Storys über eiskalte Mörder und tiefe menschliche Abgründe haben eine kraftvolle Sogwirkung. Abschalten? Kaum möglich. Kein Wunder also, dass es so viele Titel gibt, die sich um Menschen drehen, die töten – kalkuliert, wiederholt, skrupellos. Aber welche lohnen sich wirklich? Zum Beispiel alle, die es in unsere Liste der besten Filme und Serien über Serienkiller geschafft haben.
Storys über Serienkiller üben eine dunkle Faszination aus. Nicht grundlos zählen True-Crime-Formate und Psychothriller zu den beliebtesten Genres bei Netflix und Co. "Psycho", "Sieben", "Das Schweigen der Lämmer" – du hast alles schon gesehen? Dann wird’s Zeit für neue menschliche Abgründe. Hier kommen starke Serien und Filme über reale und fiktive Serienmörder, die garantiert niemanden kalt lassen.
Nervenkitzel in Spielfilmlänge gefällig? Diese Streaming-Tipps sind perfekt für alle, die Heimkino lieben, aber nicht Gefahr laufen wollen, die ganze Nacht durchzubingen.
Verliebt in einen Serienkiller? Elizabeth Kendall (gespielt von Lily Collins) ist das passiert. Sie war Ted Bundys Charme und seinem manipulativen Spiel jahrelang erlegen und weigerte sich, an das Böse in ihrem Liebsten zu glauben. Bis irgendwann Zweifel aufkamen. "Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile" ist ein ungewöhnlicher True-Crime-Film, der gerade durch seine Perspektive so verstörend wirkt: Er erzählt die Serienmörder-Geschichte nicht aus Sicht der Polizei oder Opfer, sondern aus der der Frau, die ihn liebte. Und Zac Efrons beunruhigend überzeugende Darstellung des manipulativen Killers tut ihr Übriges, einen schaudern zu lassen.
Der Serienkiller, der in diesem Netflix-Film nach dem Leben derer trachtet, die sich in seinen Händen eigentlich sicher fühlen sollten, wird im Fachjargon als Todesengel bezeichnet. Gemeint sind Pfleger*innen oder Ärzt*innen, die ihre Macht über Leben und Tod missbrauchen. Krankenpfleger Charles Cullen gehört auch zu ihnen, mehrere Hundert Morde werden ihm zur Last gelegt. Gespielt wird er von Eddie Redmayne. Jessica Chastain überzeugt als Kollegin Amy Loughren, die Verdacht schöpft. Ein stiller, eindringlicher Thriller über einen erschreckenden True-Crime-Fall und die Frage: Wie konnte es sein, dass Cullen seiner dunklen Leidenschaft so lange unbehelligt nachgehen konnte?
Friedrich Paul Honka, genannt Fritz, war ein deutscher Frauenmörder, der in den 1970er Jahren im Hamburger Kiez sein Unwesen trieb. Er blieb jahrelang unentdeckt, dabei ging er nicht gerade professionell vor. Doch Honka bewegte sich in einer Welt, in der niemand genau hinsah, und suchte sich Opfer, die kein Mensch vermisste.
Der Autor Heinz Strunk verarbeitete eines der wohl ekelerregendsten Kapitel der Hamburger Kriminalgeschichte literarisch in einem ebenso schonungslosen wie schwarzhumorigen Roman, den Fatih Akin ("Gegen die Wand", "Tschick", "Soul Kitchen") nicht minder radikal verfilmte. Das Ergebnis? Ein gelungenes, wenn auch verstörendes Porträt eines sozial verwahrlosten Serienmörders, das vor allem wegen der drastischen Darstellung der Taten für heftige Diskussionen sorgte – nicht umsonst ist „Der Goldene Handschuh“ erst ab 18 Jahren freigegeben.
