Von Angeln und Camping über Jagen bis hin zu Bushcrafting und Survival: Ohne ein passendes Outdoor-Messer sind Freiluftfreunde und Abenteurer schnell aufgeschmissen. Doch welche Messer sind überhaupt erlaubt? Schließlich gilt das Waffengesetz in Deutschland im internationalen Vergleich als eines der strengsten.
Seit 2020 gelten in Bezug auf das Waffengesetz und somit auch bei der Mitführung von Messern sogar noch strengere Regeln in Deutschland. So haben Bundesländer die Möglichkeit, einfacher Waffenverbotszonen einzurichten. In diesen Bereichen ist das Führen eines Messers mit feststehender Klinge über 4 Zentimeter (cm) oder einhändig feststellbarer Klinge verboten. Außerhalb dieser Zonen sind die Vorschriften differenzierter, sodass sie die Nutzung von Outdoor-Messern in ihrem Rahmen zulassen.
Außerhalb von Verbotszonen darfst du Messer-Arten mit folgenden Eigenschaften mitführen:
Das schränkt die Auswahl zunächst erheblich ein. Gerade bei Einhandmessern ist der größte Vorteil der meisten Modelle, dass sie einhändig zu öffnen und die Klinge feststellbar ist. Denn das macht sie zu einem praktischen Werkzeug. Und genau hier beginnen die Ausnahmeregelungen. Denn wenn ein „berechtigtes Interesse“ vorliegt, sind auch Messer, die nicht die oben genannten Merkmale aufweisen erlaubt. Laut Gesetzauslegung besteht ein solches Interesse nicht nur, wenn das Messer zur Berufsausübung notwendig ist, sondern auch beim Sport oder der sogenannten Brauchtumspflege.
Jäger, Angler, Bergsteiger, Taucher oder Trachtenträger fallen auf jeden Fall in diese Kategorie. Auch während eines Survival-Trainings, beim Campen in der Natur und Bushcrafting also Buschhandwerk stellt das Mitführen von Outdoor-Messern mit längeren Klingen, Arretierung und einhändiger Öffnungsweise selten ein Problem dar. Allerdings kommt es in diesen Fällen auch auf die Auslegung des Kontrolleurs an, solltest du überprüft werden.
Camping-Fans aufgepasst - Das ist in Deutschland streng verboten!
Das Magnum Blomkvist von Böker ist ein handliches Messer mit klappbarer, titanbeschichteter Klinge, die 8,50 cm lang ist. Zusätzlich ist es mit einem Schneidhaken und einem Glasbrecher am Ende des Griffes ausgestattet. Dadurch eignet sich das Böker als Notfall- beziehungsweise Rettungsmesser. In der mitgelieferten Gürteltasche aus Nylon ist es am Körper tragbar. Diese hat ein zusätzliches Fach für einen Schleifstein. Durch den Flipper und Daumenpin ist das Outdoor-Messer einhändig zu öffnen und feststellbar.
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Bei dem Ambulo von Wolfgangs muss sich der Nutzer keine allzu großen Gedanken machen. Denn das feststehende Outdoor-Messer hat eine Stahlklinge, die 11 cm Zentimeter lang ist. Dadurch fällt es in den absolut legalen Bereich. Das Messer mit seiner rostfreien Feuerstahl-Klingen ist für sämtliche Abenteuer in der Wildnis gemacht, inklusive Bushcrafting und Survival. So ist im Lieferumfang nicht nur flexibel einsetzbarer Gürtelclip enthalten, sondern auch ein Feuerstarter. Mit 210 Gramm (g) ist es 90 g schwerer als das Modell von Böker.
Wem das Wolfgangs zu kurz ist, der findet eine Alternative im Esee 6. Dessen Klinge aus legiertem Stahl ist 14,6 cm lang. Dadurch zählt es nicht zu den 100 Prozent legalen Outdoor-Messern. Hier muss es also ein berechtigtes Interesse geben, um es mitführen zu dürfen. Die Klinge ist schwarz, weil sie pulverbeschichtet ist. Dies schützt den Kohlenstoffstahl vor Rost. Es wiegt über 300 g und kommt ohne Zubehör wie Holster oder ähnlichem. Dafür ist es vergleichsweise teuer. Allerdings gilt die US-amerikanische Marke Esee auch als Qualitätshersteller hochwertiger Outdoor-Messer.
Generell gibt es noch ein paar Dinge zu beachten, vor allem, wenn dein Outdoor-Messer nicht die Kriterien zur eindeutig erlaubten Mitführung erfüllt. Zum einen beschreibt das Wort „führen“ das Tragen eines Messers in der Hand, direkt am Körper oder wenn es beispielsweise am Rucksack direkt greifbar befestigt ist. Beim Transport des Messers zum Einsatzort, vom Wohnort in den Wald zum Beispiel, ist es daher empfehlenswert, das Messer so zu verstauen, dass es nicht direkt einsatzbereit ist, beispielsweise in einem geschlossenen Behälter im Gepäck.
Zum anderen entscheidet auch der Zweck des Messers darüber, ob es bedenkenlos mitgenommen oder geführt werden kann. Beispielsweise sind Küchenmesser zum Kochen da und die meisten Outdoor-Messer für den Einsatz bei Holzarbeiten oder generelles Werken. Der Einsatz gegen Menschen, auch Selbstverteidigung, ist kein gestatteter Zweck. Ebenso sind Messer, die für den Kampfzweck gemacht sind, absolut verboten. Etwa Butterflymesser, Fallmesser und Springmesser.
Letztlich solltest du zudem den gesunden Menschenverstand einsetzen und Messer jeglicher Art weder in Städten, Wohnorten oder bei Veranstaltungen mit vielen Menschen tragen. Für Veranstaltungen, die ein gewisses Brauchtum zelebrieren, gilt es, sich beim Veranstalter zu informieren, inwiefern Messer und ähnliche Gegenstände erlaubt sind.
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