkelin des Verlagsgründers und betont auch, dass ein solches Erbe nicht immer einfach ist. Immerhin liegt es auch in ihrer Verantwortung, genau dieses Erbe modern und zukunftsfähig zu machen. Und das ist oft nicht einfach: Die Transformation von Print zu Digital, die Rolle technologischer Innovationen und die Bedeutung von Führung in Zeiten des Umbruchs sind nur einige der Herausforderungen, die sie ganz offen anspricht.

    Die neue Folge mit Julia Becker als Gast ist ab heute verfügbar unter der URL fastandcurious.berlin und auf allen gängigen Plattformen. 

    • TV

    ARD-Story über „den Osten“: Wir sind nicht alle irgendwie ein bisschen plemplem!

    Sind Ostdeutsche wirklich "völkisch" und "ausländerfeindlich"? So zumindest werden sie einer KI-Analyse zufolge in den Medien dargestellt. Eine "ARD Story" forscht nach, was es mit den Negativschlagzeilen wirklich auf sich hat. Ob es sich nun um das "Milliardengrab" der neuen Länder handelt, um die Pegida-Umtriebe oder die überwältigende Ausbreitung der AfD - bereits seit der Wiedervereinigung machte der sogenannte "Osten" immer wieder Negativschlagzeilen in den gesamtdeutschen Medien. Dass dies nicht die ganze Wahrheit ist, legt nun die Dokumentation "ARD Story: Abgeschrieben? - Der Osten in den Medien" (am Dienstag, 22. April, 22.50 Uhr, im Ersten) nahe. "Wir haben, vor allem wenn es eben um die Berichterstattung über Ostdeutschland geht, viele Stereotype oder sich wiederholende Muster", erklärt die Medienwissenschaftlerin Mandy Tröge im Film. "Zum Beispiel: Rechtsradikalismus, Arbeitslosigkeit, 'Es ist öde', 'Die Ostdeutschen nörgeln'." Diese "Negativ-Narrative" würden vor allem deshalb immer wieder reproduziert, weil sie "gerade für ein westdeutsches Publikum" leicht verständlich seien: "Das muss man nicht groß erklären." Künstliche Intelligenz zeigt überzeichnetes Bild von Ostdeutschen Ein KI-Experiment soll zeigen, welches Bild "der Ostdeutschen" die Medien zeichnen. Zu diesem Zweck haben die Filmemacher eine Künstliche Intelligenz mit Presseartikeln aus 30 Jahren Ost-Berichterstattung gefüttert - und daraus Beschreibungen generieren lassen. "Bodenständig, enttäuscht, nostalgisch, benachteiligt" lauten die Attribute, die die KI Ostdeutschen anhand Berichten aus den 1990er-Jahren zuschreibt. In den 2000er-Jahren, in der Zeit von Angela Merkel und Tokio Hotel, werden Ostdeutsche deutlich positiver - etwa als "widerstandsfähig" und "unternehmerisch" - beschrieben. 2024 hingegen werden Ostdeutsche der KI zufolge vor allem als "völkisch", "unterrepräsentiert" und "ausländerfeindlich" dargestellt.

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