Das Süßungsmittel Aspartam wird in der Industrie bereits seit etlichen Jahren in vielen Getränken und Speisen verwendet. Vor allem Diät-Getränke und -Speisen werden mit dem Süßstoff versehen. Nun wurde Aspartam von der Weltgesundheitsorganisation WHO allerdings als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft. Was das für die Verbraucher:innen bedeutet, erfährst du bei uns.
Aspartam ist ein künstlich hergestellter Süßstoff mit einem geringen Kaloriengehalt, der etwa 200-mal süßer ist als herkömmlicher Zucker. In Europa wird das weiße, geruchlose Pulver als Süßungsmittel für eine Vielzahl von Produkten verwendet, darunter Getränke, Desserts, Süßigkeiten, Milchprodukte, Kaugummi und vor allem kalorienarme Produkte und Produkte zur Gewichtskontrolle.
Im Juli 2023 hat die Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO Aspartam als "möglicherweise krebserregend" eingestuft. Die IARC unterscheidet bei ihren Untersuchungen insgesamt vier Bewertungsstuften: krebserregend, wahrscheinlich krebserregend, möglicherweise krebserregend und nicht klassifizierbar.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht bisher keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch die Verwendung von Aspartam. In einer im Februar 2023 veröffentlichten Stellungnahme weist das BfR jedoch darauf hin, dass die aktuelle Studienlage für eine umfassende Risikobewertung derzeit unzureichend ist.
Auch laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gilt Aspartam aufgrund gründlicher Sicherheitsbewertungen als unbedenklich für den menschlichen Verzehr. Nach ihren Angaben wird eine Aufnahmemenge von 40 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag als nicht schädlich angesehen.
Auch der Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe (JECFA) der WHO betrachtet den Verzehr von Aspartam innerhalb der akzeptierten Tagesmengen bereits seit 1981 als sicher. Demnach müsste ein erwachsener Mensch mit einem Körpergewicht von 60 Kilogramm täglich zwischen zwölf und 36 Dosen Diätcola trinken - abhängig von der enthaltenen Menge an Aspartam -, um gefährdet zu sein.
Laut der WHO bestehe derzeit kein Anlass, Aspartamhaltige Lebensmittel zu meiden, solange man unter den täglichen Höchstmengen bleibe. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sagt, Aspartam sei eines der am besten untersuchten Süßungsmittel. Auch der BfR hat keine Bedenken. Grundsätzlich rät die WHO allerdings dazu, sowohl den Konsum von Zucker als auch von Süßstoffen zu reduzieren.