Mähroboter ohne Begrenzungskabel: So gut sind sie wirklich

18.07.2024 um 10:00 Uhr
    Mähroboter ohne Begrenzungskabel fährt durch den Garten, während sich eine Frau im Hintergrund entspannt. | © adobe.stock.com/AndyPhoton Mähroboter ohne Begrenzungskabel helfen dir bei der Gartenarbeit. | ©adobe.stock.com/AndyPhoton

    Einfach den Rasen mähen lassen, ein Traum für viele Gartenbesitzer. Mähroboter ohne Begrenzungskabel bringen einen diesen Traum näher – oder? Zumindest ist die Grundidee, dass die Helfer ohne Verlegung von Draht oder Kabel auskommen und die Inbetriebnahme daher einfacher funktioniert als bei herkömmlichen Rasenrobotern. Doch Grau ist alle Theorie. In der Praxis gibt es ein paar Stolpersteine.

    Seit letztem Jahr entwickeln immer mehr Garten- und Technik-Unternehmen Mähroboter ohne Begrenzungskabel. Denn für herkömmliche Rasenroboter braucht es Leitdrähte und Kabel, die vor Betrieb aufwändig verlegt werden müssen. Diese können sich zudem nicht nur negativ auf die gewünschte Ästhetik des Gartens auswirken, sondern durch Gartenarbeit oder Tiere beschädigt werden. Außerdem kann der Mähroboter dadurch nicht ohne großen Aufwand auf andere Flächen seine Arbeit erledigen.

    Diese Nachteile gibt es bei Rasenrobotern ohne Begrenzungsdraht nicht. Stattdessen sind sie viel schneller Einsatzbereit, flexibel einsetzbar, können gut mit Veränderungen im Garten umgehen und oft Steigungen besser nehmen. Beschädigte Kabel und Drähte als Fehlerquelle fallen weg. Statt mit Kabeln orientieren sich die autonomen Roboter mit verschiedenen Technologien, oft auch in Kombination:

    • GPS
    • Mobilfunk oder WiFi
    • Sensoren
    • Kameras

    Im Folgenden findest du exemplarisch drei unterschiedliche Mähroboter, die ohne Begrenzungskabel funktionieren, und Fakten zu ihren Leistungen, was sie gut und was sie vielleicht weniger gut können.

    Erfahre mehr: Mähroboter vs. klassischer Rasenmäher: Was ist besser?

    Ecovacs Goat: Mähroboter ohne Begrenzungskabel aber mit WiFi

    Die Marke Ecovacs dürfte vielen durch die Saugroboter bekannt sein. Seit einiger Zeit bietet das Unternehmen mit dem Goat auch einen Mähroboter ohne Begrenzungskabel in verschiedenen Varianten. Das Modell G1-2000 schafft eine maximale Mähfläche von 2.000 m², ist also vor allem für große Gärten gedacht. Im Lieferumfang sind sowohl eine Garage, ein WiFi-Modul als auch vier Baken zur Navigation enthalten. Letztere musst du entlang der Rasenfläche aufstellen und dienen dem Rasenroboter zur Orientierung. Von der Ästhetik und dem Installationsaufwand entspricht der Goat also nicht unbedingt dem Idealbild eines drahtlosen Mähroboters.

    Weiterhin setzt Ecovacs auf eine WiFi-Verbindung, die aber nicht bis in die letzte Gartenecke reichen muss, damit der Goat seine Aufgabe zuverlässig erledigt. Per Bluetooth ist der Mähroboter mit der App verbunden in der du einen Überblick über die Kartierung, Zonen und Zeitpläne hast. Es gibt sowohl einen Auto- als auch manuellen Modus. Je nach dem, was dir lieber ist. Mit einer Kamera überwacht der Rasenroboter zudem den Garten. In verschiedenen Tests von Fachmagazinen zeigt sich, dass die Hinderniserkennung recht gut funktioniert. Nur beim Thema Igel ist noch Verbesserungsbedarf da. Ebenso hat der Goat seine Mühen bei harten Gräsern und lässt aufgrund der Positionierung seiner Schneideblätter einen breiten Rand, wenn er Rasenkanten nicht überfahren kann.

    • Mähfläche: bis zu 2.000 m²
    • Technologie: WiFi, 4G, Bluetooth, Kamera
    • Steigung: Bis zu 45 %
    • Steuerung: App
    • Hindernissvermeidung: AIVI 3D
    • Kartierung: True Mapping Multi-Fusion
    • Zubehör: 4 Navigationsbaken, Garage, WiFi-Modul

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    Segway Navimow: Preistipp unter den Rasenrobotern ohne Begrenzungsdraht

    Auch Segway ist wie Ecovacs ein Unternehmen, das nicht unbedingt für Gartengeräte bekannt ist, sondern für seine zweirädrigen Personal Transporter. Nichtsdestotrotz hat es sich das Unternehmen nicht nehmen lassen kabellose Mähroboter zu entwickeln. Der i105E gehört der bereits zweiten Modellreihe an und ist mit rund 1.000 Euro vergleichsweise günstig. Dafür ist er auch nur für kleinere Rasenflächen bis zu 500 m² ausgelegt. Auf diesen navigiert der Rasenroboter per kombinierter Satellitentechnik. Dabei erstellt der Navimow mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) Karten seines Arbeitsbereichs und berücksichtigt dabei automatisch Rasenkanten.

