Wie überzeugt man die Jury von „Let’s Dance“? Gabriel Kelly, Dancing-Star 2024, , hat konkrete Tipps für die neuen Promis, die ab dem 21. Februar für die 18 .Staffel das RTL-Parkett betreten.
Er könne, so Kelly, den Stars nur empfehlen, „die Rolle des Schülers auch mal zu verlassen und die Person, mit der sie das Abenteuer bestreiten“, nach Feierabend „besser verstehen zu lernen“: „Denn wenn man als Menschen harmoniert, harmoniert man automatisch auch als Tanzpaar!“ Dazu gibt er Ernährungs-Tipps, an die sich der Großteil der Promis wohl mit Freude halten dürfte.
Ein Interview von HÖRZU Chefreporter Mike Powelz
HÖRZU: Gabriel, als Sie „Dancing Star 2024” geworden waren, lag ein langer Weg hinter Ihnen – ein hartes Tanztraining, ein straffer Terminplan und gewiss so mancher Muskelkater. Wie haben Sie das damals mental geschafft, welche Vision hatten Sie beispielsweise die ganze Zeit vor Ihrem geistigen Auge?
Für mich ging es zum einen sehr schnell, dass ich mich in das Tanzen verliebt hatte und zum anderen sehr warm in der Let’s Dance-Familie willkommen geheißen wurde, dass ich Malika, Zsolt und auch die ganzen Menschen, die man vor der Kamera gar nicht sieht, schnell in mein Herz geschlossen hatte. Das wurde dann auch meine Motivation weiterzukommen, damit ich noch mehr Zeit mit diesen Leuten verbringen kann – man weiß ja, es kann ja jede Woche zu Ende sein. Es gibt keine bessere Möglichkeit auf so einem hohen Niveau und in einem so tollen Umfeld das Tanzen zu lernen, sich hineinzuknien und mit so vielen tollen Menschen zusammenzuarbeiten. Das hat mich gepusht.
Was sind – rückblickend betrachtet – Ihre wichtigsten Erfahrungen und Einsichten? Welche Tipps würden Sie den Promitänzern geben, die ebenfalls gewinnen möchten? Gibt’s eine „Sieger-Strategie“? Wie kann man es schaffen, „Dancing Star“ zu werden und sich die große Trophäe zu holen?
Ich glaube, wenn es dafür ein Geheimrezept gäbe, wäre „Let’s Dance“ bestimmt nicht mehr so spannend, aber welche Tipps ich auf jeden Fall mitgeben kann sind: Viel Schlaf, Viel Essen - Abnehmen wird man so oder so, daher richtig reinhauen. Burger, Pizza, Pasta, alles rein die Kilos purzeln trotzdem, keine Sorge! – und auch mal Abschalten. Nach dem Training auch mal den Kopf ausschalten, damit man die ganzen Monate nicht nur „Tanzen, Tanzen, Tanzen“ im Kopf hat, denn das wird man sowieso die meiste Zeit automatisch im Sinn haben. Nach dem Tanztraining auch mal rausgehen und was anderes unternehmen, zusammen Essen gehen, Spazieren gehen und auch den Tanzpartner/die Tanzpartnerin auf einer anderen Ebene kennenlernen. Die Rolle des Schülers auch mal zu verlassen und die Person, mit der du das Abenteuer bestreitest, so auch besser verstehen zu lernen. Denn: Wenn man als Menschen harmoniert, dann harmoniert man auch automatisch als Tanzpaar.
Haben Sie während Ihrer Teilnahme jemals ernsthaft über’s Aussteigen nachgedacht? Gab’s Momente, in denen der Stress und das Training so stark waren, dass Sie mental und/oder körperlich nicht mehr konnten? Und falls ja: wie haben Sie sich in solchen Momenten wieder selbst motiviert und was würden Sie den kommenden prominenten Tänzern, die vielleicht ein ähnliches Stimmungstief vor sich haben, raten, wenn sie mal aufgeben wollen? Wie behält man die Nerven?
Tatsächlich gab es bei mir auch ein Tief, dass war die Partner-Switch-Woche und die Woche danach – das waren Samba und Slowfox – da ging es Punktetechnisch auch ordentlich runter für mich. Man muss aufpassen, dass man in der ganzen Zeit, in der das Tanzen bewertet wird, man sich davon nicht unterkriegen lässt, denn es gibt immer Tänze, die einem besser liegen und Tänze, an denen man zu knabbern haben wird, weil man sie nicht so schnell versteht oder eine Blockade hat. Da muss man dann die Zähne zusammenbeißen und sich durchkämpfen. Und das ist OK und normal, da darf man sich keinen Druck machen, einfach durchhalten und sich von den Menschen drumherum helfen lassen. Ich habe auch in den Armen von anderen Profitänzern und Prominenten geweint (lacht) – man muss sich mitteilen und manchmal muss das auch einfach mal raus. Alle sind füreinander da.
Haben Sie sonst noch wichtige Tipps und Tricks parat für die neuen Kandidaten?
Sei immer ganz ganz lieb zu deiner Tanzpartnerin oder deinem Tanzpartner und hör immer gut zu! Mach nicht den Klugscheißer und vertraue auf die Erfahrung. Sei wissbegierig, sei bereit Neues zu lernen und teil dich mit. Viele möchten auch dein Feedback hören und geben gerne auch den eigenen Ideen Raum. Wenn es besondere Talente gibt, wie zum Beispiel, Singen, Akrobatik oder andere Tanzstile, dann kann man sich einbringen und den Tanz noch mehr zu seinem eigenen machen.
Schlussfrage, Ihre Meinung, bitte: Kann es mit der richtigen (mentalen) Einstellung jeder Kandidat schaffen, sich die große Trophäe zu holen – oder gehört auch eine große Portion Glück dazu?
Es ist auf jeden Fall eine Mischung. Ich glaube schon, dass jeder Kandidat/in gewinnen kann. Die Jury und die Zuschauer wollen ja gar nicht, dass man tanzt wie ein Profitänzer, sondern die wollen auch sehen, dass du Spaß hast, keine Angst hast auch mal Fehler zu machen, dich nicht zu ernst nimmst, dein Bestes gibst und bereit bist, dich zu öffnen, die Leute zu begeistern – ihnen eine Geschichte oder sogar deine Geschichte mit auf den Weg gibst. Wenn du bereit bist, dich zu zeigen, dann hast du große Chancen – Mach das Abenteuer einfach zu deinem eigenen Abenteuer. Also: Spaß haben & es genießen. Let’s Dance ist einmalig! Es war das anstrengendste aber auch schönste Abenteuer, das ich je erlebt habe.