Er baut Autos und Raketen, er plant Flüge zum Mars und betreibt ein gigantisches Satellitennetzwerk. Er ist nicht nur Multimilliardär, sondern der reichste Mensch der Welt. Und er gehört zu den streitbarsten Personen der Zeitgeschichte: Elon Musk wird von seinen Anhängern verehrt und von seinen Gegnern verachtet. Sahen viele in ihm schon lange den ambivalenten Exzentriker, gilt er spätestens seit seiner politischen Einflussnahme an der Seite von Donald Trump als polarisierender, radikaler und einflussreicher Machtmensch.
Wer ist dieser Typ, der gern gegen Migranten austeilt, Wokeness ablehnt, im deutschen Wahlkampf für die AfD warb und nun den US-Präsidenten berät? Und wie gefährlich ist er für die Demokratie? Die ZDF-Doku "Die Elon-Musk-Story. Superreich und supermächtig?" geht diesen Fragen nach und rekapituliert dafür seinen Werdegang.
Der Film von Carolin Heise und Tristan Söhngen will herausfinden, was Musk antreibt, was ihn prägte und formte, wie sein beispielloser Aufstieg verlief. Dafür begibt sich die Doku an die zentralen Stationen seines Lebens: von der Geburtsstadt Pretoria in Südafrika über das Silicon Valley bis nach Boca Chica in Texas, wo er mit seinem Unternehmen Space X die Raumfahrt revolutionieren will.
Beleuchtet werden auch - und das ist inzwischen wohl das, was man von ihm vor allem wahrnimmt - Musks kontroverse politische Aktivitäten, insbesondere auf seiner Plattform X (ehemals Twitter).
Ein Schlüssel zum Verständnis von Musk liegt - wie so oft - in seiner Kindheit. Geboren 1971, wuchs er in Südafrika in wohlhabenden Verhältnissen auf. Sein Vater Errol Musk war erfolgreicher Ingenieur, seine Mutter Model. Doch hinter der reichen Fassade sah es bisweilen düster aus: Nach der Scheidung der Eltern blieb Elon als einziger der drei Kinder beim Vater - eine Entscheidung, die ihn nachhaltig prägte. Laut eigenen Aussagen war seine Kindheit von Härte und Gewalt gezeichnet, sowohl durch mobbende Mitschüler als auch durch seinen Vater, der im Film ausführlich zu Wort kommt und die Vorwürfe bestreitet.
Schon früh zeigte sich Musks außergewöhnliches Talent. Mit zwölf Jahren programmierte er sein erstes Computerspiel und verkaufte den Code - ein erster Vorgeschmack auf seinen späteren Unternehmergeist. Nach der Schule verließ er Südafrika und ging nach Kanada. Sein Weg führte ihn weiter in die USA, wo er sich zum risikobereiten Top-Unternehmer entwickelte und schließlich die die Investoren anzog. Im Film betrachten unter anderem Carsten Maschmeyer und der ehemalige VW-Chef Herbert Diess, wie Musk seine Unternehmen wie Tesla oder Space X mit fast manischer Arbeitsweise führt.
Ein zentrales Element der Dokumentation ist die Analyse von Musks Verhalten auf seiner Plattform X, auf der er exzessiv postet, Verschwörungstheorien teilt, gegen demokratisch gewählte Regierungen schimpft und bisweilen den Kontakt zu rechtsextremen Accounts pflegt. Seine Kritiker sehen darin eine gefährliche Entwicklung. Musk sei süchtig nach den hyperpolarisierenden Mechanismen seines Sozialen Netzwerks, erklärt sein Biograf im Film. Er agiere dort diktatorisch, analysiert Publizistin Martina Weisband, zunehmend radikalisiere er sich.
Dies wird umso relevanter, seit Elon Musk mit Trump gemeinsame Sache macht - und nun im Weißen Haus ein und aus geht. Hatte er zuvor bereits mit seinen Milliarden und seiner Technik enormen globalen Einfluss, berät er nun obendrein den mächtigsten Mann der Welt in Sachen Regierungsausgaben. Mit welchen Folgen, versuchen im Film Experten wie Karl-Theodor zu Guttenberg und Sicherheitsexperte Frank Sauer einzuordnen. Klar ist, dass Musks Macht inzwischen ein ungeahntes Ausmaß erreicht hat. Für Martina Weisband steht fest: Musk gehöre gemeinsam mit Trump zu den gefährlichsten Personen unserer Zeit.
Die Elon-Musk-Story läuft am Dienstag, 11.03. um 20.15 Uhr im ZDF und ist jederzeit in der ZDF-Mediathek abrufbar.
Quelle: teleschau