    In der App sind die Karten abrufbar und von dir bei Bedarf bearbeitbar. Zudem kannst du dort mehrere Zonen festlegen, Zeitpläne erstellen und den Mähroboter ohne Begrenzungskabel darüber fernsteuern. Dafür ist eine Verbindung per Bluetooth notwendig. Übers WLAN bezieht der Navimow zudem Wetterinformationen. Denn einen Regensensor hat der Roboter nicht an Bord. Ebenso ist er nicht 4G-fähig. Geht das WiFi-Signal verloren hat er also keinen Zugriff mehr aufs Internet. Wer möchte, kann sich aber ein 4G-Modul zum Nachrüsten für 100 Euro holen. Hindernisse erkennt der Navimow mit KI-unterstützter Kameratechnik recht zuverlässig. Tester berichten, dass lediglich ausgelegte Stromkabel vom Rasenroboter überfahren werden.

    • Mähfläche: bis zu 500 m²
    • Technologie: EFLS 2.0 und RTK+ Vision (GNSS, Satelliten), Kamera, WiFi, Bluetooth
    • Steigung: 30 %
    • Steuerung: App
    • Hindernissvermeidung: Vison Fence-Bild (Kamera + KI)
    • Kartierung: KI-gestütztes Assist-Mapping

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    Worx Landroid Vision: Kamera und KI

    Im Gegensatz zu Ecovacs und Segway ist Worx eine Marke für Gartengeräte. Da liegt es nahe, dass das Unternehmen Mähroboter ohne Begrenzungsdraht entwickelt hat. Es gibt die Serien M und L. Letztere sind für große Rasenflächen über 1.000 m² gedacht. Der M600 dagegen kümmert sich um bis zu 600 m² große Gärten beziehungsweise Flächen. Diesen rückt der drahtlose Rasenroboter, wie die anderen Modelle der Marke, per Kamera und KI zu Leibe. Das Besondere: Der Landroid Vision braucht keine Anlernphase, um erstmal seinen Arbeitsbereich detailliert zu kartieren, sondern kann direkt loslegen. Denn seine Technik ermöglicht „Learning by Doing“.

    Allerdings berichten Experten in ihren Tests, dass diese Vorgehensweise nur bei sehr klar abgegrenzten Rasenflächen funktioniert. Dies klappt zwar sehr gut, aber sobald die Rasenflächen mit Wegen oder Beeten verlaufen, ist der Landroid aufgeschmissen. Deshalb empfiehlt der Hersteller solche Bereiche mit dem mitgelieferten Magnetband abzugrenzen – etwas ernüchternd, wenn man sich auf einen Mähroboter ohne Begrenzungskabel eingestellt hat. Dafür erkennt der Rasenroboter Hindernisse mit Kamera und KI recht zuverlässig. In der App hast du die Möglichkeit Zeitpläne zu erstellen.

    • Mähfläche: bis zu 600 m²
    • Technologie: Kamera, KI, Sensoren, WiFi, Bluetooth
    • Steigung: 30 %
    • Steuerung: App
    • Hindernissvermeidung: Vision-KI, Kamera
    • Kartierung: keine
    • Zubehör: Magnetstreifen (5m)

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    Mähroboter ohne Begrenzungskabel erfüllen noch nicht den Traum

    Der Traum vom sich selbstmähenden Rasen bleibt vorerst noch ein Traum, wie die Beispiele zeigen. Denn auch wenn kein Draht oder Kabel aufwendig verlegt werden muss, bedürfen die Mähroboter einen gewissen Installationsaufwand oder an einigen Stellen wie Rasenkanten, Wurzeln und Unebenheiten auch menschliche Hilfe. Zudem können geringe Satelliten- oder Netzsignale, verschmutzte Kameras und die empfindlichen Sensoren Fehler im Betrieb erzeugen. Auch sind die Modelle oft nicht sehr ausgereift, sodass der Gartenbesitzer merkt, dass die Entwicklung der Mähroboter ohne Begrenzungskabel noch in den Kinderschuhen steckt. Zu guter Letzt kosten die Modelle in der Regel um einiges mehr als ihre Kollegen mit Draht. Daher muss jeder für sich gut abwägen, ob ein solch innovativer Gartenhelfer in Frage kommt.

     

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