Kürsat "Chico" Yildirim hat sich bei "Promis unter Palmen" derart im Ton vergriffen, dass SAT.1 ihn umgehend aus der Show warf – dennoch durfte er noch einmal mitfeiern.
Bei der Berliner "Promis unter Palmen"-Premierenparty im Februar durfte Reality-Neuling Kürsat "Chico" Yildirim (44) mitfeiern – obwohl der Lottomillionär in der nun bekannten Folge 6 hochkant aus der SAT.1-Show geflogen war.
Ein weiteres Beispiel für ein wiederkehrendes Trash-TV-Dilemma: Einerseits leben die Shows von Skandalen, andererseits gibt es Grenzen der Zumutbarkeit. Nach der berüchtigten Mobbing-Staffel von 2020 und der vorzeitig abgebrochenen von 2021 schien der Sender diesmal alles richtig machen zu wollen und blieb doch beunruhigend inkonsequent.
Was war passiert? Kurz vor Beginn des Kapitänsspiels gerieten sich Influencerin Lisha Savage (38) und Lotto-Millionär Kürsat "Chico" Yildirim (44) mal wieder in die Haare. Als Krebse verkleidet und im Sand eingegraben, schaukelten sich beide hoch - bis Lisha mehrfach über Chicos angeblichen "Mini-Pi..el" schimpfte. Der ließ sich provozieren und konterte mit einer in weiten Teilen überpiepten Drohung: "Aber wenn er aufsteht, ... (piiiiiieeeeeep) ..., dann guck mal, wie du schreist!"
Die ebenfalls eingebuddelten Mit-Promis waren sichtlich angewidert, das Spiel wurde unterbrochen - und Chico kurzerhand verabschiedet. Nach dem übergriffigen Wangentätscheln von Kim Virginia Hartung (28) in Folge 2 habe er eine Verwarnung bekommen, nun aber erneut Grenzen überschritten: "Die Androhung sexueller Gewalt hat bei uns keinen Platz!"
Einen weniger gesamtgesellschaftlich verwerflichen, dennoch für Empörung sorgenden Skandal erlaubte sich später Melody Haase (31), die diesbezüglich vorab von ihren Verbündeten Claudia Obert (63) und Menowin Fröhlich (37) beraten wurde: Sie hatte das später fortgesetzte Krabbenspiel gewonnen und durfte wie der Zweitplatzierte (ihr ebenfalls wohlgesonnen) Cosimo Citiolo (44) als "Kapitänin" ein Team fürs nächste Spiel zusammenstellen.
Würde sie verlieren, würde sie am Ende zwei ihrer Mitglieder für die Rauswahl nominieren müssen. Oder dürfen: Nur zu gerne wollte Melody nämlich Christo Manazidis (38) loswerden, wählte ihn in ihr Team und setzte zum Boykott an: Statt sich zu beeilen, trödelte sie, statt Bälle ins Ziel zu bringen, schmiss sie sie ins Wasser.
Der Plan ging auf - und doch wieder nicht: Melody gab neben Iris Klein (57) Christo zur Abwahl frei, auch dieser selbst rechnete nun fest mit seinem Ausscheiden. Doch dann schämte sich der tiefgläubige Menowin plötzlich, zur Spaltung der Gruppe beigetragen zu haben. Er gab Christo (als Buße?) zum Entsetzen von Claudia und Melody doch nicht seine Stimme, und so reichte es nicht für dessen Abwahl. Tief getroffen, nun quasi Iris "geopfert" zu haben, wollte Melody an deren Stelle aus der Show scheiden, doch die Produktion lehnte den Deal ab.
Und so wird sie sich in Folge 7 mit dem Ärger von Lisha und Christo auseinandersetzen müssen, die vom – nach Chicos Rauswurf – wiedergekehrten Nikola Glumac (28) unterstützt werden. Melodys einstiger Fummelgespiele war nicht mehr gut auf sie zu sprechen, seit sie ihn in der letzten Folge mit rausgewählt hatte. Dass erst Kapitän Christos Nominierung ihn in die Situation gebracht hatte, hatte er dagegen verziehen. Man sieht: Es gibt genug Trash-TV-taugliche Aufreger, ohne dass es unter die Gürtellinie gehen muss.
Ob homophobe, rassistische oder sexistische Sprüche, ob Ohrfeigen oder Anspucken: Unabhängig vom Sender ist die Liste der moralisch verwerflichen oder gar strafrechtlich relevanten Ausfälle von Realitystars lang. Die meisten von ihnen sind dennoch weiterhin im Geschäft. In der (aktuell nicht laufenden) Show "Das große Promi-Büßen" werden sie regelmäßig mit ihren Verfehlungen konfrontiert – und auch hier flog letztes Jahr eine Kandidatin aus der Sendung. Dabei wäre genau diese Show eigentlich prädestiniert dafür gewesen, den "nicht so gemeinten", aber durchaus rassistischen Kommentar Bea Fiedlers (67) gemeinsam mit ihr aufzuarbeiten. Chance verpasst. Es gibt noch viel zu lernen – und zu diskutieren. Quelle: teleschau