Der ZDF- Zweiteiler „Lillys Verschwinden“ mit Heino Ferch und Jessica Schwarz erinnert an das ungeklärte Verbrechen 2007 in Portugal, das bis heute für internationale Schlagzeilen sorgt.
Ein Artikel von HÖRZU Chefreporter Mike Powelz
Wie konnte die fünfjährige Lilly mitten in der Nacht aus dem Ferienapartment ihrer Familie verschwinden? Welche Rolle spielt ein Ehepaar, das ihre Eltern erst kurz zuvor am Strand kennengelernt hatten? Und warum verdächtigt die örtliche Polizei Lillys verzweifelte Stiefmutter, in die vermeintliche Entführung verstrickt zu sein? Nur drei von vielen Fragen, die der hochkarätig besetzte ZDF-Zweiteiler „Lillys Verschwinden“ aufwirft. Angelehnt ist das TV-Drama an den Fall der 2007 in Portugal vermissten Madeleine McCann, genannt Maddie. Auch deren Eltern gerieten unter Verdacht. Was mit der Dreijährigen aus Großbritannien geschah, ist weiterhin ungeklärt.
Mallorca 2025: Mit ihren Kindern Noah und Lilly verbringen Anna und Robert Bischoff (Jessica Schwarz und Heino Ferch) einen unbeschwerten Urlaub. Mit von der Partie ist Johanna Pohlmann (Natalia Wörner), eine Freundin der Bischoffs, samt Kids. Während die Kleinen abends allein im Apartment schlafen, lassen die Erwachsenen den Tag in der Tapasbar des Hotels ausklingen. Am Tisch sitzen auch ihre neuen Bekannten Sara (Petra SchmidtSchaller) und Niklas Grothe (Felix Klare). Der entspannte Abend entwickelt sich zum Albtraum, als die Eltern entdecken, dass Lilly nicht mehr in ihrem Bett liegt. Wurde das Mädchen gekidnappt? Die mallorquinischen Kommissare Isabell Navarro (Mona Pirzad) und Antonio Gomez (Mohamed Achour) übernehmen die Ermittlungen.
Unter wachsendem Zeitdruck entscheiden sich die Bischoffs für einen riskanten Schritt: Sie kooperieren mit der Boulevardjournalistin Bo Eilers (Regula Grauwiller), die für das Inselmagazin arbeitet. So wollen sie Aufmerksamkeit erzeugen und Druck auf die Behörden ausüben, die Suche nach ihrer Tochter zu verstärken.
Die Polizei verfolgt unterdessen eine andere Spur: Lillys Mutter Anna, die eine heimliche Affäre mit Niklas Grothe hat, verstrickt sich zunehmend in Widersprüche. Könnte es sein, dass sie etwas mit dem Verschwinden des Mädchens zu tun hat?
Beim Besuch der Dreharbeiten in Selva auf Mallorca erklärt Jessica Schwarz gegenüber HÖRZU, was sie an der Verfilmung des aufwühlenden Drehbuchs von Autor Thomas Berger reizte: „Unser Zweiteiler ist ein spannender Mix aus Drama und Krimi. Eigentlich will Anna nur einen schönen Urlaub verbringen. Doch dann verschwindet ihre Stieftochter – und plötzlich stellt sich die Frage, ob Lilly weggelaufen ist oder von Unbekannten entführt wurde.“
Kollege Heino Ferch, der in der Thrillerreihe „Spuren des Bösen“ und in der TrueCrime-Reihe um Sonderermittler „Ingo Thiel“ schwere Kost gewohnt ist, bekennt: „Das ist der herausforderndste Stoff, den ich je gedreht habe. Man ist sehr nah dran an den Eltern, die verzweifelt versuchen, einen Weg zu finden, auf dieser Mittelmeerinsel ihr Kind zurückzubekommen. Sie fühlen sich dort allein, kennen die Rechtslage nicht, wissen nicht, wie die Polizei arbeitet, befinden sich also in besonders schwierigen Umständen.“
So entstehe eine sehr spannende und dichte Familiengeschichte mit zahlreichen unerwarteten Wendungen, sagt Ferch: „Denn die Eltern geraten nicht nur in Verdacht, sondern müssen obendrein um ihre eigene Freiheit kämpfen.