Im ARD-Drama „Die Beste zum Schluss“ kämpft Sebastian Ströbel für eine ganz besondere Patchworkfamilie. Dabei fühlt er sich hin und hergerissen zwischen zwei Frauen: In die eine verliebt er sich, der anderen fühlt er sich verpflichtet. Eine Situation, die ihm als „Bergretter“ im ZDF ja bestens vertraut ist. In der letzten Staffel der ZDF stand er genau vor diesem Dilemma - und war am Ende Single. Mal sehen, ob er sich heute Abend über ein besserers Ende freuen darf.
Ein Artikel von HÖRZU Reporterin Melanie Koch
Mads’ Leben liegt in Scherben. Seit dem Tod seiner Frau lebt der Mittvierziger allein in einer zu großen Wohnung. Dann wirbelt die Begegnung mit Jugendfreundin René alles durcheinander: Kurzerhand zieht die alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern bei ihm ein. In der platonischen Wohngemeinschaft halten alle zusammen. Auch als René eine schlimme Diagnose erhält. Patchwork mal anders: Die lebensbejahende Dramakomödie „Die Beste zum Schluss“ (Fr, 7. Februar, 20.15 Uhr im Ersten)zeigt, wie der Alltag in einer freundschaftlich verbundenen Familie funktionieren kann.
„Bergretter“-Star Sebastian Ströbel übernimmt die Hauptrolle: „Mads ist durch den Schicksalsschlag völlig aus der Bahn geworfen“, so der Schauspieler. „René tritt wie eine Urgewalt in sein Leben – plötzlich hat er durch sie und die Kinder wieder eine Richtung im Alltag, die ihm vorher gefehlt hat.“ Sie teilen die Wohnung, die Kinder, den Humor – und doch entwickelt sich zwischen den beiden keine romantische Liebe. „So ist es ja auch in der Realität manchmal: Alles passt perfekt, aber entsprechende Gefühle stellen sich dennoch nicht ein.“
Als mit Eva eine potenzielle neue Liebe in Mads Leben tritt, müssen alle lernen, mit der Situation umzugehen. Der Film zeigt auf humorvolle Art, dass zwischenmenschliche Beziehungen keinem festgeschriebenen Konzept folgen müssen: „Es ist eine Patchworkfamilie, in der jeder Wunden aus bisherigen Erlebnissen einbringt. Und wo alle gewillt sind, etwas Neues zu erschaffen“, so Ströbel. „Das Leben ist immer im Fluss, es gibt also stets neue Formen des Zusammenlebens.“
Ein Konzept, das auch Renés Vater erst verstehen muss. „Es ist für alle Generationen ein gewisses Verständnis gegenüber den anderen erforderlich“, sagt Ströbel. „Niemand muss die Lebensweise anderer nachvollziehen können, aber es ist schön, wenn zumindest der Wille da ist, sie zu akzeptieren.“ Mehrere Generationen trafen auch am Set aufeinander.
Für Ströbel und das Team war der Dreh mit den Nachwuchsdarstellern eine spannende Herausforderung: Deren eng getaktete Terminpläne machten die Arbeit etwas schwierig – aber auch interessant: „Kinder reagieren beim Spielen nie, wie man es gerne hätte, sondern sind deutlich spontaner“, berichtet Sebastian Ströbel. „Sie lehren uns Erwachsene, offener, schneller, flexibler zu sein.“ Mehr noch: „Es gibt einen Spruch am Theater, dass alle Schauspieler im Grunde wieder sein sollten wie Kinder“, sagt der 48Jährige. „Einfach weil die immer reagieren, als ob sie etwas zum ersten Mal erleben. Da kann man sich viel abschauen.“