In der letzten Sendung der aktuellen Staffel der Dokutainment-Reihe nimmt der Koch, Produktentwickler und Marketingexperte Sebastian Lege günstige Kopien beliebter französischer Köstlichkeiten in Augenschein. Sein Urteil: Immangeable (ungenießbar).
"Leben wie Gott in Frankreich"? Müsste Gott, seine Existenz vorausgesetzt, von den Gerichten leben, die Lebensmitteltester Sebastian Lege in seiner neuesten "besseresser"-Sendung unter die Lupe nimmt, würde er vermutlich schnellstens das Weite suchen. "Freche Frankreich-Fakes" heißt die letzte Folge der aktuellen Staffel, die am frühen Mittwochabend (19.25 Uhr) im ZDF zu sehen ist. Und der Titel ist Programm.
Viele verbinden unser Nachbarland Frankreich mit seiner "Haute Cuisine", also einer gehobenen Küche. Davon sind die kostengünstigen Kopien in deutschen Supermärkten weit entfernt. Nur weil eine französische Bezeichnung auf der Plastikverpackung steht, ist an dem Schokocroissant, das sich Sebastian Lege vornimmt, nichts authentisch Französisches zu finden, wie er schnell feststellt: labbrig statt knusprig, anstelle des Dufts frischen Gebäcks eher der Geruch von etwas, das, nun ja, schon etwas länger herumliegt. Weg damit und zum nächsten Untersuchungsobjekt: einer Quiche Lorraine zum Aufwärmen.
Als Sebastian Lege auf die Zutatenangaben blickt, fallen ihm beinahe die Augen aus dem Kopf. Mürbeteig, Eier, Käse, Sahne und Speck - mehr braucht man für den berühmten deftigen Kuchen aus Lothringen, die Quiche Lorraine, nicht. Die vielen auf der Verpackung angegebenen Zusatzstoffe sind dem Produktester daher ein Rätsel.
Unterstützung von einem echten Käse-Sommelier erhält Lege dann bei der Überprüfung industriell hergestellter Kopien des deftigen französischen Blauschimmelkäses Roquefort. Ob diese wie das Original aus Schafsmilch hergestellt wurden und ebenso lange reifen mussten? Mindestens fraglich.
Einen weiteren Profi hat der Tester an seiner Seite, als es an die beliebten bunten Mandel-Baiserplätzchen aus Frankreich geht: Macarons. Das Kleingebäck hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückführen soll, und die Preise für "echte" Macarons sind, anders als die Macarons selbst, nicht gezuckert, sondern gesalzen.
Nicht so die Discounter-Plätzchen, die Sebastian Lege und Olga Lina Knoebel, die in Paris eine Konditorinnen-Ausbildung absolvierte, in der Sendung in Augenschein nehmen. Sie sind zwar günstig, dafür ist kaum Mandelmehl darin zu finden, dafür übermäßig viel Zucker und billiges Pflanzenfett. Wie ironisch, dass "Macaron" auch ein Spitzname für den berühmten Michelin-Stern ist, der herausragende Küchenleistungen auszeichnet ... Quelle: teleschau