Wenn wir schon beim Serienkiller-Horror sind, schließt die "Creep"-Reihe nahtlos an. Im Mittelpunkt steht Aaron (Mark Duplass), ein manipulativer Serienmörder, der seine Opfer in perfide Katz-und-Maus-Spiele verstrickt – stets mit falscher Identität, falschem Lächeln und einer Kamera, die alles dokumentiert. Im ersten Teil lädt er einen Videofilmer zu sich nach Hause ein – angeblich, um ein persönliches Homevideo für seinen ungeborenen Sohn aufzunehmen. Was zunächst nur seltsam wirkt, kippt Stück für Stück ins Unheimliche. Ein minimalistischer Found-Footage-Horror mit maximaler Gänsehautwirkung, einem starken zweiten Teil und einer Serie ("The Creep Tapes"), die hierzulande (leider) noch nicht streambar ist.
Serienkiller-Film im Horrorstil: Den ersten "Creep"-Teil hier im Netflix-Abo schauen.*
Lars von Triers Serienkiller-Porträt geht unter die Haut – im wahrsten Sinne. Erzählt wird die Geschichte von Jack (Matt Dillon), einem hochintelligenten, narzisstischen Mörder, der in den 1970er Jahren beginnt, Menschen zu töten. Ein düsteres, kunstvoll inszeniertes Gedankenexperiment über Gewalt, Macht und männlichen Größenwahn. Mit dabei: Bruno Ganz, Uma Thurman, Riley Keough, Jeremy Davies, Siobhan Fallon Hogan und Sofie Gråbøl. Vorsicht: Streckenweise ist dieser Serienkiller-Film sehr explizit und kaum aushaltbar – aber für Fans von von Trier (und radikalen Psychogrammen) ein Muss.
Im Mittelpunkt des auf wahren Begebenheiten beruhenden Kriminaldramas stehen die Journalistinnen Loretta McLaughlin (Keira Knightley) und Jean Cole (Carrie Coon). Sie kommen Anfang der 1960er Jahre dem berüchtigten Frauenmörder "Boston Strangler" auf die Spur. Der Film konzentriert sich auf ihre Arbeit, zeigt, wie sie sich gegen Widerstände und Sexismus durchsetzen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Mit der Reporterinnen-Perspektive fällt diese Produktion etwas aus der Reihe der hier vorgestellten Serienkillerfilme, darf aber gerade wegen der weiblichen Protagonistinnen in unserer Liste nicht fehlen. Perfekt für alle, die True Crime und investigative Kriminalgeschichten mögen.
"Boston Strangler" hier bei Disney+ im Abo streamen.*
Serienkillerfilme sind ja ganz nett, aber du suchst den nächsten Stoff für schlaflose, durchgestreamte Nächte und magst Geschichten, die sich über mehrere Folgen und Staffeln entwickeln? Hier kommen die Streaming-Empfehlungen für Serienjunkies. Aber Vorsicht, bei diesen Highlights fällt das Abschalten wirklich schwer:
Selten oszillierte eine Figur so brillant zwischen Faszination und Abscheu wie Mads Mikkelsen als charismatischer, genialer und zugleich zutiefst verstörender Psychiater-Kannibale. Klar, die Krimiserie von Bryan Fuller ("Pushing Daisies, "Star Trek: Discovery") hat mittlerweile ein paar Jahre auf dem Buckel. Aber die Story um einen der größten Superstars des Serienkiller-Genres wird nicht alt. "Hannibal" basiert lose auf Thomas Harris' Roman "Roter Drache" (der Vorgeschichte zu "Das Schweigen der Lämmer") und stellt das psychologische Duell zwischen FBI-Profiler Will Graham und Dr. Hannibal Lecter in den Mittelpunkt.
Norman Bates – ein Name, der Serienkiller-Fans längst Gänsehaut verursacht. Als fiktive Figur in Alfred Hitchcocks Klassiker "Psycho" (1960) ging er in die Filmgeschichte ein – und mit ihm der ikonische Duschmord. In der Serie "Bates Motel" erleben wir Norman als als sensiblen Teenager mit dunklen Abgründen und lernen die Vorgeschichte des späteren Killers kennen. Die Handlung ist ins Hier und Heute verlegt und beginnt damit, dass der 17-jährige Norman mit seiner Mutter Norma in das fiktive Städtchen White Pine Bay (Oregon) zieht, um ein heruntergekommenes Motel zu übernehmen. Was als Neuanfang gedacht war, wird zum Auftakt einer psychologischen Abwärtsspirale ...
