Lohnt sich eine Solaranlage noch? Experte gibt Antworten

Larissa Königs
11.04.2025 um 15:45 Uhr
    Frau auf Balkon mit Solaranlage | © Getty Images/Astrid860
    Ob auf dem Dach oder Balkon: Viele Deutsche überlegen, ob und wann sich eine Solaranlage wirklich lohnt. | ©Getty Images/Astrid860

    Mit dem Frühling wird es wieder sonniger und so manch Haus- und Wohnungs-Besitzer stellt sich jetzt die Frage: Sollte ich diese Energie nicht nutzen? Solaranlagen für Privatpersonen sind immerhin schon eine Weile im Trend. Doch die Förderungen sind deutlich geringer, als noch vor einigen Jahren. Lohnt sich die Anschaffung einer eigenen Solaranlage da überhaupt noch? Wir haben bei einem Experten nachgefragt und verraten, wann sich eine Anlage rechnet und wie ihr doch noch an Förderungen kommt. 

    Keine staatliche Förderung mehr: Lohnt sich eine Solaranlage trotzdem noch?

    Zunächst einmal die gute Nachricht: Eine Solaranlage rechnet sich in den meisten Fällen auch ohne staatliche Förderung. Das erklärt Tristan Kleeb, Leiter des operativen Kundengeschäfts bei E.ON Energie Deutschland, Hörzu.de. Laut Kleeb würde sich eine Solaranlage „in aller Regel“ auch ohne Fördermittel lohnen, weil sie die Stromrechnung erheblich senkt.

    Und: "Aktuell fördert der Staat aber weiterhin Solaranlagen nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz. Darin ist geregelt, was ich für Solarstrom bekomme, wenn ich ihn ins Netz einspeise", so Kleeb. 

    Doch wann genau rechnet sich eine Solaranlage jetzt wirklich? 

    Rentabilität im Detail: Wann rechnet sich eine Solaranlage? 

    Die Dauer, bis sich eine Solaranlage finanziell rechnet, kann nicht pauschal vorgegeben werden. Denn: Sie hängt maßgeblich vom Stromverbrauch der Hausbesitzer ab. Generell kann man sagen: Je mehr Solarstrom im eigenen Haushalt verbraucht wird, desto schneller amortisiert sich die Investition.

    Als Faustregel gibt Experte Kleeb an, dass sich eine individuell angepasste Solaranlage für ein Einfamilienhaus „in der Regel ungefähr nach etwas mehr als zehn Jahren“ rechnet. Dabei sollte auch der zukünftige Stromverbrauch durch neue Geräte wie Elektroautos oder Wärmepumpen berücksichtigt werden, da diese den Energiebedarf erhöhen können.

    Eine Solaranlage reduziert zudem die Abhängigkeit von den Schwankungen der Strompreise, da weniger Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen werden muss. Wer eine Solaranlage besitzt, kann damit unabhängiger von externen Anbietern werden. Wenn der Strom generell teurer wird, spart man also als Besitzer einer Solaranlage noch mehr.

    Experte: So viel kostet eine Solaranlage für Einfamilienhäuser 

    Die Kosten einer Solaranlage variieren je nach Größe und Dachbeschaffenheit des Hauses. Für eine vierköpfige Familie könne eine passende Solaranlage inklusive Speicher „meist schon für unter 17.000 Euro am Markt“ erworben werden, so Kleeb. Für kleinere Haushalte, etwa ein Paar, sei in der Regel eine kleinere und günstigere Anlage ausreichend.

    Ein weiterer wichtiger Kostenfaktor sei die Sonneneinstrahlung auf das Dach: Je mehr Sonne auf das Dach scheint, desto weniger Leistung benötige die Solaranlage.

    Obwohl sich eine Solaranlage ohne Förderprogramme oft bereits rentiert, empfiehlt Kleeb zudem, sich über verschiedene Fördermöglichkeiten zu informieren. Der Bund bietet über die Förderdatenbank des Bundeswirtschaftsministeriums zahlreiche Informationen zu verfügbaren Förderungen. Zudem gibt es auch regionale Förderprogramme, die speziell für Photovoltaikanlagen angeboten werden. 

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