„Harry Potter“: SO sieht die Zukunft des Zauberers aus
Neue Serie, neuer Freizeitpark: Warum Harry Potter 13 Jahre nach Ende seiner großen Filmkarriere zu alter Macht zurückfindet.
Ein Artikel von HÖRZU Reporter Michael Tokarski
Seinem Schicksal kann niemand entkommen. Wer wüsste das besser als Harry Potter? Der beliebte Zauberer aus der gleichnamigen Fantasyreihe war schon seit frühester Kindheit für Großes bestimmt. Ebenso unausweichlich ist die Rückkehr der „Harry Potter“-Reihe. Es war klar, dass die äußerst lukrative Filmsaga (7,7 Milliarden Dollar Kinoumsatz, alle Teile aktuell bei Netflix) nach dem letzten achten Teil nicht ewig ruhen würde. Mit der Trilogie „Phantastische Tierwesen“ (an Neujahr Teil 3 als Free-TV-Premiere bei Sat.1) gibt es ja bereits einen Ableger. Überraschend ist, wie schnell das Potter-Comeback stattfindet. Der letzte Kinoteil erschien 2011.
Nun arbeitet US-Sender HBO an einer TV-Serie über den magiebegabten Jungen. Anders als bei anderen Reihen wie „Star Wars“ oder „Der Herr der Ringe“ wird der Stoff aber nicht weitererzählt – sondern neu verfilmt: Die Serie will den sieben Pot[1]ter-Romanen von J.K. Rowling sieben Staffeln widmen, die über zehn Jahre laufen. So sollen auch Figuren, Szenen und Details, die in den Kinofilmen fehlten, genug Raum bekommen. Staffel 1 wird voraussichtlich 2027 zu sehen sein. Es ist eines der ambitioniertesten Serienprojekte der Geschichte. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
Monatelang hatten Warner, HBO und J.K. Rowling nach der idealen Person für die Leitung der Serie gesucht. Die Wahl fiel auf Francesca Gardiner. Die 41-jährige Britin wird das Projekt als Showrunnerin anführen – als oberste Drehbuchautorin und Produzentin. Zuvor hatte Gardiner unter anderem für die US-Serie „Succession“ geschrieben. Die Innenansichten einer dekadenten US-Mediendynastie haben auf den ersten Blick so gar nichts gemein mit dem magischen Internat Hogwarts. Doch Gardiner hat ihr Gespür für Fantasy – und für Romanadaptionen – zuvor im Writers Room der Serie „His Dark Materials“ (2019–2022) unter Beweis gestellt. Aktuell castet Gardiner die Hauptdarsteller.
Bekannte Namen sind für die Rollen Harry, Hermine und Ron nicht zu erwarten. Die Darsteller sollen beim vermuteten Drehstart im Sommer 2025 zwischen neun und elf Jahre sein. Nur so können sie auch zum Serienende noch überzeugend Schüler spielen.
Welcher Star spielt Dumbledore?
Prominenter dürften andere Besetzungen werden. Eine Schlüsselfigur ist Albus Dumbledore. Hogwarts weiser Schulleiter wurde in den Filmen zuletzt von Michael Gambon gespielt. Der ist allerdings 2023 verstorben. In einem Interview hat sich jetzt „Potter“-Veteran Gary Oldman, der einst Sirius Black darstellte, als Dumbledore ins Gespräch gebracht. Insider berichten aber, dass Oscar-Preisträger Mark Rylance („Bridge of Spies“) und Mark Strong („Kingsman“) bessere Karten haben.
Dass „Harry Potter“ so früh neu aufgelegt wird, liegt auch daran, dass die Filmreihe „Phantastische Tierwesen“, die 2016 anlief und zeitlich vor „Harry Potter“ spielt, hinter den Erwartungen zurückblieb: Die Kinoumsätze sanken von Film zu Film, Pläne für Teil 4 und 5 wurden verworfen.
Ausgebaut wird dieses Szenario nun aber zumindest in der realen Welt. Im Mai 2025 eröffnet das Universal Epic Universe in Orlando, Florida. In diesem Freizeitpark können die Fans die magische Welt der Filme erleben. Dabei spazieren sie durch das nachgebaute Paris der 1920er – wie in „Phantastische Tierwesen 2“. Doch die Hauptattraktion des Themenparks ist der Bereich „Harry Potter and the Battle at the Ministry“.
Mit einem „omnidirektionalen Lift“ sausen Besucher durch das berühmte Zaubereiministerium. Das Szenario gab es in den Filmen noch nicht: Es gilt, den flüchtigen Fiesling Dolores Umbridge einzufangen. Interaktive Unterstützung erhalten die Gäste in Videoform von Ron (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson) – und natürlich von Harry Potter (Daniel Radcliffe). Ohne den läuft in diesem Filmuniversum nichts.