Diese moderne "Psycho"-Interpretation besticht vor allem durch die verstörende Mutter-Sohn-Beziehung, die von Vera Farmiga und Freddie Highmore grandios auf die Leinwand gebracht wird.
Angekommen beim Robin Hood unter den Serienkillern: Dexter Morgan, Forensiker bei der Polizei von Miami, hat einen unstillbaren Drang zu töten – den er allerdings im Unterschied zu den anderen Killern hier für einen "guten" Zweck einsetzt. Seine Opfer sind ausschließlich Menschen, die (seiner Meinung nach) den Tod verdient haben: Mörder, die dem Gesetz entkommen sind. Und, na ja … manchmal auch diejenigen, die ihm gefährlich werden. Acht Staffeln Spannung pur, garniert mit tiefschwarzem Humor und moralischen Dilemmata – plus ein gelungenes Comeback in Form von "Dexter: New Blood" (2021). Weniger überzeugt hat uns hingegen die Serie "Dexter: Original Sin" (2024), die die Vorgeschichte erzählt – unter anderem, weil Michael C. Hall als ikonische Hauptfigur fehlt.
Alle lieben ihn, alle fürchten ihn: Joe Goldberg. Müssen wir wirklich noch viele Worte über diesen charismatischen Buchhändler verlieren? Belesen, sensibel, scheinbar einfach nur auf der Suche nach dem perfekten Gegenstück. Wäre da nicht seine Neigung zur grenzenlosen Obsession – und die Bereitschaft, alles und jeden aus dem Weg zu räumen, der seiner vermeintlich großen Liebe im Weg steht. Joe geht für die Liebe über Leichen, so könnte man kurz und knapp den Inhalt der Serie zusammenfassen. Die Produktion über den stalkenden Serienkiller, der uns auf verstörende Weise ans Herz gewachsen ist, startet am 24. April in die fünfte und finale Staffel.
In dieser klug konstruierten Thrillerserie liefern sich Jamie Dornan und Gillian Anderson ein intensives Katz-und-Maus-Spiel. "The Fall" erzählt die Geschichte von Paul Spector – einem scheinbar liebevollen Ehemann und Vater, der nachts zum Serienmörder mutiert und dabei so eiskalt vorgeht, dass einem nicht nur einmal ein Schauer über den Rücken läuft. Ihm auf den Fersen ist Detective Superintendent Stella Gibson, eine ebenso kühle wie entschlossene Ermittlerin mit messerscharfem Blick. Im Zentrum der Serie steht das düstere Duell von Täter und Ermittlerin, das sich mit jeder Folge weiter zuspitzt.
Hier die düstere Jagd nach Serienkiller Spector im Netflix-Abo schauen.*
Apropos "Schauer über den Rücken": Die filmisch aufbereitete Biografie des Serienmörders Jeffrey Dahmer ist stellenweise nur schwer zu ertragen. Das liegt vor allem an Evan Peters, der Dahmer mit einer erschreckenden Intensität und verstörenden Ruhe verkörpert. Und natürlich daran, dass es sich hier nicht um bloße Fiktion handelt. Jeffrey Dahmer hat zwischen 1978 und 1991 siebzehn junge Männer und Jugendliche ermordet, ihre Körper zerstückelt und teils sogar gegessen. Die Serie konfrontiert auch mit dem systemischen Versagen von Polizei und Justiz, das Dahmers Morden viel zu lange ungestört geschehen ließ. Ein aufrüttelndes Stück True-Crime-Fernsehen, aber ganz sicher nichts für schwache Nerven!
Direkt zu Netflix zur Geschichte des Serienkillers Jeffrey Dahmer.*
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