Hunde stimmen, ähnlich wie Wölfe, gelegentlich ein klagendes Heulen an. Diese uralte Form der Kommunikation ist tief in ihrer Geschichte verwurzelt. Doch warum heulen unsere Haustiere, wenn sie doch längst keine wilden Rudeltiere mehr sind und im engen Kontakt mit Menschen leben? Hier sind fünf mögliche Gründe, warum dein treuer Begleiter trotzdem manchmal die Stimme erhebt.
Das Heulen ist ein ursprüngliches Kommunikationsmittel, das Hunden als Wolfsverwandte in den Genen liegt. Alle Hunde sind körperlich dazu in der Lage, aber die Veranlagung zum Heulen ist bei den verschiedenen Rassen unterschiedlich ausgeprägt. Ältere, ursprüngliche Rassen wie Huskys, Chow Chows, Shar Peis, Akita Inus zeigen häufiger das „Singen“, da sie dem Wolf genetisch näher stehen und ihre Instinkte oft stärker ausgeprägt sind. Auch Dackel, Beagle und Basset Hounds gehören zu den Rassen, die typischerweise zum Heulen neigen. Diese Hunde reagieren oft besonders empfindlich auf bestimmte Geräusche wie Sirenen oder hohe Töne, die das Heulen auslösen können. Neuere Rassen wie Border Collies, Bulldoggen und Chihuahuas haben das Heulen zwar nicht ganz „verlernt“, setzen es aber weniger ein. Diese Rassen wurden im Laufe der Zeit mehr darauf gezüchtet, sich durch Bellen und andere Körpersignale zu verständigen.
Ob sie nun große Sänger sind oder stillere Zeitgenossen: Hunde heulen selten grundlos. Es kann durch verschiedene Auslöser angeregt werden – sei es als Reaktion auf Geräusche, zur Kommunikation oder wegen emotionaler Bedürfnisse. Als Hundehalter*in kann es verwirrend oder besorgniserregend sein, wenn der vierbeinige Freund plötzlich heult, weil man oft nicht sofort erkennt, was dahintersteckt. Hier sind sechs mögliche Ursachen.
Hunde heulen oft aus demselben Grund wie ihre Vorfahren, die Wölfe: um Kontakt aufzunehmen und ihren Standort mitzuteilen. Auch bei Hunden ist das Heulen ein instinktives Verhalten, um anderen zu signalisieren: „Ich bin hier!“ oder „Wo bist du?“ Diese Art von Kommunikation kann sich auch auf die Beziehung zwischen Hund und Mensch übertragen. Wenn dein Hund dich direkt anschaut und dann zu heulen beginnt, könnte er auf diese Weise deine Aufmerksamkeit suchen.
Bei manchen Hunden ist dieser Instinkt zur Kontaktaufnahme so tief verankert, dass sie auf bestimmte Geräusche, wie Sirenen, Musikinstrumente oder hohe Töne im Fernsehen mit Heulen reagieren. Martinshörner und andere hohe Töne können für Hunde besonders ansprechend sein, da sie eine Frequenz haben, die ihre empfindlichen Ohren stark wahrnehmen. Diese Geräusche erinnern sie möglicherweise an das Heulen anderer Hunde oder Wölfe, was den Instinkt weckt, „mitzusingen.“ Wenn dein Hund also auf bestimmte Laute mit Heulen antwortet, könnte er einfach auf die „Rufe“ aus der Umgebung reagieren und damit seinen Platz in der Gemeinschaft einnehmen.
Hunde können aus reiner Aufregung heulen, vor allem wenn sie eine starke, positive Emotion empfinden. Wenn dein Hund beispielsweise anfängt zu heulen, sobald du die Leine zur Hand nimmst oder ein anderes Ritual für den Spaziergang beginnt, drückt er damit seine Vorfreude und Ungeduld aus. In diesem Fall ist das Heulen ein Ausdruck von freudiger Erwartung und zeigt, dass er es kaum abwarten kann, loszulegen.
Heulen kann ein Zeichen dafür sein, dass ein Hund Schmerzen oder Unwohlsein verspürt. Besonders wenn der Vierbeiner sonst eher selten durch Laute kommuniziert und das Heulen ohne erkennbaren Auslöser auftritt und immer wieder vorkommt, solltest du aufmerksam werden. In solchen Fällen ist es ratsam, einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufzusuchen, um ein gesundheitliches Problem auszuschließen.
Hunde, die ungern allein sind, nutzen das Heulen oft als Mittel, um auf sich aufmerksam zu machen und ihr „Rudel“ zurückzurufen – ein Verhalten, das tief in ihren Genen verankert ist und aus der Zeit als Wildtier stammt. Wenn dein Hund regelmäßig heult, sobald du das Haus verlässt, ist das häufig ein Zeichen für Einsamkeit oder Trennungsangst. Das Heulen ist in diesem Fall eine Art Hilferuf, in der Hoffnung, dass du seinen „Ruf“ hörst und zurückkommst.
Um ihm in solchen Situationen zu helfen, ist es sinnvoll, ihn langsam an kürzere Trennungsphasen zu gewöhnen und beruhigende Rituale einzuführen. So kann er lernen, die Trennung entspannter zu ertragen und auf deine Rückkehr zu vertrauen.
Hunde nutzen das Heulen manchmal auch, um ihr Revier zu markieren. Diese Art des Heulens erinnert an das Verhalten der Wölfe, die durch ihr Heulen anderen Wölfen signalisieren: „Hier ist mein Territorium.“ Wenn dein Hund heult, weil er andere Hunde in der Nähe wahrnimmt oder weil ein neuer Hund in die Nachbarschaft gezogen ist, könnte er damit seine Anwesenheit klarmachen und sein Revier verteidigen. Das „Revierheulen“ ist also ein Weg, seine Umgebung abzugrenzen und anderen Hunden zu zeigen, dass er dort „zu Hause“ ist.
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