Der pelzige Freund läuft wie angestochen durch die Wohnung und nicht nur die Angst um alles Zerbrechliche scheint begründet: Ist das Tier jetzt völlig verrückt geworden oder gar lebensmüde? Wir sagen dir, was hinter den „wilden fünf Minuten“ deines Hundes steckt. Und wann du ihn vor sich selbst beschützen solltest.
Als „Zoomies“ bezeichnet man das plötzliche, energiegeladene, chaotische Herumlaufen eines Hundes, das oft ohne erkennbaren Grund auftritt. Eine klassische Zoomie-Situation ist zum Beispiel: Du lässt dich nach einem langen Tag abends auf das weiche Sofa fallen und denkst „endlich Ruhe“. Doch dann dreht dein Fellfreund richtig auf. Er rennt scheinbar unkontrolliert durch die ganze Wohnung. Während eines solchen Zoomies-Rausches laufen Hunde typischerweise in schnellen, unvorhersehbaren Bewegungen umher, oft in Kreisen oder Zickzack-Mustern, manchmal mit gesenktem Kopf und angelegten Ohren. Solche „Frenetic Random Activity Periods“ (kurz: FRAPs) sind seltsam, gehören aber zum ganz normalen Verhaltensrepertoire eines Hundes. Sie dienen dazu, überschüssige Energie und Stress abzubauen.
Wenn die Action fehlt: Zoomies treten häufig nach Tagen auf, an denen weniger Bewegung möglich war, wie zum Beispiel in den Wintermonaten, wenn lange Spaziergänge witterungsbedingt manchmal zu kurz kommen. In solchen Zeiten haben Hunde oft weniger Möglichkeiten, sich körperlich oder geistig auszupowern. Zoomies dienen dann als eine Art Ventil.
Wenn die Freude (zu) groß ist: Manchmal sind Zoomies eine Reaktion auf besondere Ereignisse, neue Reize oder starke Aufregung. Der erste Schneefall des Jahres, der erste Strandbesuch oder ein Hundebad können Vierbeiner in den Zoomie-Modus versetzen. Auch wenn die Fütterungszeit näher rückt, spielen manche Hunde verrückt. In solchen Momenten sind Zoomies Ausdruck purer Lebenslust und Vorfreude.
Wenn Langeweile aufkommt: Zeigt dein Hund plötzlich mehr Zoomies als sonst, kann das ein Zeichen von innerer Unruhe, Stress oder Unterforderung sein und eine Folge von mangelnder körperlicher oder geistiger Auslastung. Wenn der Vierbeiner im Alltag unterfordert ist, kann er seine überschüssige Energie nicht anders abreagieren als durch solche Zoomies.
In den meisten Fällen sind Zoomies harmlos und nur ein Ausdruck überschüssiger Energie oder Freude. Es gibt jedoch einige Situationen, in denen du aufpassen solltest.
Wenn sich dein Hund während der Zoomies in einer Umgebung aufhält, in der er sich verletzen könnte, zum Beispiel auf rutschigem Untergrund, in der Nähe von Treppen oder in engen Räumen, solltest du ihn gut im Auge behalten und im Notfall eingreifen. Idealerweise ist die Wohnung hundesicher, damit sich der Vierbeiner nicht durch unkontrolliertes Herumtollen verletzen kann. Bei größeren Hunden und Personen in ihrem Bewegungsradius – betrifft vor allem Kinder – besteht ebenfalls Verletzungsgefahr. In einem Garten oder auf einer großen Wiese kann sich der Hund ungehindert austoben.
Treten Zoomies mehrmals am Tag auf, dauern sie ungewöhnlich lange an oder wirkt der Hund danach erschöpft, desorientiert oder unruhig, kann dies auf gesundheitliche Probleme wie Schmerzen oder neurologische Störungen hinweisen. In solchen Fällen ist ein Besuch beim Tierarzt bzw. bei der Tierärztin ratsam.
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