Sprießende Kartoffeln, schrumpelige Karotten und Pfirsiche mit Druckstellen – in Deutschland landen 35 Prozent des gekauften Obstes und Gemüses unangetastet in der Tonne. Wie du mit ein paar schlauen Maßnahmen die unnötige Verschwendung deiner Lebensmittel verhindern kannst, zeigen wir dir hier.
Begünstigt durch das Überangebot an Lebensmitteln und vermeintlich attraktiven Angeboten kaufen viele von uns mehr ein, als sie benötigen. Die Konsequenz: Pro Sekunde landen 313 Kilo genießbarer Nahrungsmittel im Müll. Dabei kann man frische Lebensmittel durch Einmachen, Dörren oder Fermentieren vor dem schnellen Verderben schützen. Doch welches Lebensmittel eignet sich für welches Verfahren? Sollte man den Spargel lieber einfrieren, einkochen, einlegen oder doch trocknen? Und wie funktioniert eigentlich Fermentieren? Wir stellen dir die fünf effektivsten Methoden vor:
Einfrieren ist eine der einfachsten und sichersten Methoden, um Lebensmittel länger haltbar zu machen. Temperaturen von Minus 18 Grad töten hartnäckige Bakterien zwar nicht ab, verlangsamen allerdings deren Ausbreitung. Außerdem bleiben beim Einfrieren viele Nährstoffe und Aromen erhalten. Grundsätzlich gilt: Je wasserhaltiger das Lebensmittel, desto ungeeigneter ist es für das Einfrieren. Während sich also festes Gemüse wie Blumenkohl und Brot hervorragend einfrieren lassen, sollte man das bei Tomaten, Gurken, Weintrauben und Wassermelone besser sein lassen, da diese nach dem Auftauen weich und matschig werden.
Denkt man an Eingelegtes, kommen eine, vermutlich als Erstes Essiggurken in den Sinn. Dabei muss nicht alles in Essig eingelegt werden. Auch lässt sich fast jedes Gemüse und viele Früchte einlegen. Knoblauch, Hartkäse, Tomaten oder Schafskäse kann man beispielsweise sehr gut in Olivenöl einlegen. Durch die Beigabe von Kräutern und Gewürzen kann man außerdem den Geschmack verfeinern. Kühl und dunkel gelagert, hält das Eingelegte mehrere Monate.
Einkochen kennt man vor allem aus der Marmeladenherstellung. Hierzu wird Obst in Glasbehälter gegeben, erhitzt und somit haltbar gemacht. Da sich beim Aufkochen die Luft im Glas ausdehnt und entweicht, bildet sich ein Vakuum, welches die Ausbreitung unerwünschter Mikroorganismen verhindert. Einkochen kann man fast jede Obst- und Gemüsesorte, besonders beliebt sind eingekochte Marmeladen, Saucen oder Chutneys. Die schonendste Variante ist ein kurzes Aufkochen bei maximal 90 Grad, damit die im Lebensmittel enthaltenen Mineralstoffe und Vitamine nicht zerstört werden. Allerdings sind Lebensmittel, die nur kurz aufgekocht werden, nicht so lange haltbar wie jene, die über längere Zeit bei 100 Grad aufkocht werden.
Das Dörren von Lebensmitteln macht diese nicht nur länger haltbar, sondern erhöht auch den Kalorienwert des jeweiligen Lebensmittels. Besonders wasserhaltige Nahrungsmittel wie Äpfel, Feigen oder Tomaten lassen sich prima dörren. Durch die Dehydrierung wird den Bakterien und Pilzen ein wichtiger Grundstein zum Überleben entzogen – das Wasser. Am einfachsten gelingt der Dörrprozess in einem entsprechenden Dörrautomat*.
Im Gegenteil zum Einfrieren, Einkochen oder Dörren, wird beim Fermentieren die Ausbreitung von Mikroorganismen nicht etwa aufgehalten, sondern sogar begünstigt. Bei dem Gärungsprozess entstehen Milchsäurebakterien, die eine gesunde Darmflora fördern und das Immunsystem stärken. Das bekannteste fermentierte Lebensmittel ist der Sauerkraut, es können aber fast alle Gemüsearten fermentiert werden. Egal, ob Zwiebeln, Bohnen, Tomaten oder Gurken – hier sind der Experimentierfreude keine Grenzen gesetzt. Für die Fermentation benötigst du nicht viel: ein Einmachglas mit Deckel*,unraffiniertes Salz* und gefiltertes Wasser. Es gibt aber auch bereits fertige Starterkits* zum Fermentieren von Lebensmitteln.
Übrigens: Es gibt zahlreiche Initiativen und Apps, die gegen die Lebensmittelverschwendung kämpfen. So hat die Initiative Foodsharing beispielsweise seit ihrer Gründung 2012 knapp 80,8 Millionen Kilo Lebensmittel gerettet. Dank der Food-Saving-Plattform RESQ CLUB können zudem User*Innen bundesweit bei teilnehmenden Restaurants zubereitete Gerichte zu vergünstigeten Preisen abholen.
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