In der neuen „Besseresser“-Folge nimmt Sebastian Lege die Lebensmittelsparte des Möbelriesen IKEA mit seinen Fast-Food-Klassikern unter die Lupe.
Der Hot-Dog bei IKEA ist beliebt und preiswert. Möglich machen das Massenproduktion und günstige Rohstoffe. In seiner Lebensmittel-Horrorshow entlarvt Sebastian Lege (heute, 20.15 Uhr im ZDF und in der Mediathek) den Hot-Dog-Trick, der es dem Möbelhersteller mit angeschlossenem Fast-Food-Restaurant ermöglicht, das Brühwürstchen im Pappbrötchen so preiswert anzubieten. Verkauft wird der IKEA-Food-Bestseller auch als Komplettpacket: 32 Portionen für 29,99 Euro.
IKEA hat mit seinem Hotdog einen weltweiten Hype ausgelöst und ihn jahrzehntelang für nur einen Euro verkauft. Die Würstchen werden millionenfach aus einfachen Zutaten hergestellt. Der Trick für die kostengünstige Herstellung steckt in der Pelle: Ein handelsübliches Brät mit wenigen Gewürzen. wird in einen Kunstdarm aus Kollagen gepresst. Die Lebensmittelindustrie nutzt Schlachtreste, um Kollagen für die Herstellung dieser Därme zu gewinnen. Dank hocheffizienter Verfahren wird kein Gramm Brät zu viel abgefüllt.
Sebastian Lege baut den Kunstdarm - der gesundheitlich völlig unbedenklich ist - nach und benutzt dafür Schlachreste aus Ohren, Füßen und Schnauze, die ausgekocht werden. „Wir wollen ja nicht das Fleisch, wir wollen nur das Kollagen extrahieren“, erklärt der Food-Experte und zeigt, wie aus der labbrigen Masse dank chemischer Prozesse ein praktischer Kunstdarm entsteht. Klassische Metzgerwürste stecken dagegen in einem Naturdarm, der vom Tier stammt, gereinigt und dann befüllt wird. Sie sind unterschiedlich dick. Echte Naturdärme kosten 30-80 Cent pro Meter, Kunstdärme dagegen nur 15 – 50 Cent.
Die Topings für den Hot-Dog kosten IKEA nur wenige Cents. So kann der Möbelkonzern den Hot-Dog für 2 Euro verkaufen. Der Hotdog ist nicht nur ein leckerer Snack, sondern auch ein Marketinginstrument, um Kundinnen und Kunden in die Läden zu locken. Manche Kunden kommen nur wegen der günstigen Lebensmittelpreise und der gemütlichen Restaurantatmosphäre in die bundesweit 54 IKEA-Filialen, in denen die Food-Sparte 50 % vom Umsatz ausmacht.
Der Klassiker im Möbel-Restaurant sind Köttbullar - Hackfleischbällchen mit Soße, Kartoffelpüree und Preiselbeeren. Sie sind nicht nur das schwedische Nationalgericht, sondern auch ein echter Verkaufsschlager. Mittlerweile werden damit Millionenumsätze erzielt. Den Elchtest von Sebastian Lege bestehen die IKEA-Köttbullars allerdings nicht.
Die Hackbällchen bestehen aus Schweinfleisch, Rindfleisch, Wasser, Eiweiß, Paniermehl und Gewürzen. „Das ist nix Wildes drin, aber der Knaller kommt noch“ freut sich Sebastian Lege und verrät: Durch geschickte Herstellungsverfahren wird dem Produkt Wasser erst entzogen und dann im Dampfgarer wieder zugeführt, damit die Fleischbällchen beim Nachgaren nicht schrumpfen. Die Hackbällchen werden also mit einem Trick aufgepumpt - denn Gewicht bedeutet Profit. In der Rahmsauce, in der die Köttbullar bei IKEA schwimmen, stecken insgesamt 42 Zutaten, aber nur wenig Sahne trotzdem darf sie Rahmsauce heißen. Für die cremige Konsistenz sorgt übrigens Palmöl.