„Marie Brand“: Nur noch vier Fälle, dann ist Schluss?

15.01.2025 um 13:00 Uhr
    „Marie Brand“: Nur noch vier Fälle, dann ist Schluss? | © ZDF
    Marie Brand (Mariele Millowitsch) hat die Lage in Folge 36  im Griff und gibt Jürgen Simmel (Hinnerk Schönemann) ein Zeichen sich zurückzuhalten. | ©ZDF

    Im 36. Fall des seit 2008 ermittelnden Kölner Kripo-Pärchens Marie Brand und Jürgen Simmel ist ein britisches Au-pair-Mädchen samt Motorroller von einer einsamen nächtlichen Brücke gestürzt. War es ein Unfall, wie Simmel glaubt, oder doch Mord? Die Krimi-Serie lief  im Dezember 2008 zum ersten Mal im ZDF - naht das Ende?

    Im 36. Fall des Kölner Kripo-Pärchens Marie Brand und Jürgen Simmel (Mariele Millowitsch, Hinnerk Schönemann) ist ein britisches Au-pair-Mädchen von einer einsamen Brücke gestürzt. Simmel glaubt an einen Unfall, Marie Brand erkennt, die Regeln der einfachsten möglichen Lösung befolgend: Es war Mord!

    Auch in ihrem neuesten Fall - es geht in "Marie Brand und das tote Au-pair" letztlich um sexualisierte Gewalt - funktioniert das Zusammenspiel zwischen dem mitunter bis zur Sprachlosigkeit begriffsstutzigen Simmel und der scharfsichtigen Kommissarin prächtig. Es gibt viel zu tun: Ist der Gastgeber des Au-pairs übergriffig geworden, wollte er eine Vergewaltigung vertuschen? Auch der Fahrlehrer (Andreas Lust), bei dem die tote Alice zusammen mit ihrer Freundin in die Fahrschule ging, erweist sich als höchst verdächtig, seine Eskapaden sind etwa seiner Ehefrau längst bekannt.

    Der Fahrschullehrer Jochen Keuber (Andreas Lust) ist über die Info zu Alices vermisstem Handy erschrocken während er mit seiner Fahrschülerin Ela Malik (Saron Degineh), Alices Freundin, nach einer Fahrstunde an der Fahrschule ankommt. | ©ZDF

    Drehbuch-Routinier Timo Berndt und der Regisseurin Christine Repond gelingt es einmal mehr, ein sehr ernstes Thema mit einer Portion Humor zu verbinden. Natürlich muss dabei vor allem Simmel wieder leiden. Zu schön, wenn er als Führerscheininhaber "seit hundert Jahren" unvermittelt in eine theoretische Fahrprüfung gerät. Selbstverständlich fällt er in selbiger "mit Pauken und Trompeten" durch - und bekommt die Instrumente auch gleich unter den Prüfungsbogen gemalt.

    Trotz seines Engagements bei "Nord bei Nordwest" will Schauspieler Hinnerk Schönemann (50) auch mit "Marie Brand" weitermachen. "Fall 40 wollen wir auf jeden Fall noch schaffen!", sagte er jüngst in einer Talkshow schon mal unter Augenzwinkern.

    Scheinbar gibt es aber keine Absprache mit seiner Partnerin Mariele Millowitsch. Die erklärte Ende 2024 in einem HÖRZU-Interview zur 35. Folge: „Ich sage immer: Es ist erst Schluss, wenn ich von einer Leiche nicht mehr ohne Hilfe aufstehen kann.“ Ein Ende von „Marie Brand“ nach der 40. Folge scheint also wenig wahrscheinlich zu sein, die 69-Jährige macht noch einen sehr fitten Eindruck.

    „Marie Brand“: Mariele Millowitsch erklärt, wann sie als TV-Kommissarin aufhört

    Neuer Fall für Marie Brand und ihren tollpatschigen Kollegen Simmel im ZDF-Seriendauerbrenner: Ein Museumschef wird ermordet und die Spuren führen die Ermittler in „Marie Brand und die lange Nase“ zu einem reichen Kunstsammler, der mit NS-Raubkunst nadelt. TV-Star Mariele Millowitsch verrät, was sie an der Rolle liebt, wo sie selbst ganz anders ist und wann Schluss ist mit der Verbrecherjagd. Ein Artikel von HÖRZU-Chefreporterin Mirja Halbig Sie gehört zu den erfolgreichsten TV-Kommissarinnen Deutschlands: Marie Brand (Mariele Millowitsch) ermittelt seit 2008 fürs ZDF in Köln und fährt mit jedem neuen Einsatz Top-Quoten ein – in der Spitze waren es über neun Millionen Zuschauer. In dieser Woche muss sie in ihrem 35. Fall mit Kollege Jürgen Simmel (Hinnerk Schönemann) einen Mord im Museum klären (Mi, 13. November, 20.15 Uhr im ZDF oder hier in der Mediathek). HÖRZU verriet die 68-Jährige das Erfolgsrezept von „Marie Brand“ – und wie lange sie noch auf Verbrecherjagd gehen will. Ein Mord in kultivierten Kreisen Direktor Markus Krull (Torsten Knippertz) liegt tot im Depot seines Museums. Die Obduktion ergibt, dass er gegen 22 Uhr erschossen wurde. Rücklings, aus zwei Metern Entfernung. Die Ermittler erkennen rasch, dass Krull weder überrascht war, noch sich wehrte – der Täter muss mit ihm im Raum gewesen sein. Wer steckt dahinter? Wer ist die maskierte Person auf den Bildern der Überwachungskamera? Es scheint einen Zusammenhang mit einer verschwundenen Giacometti-Statue zu geben. Angeblich soll diese kurz vor Krulls Tod im Museum aufgetaucht sein. Aber war das Kunstwerk echt – oder eine Fälschung?

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    • TV

    Hinnerk Schönemann: Wie er vom Zooladen-Besitzer zum TV-Star wurde

    Der "Nord bei Nordwest"-Star Hinnerk Schönemann spricht im Interview über die höchst erfolgreiche ARD-Reihe, seine TV-Karriere und über das Älterwerden - er ist gerade 50 Jahre alt geworden. Wenn er auf die vergangenen Jahrzehnte zurückblickt, scheint er mit sich im Reinen zu sein. Nur seine Schulzeit will er nicht nochmal erleben: „Sa würde ich nie wieder reingehen wollen. Das wäre Horror."  Nach dem Jubiläumsjahr 2024 – „Nord Nord Nordwest“ läuft nun seit zehn Jahren - stehen drei neue Filme parat und weitere sind bereits in Planung. Mit dabei ist natürlich wieder Hinnerk Schönemann, der als Tierarzt und Polizist Hauke Jacobs jedem das Handwerk legt, der den Einwohnern des fiktiven Dorfes Schwanitz Böses will. Die 25. Folge "Fette Ente mit Pilzen führt ihn ins "Mandarin", ein asiatisches Lokal, das in Schwanitz neu eröffnet hat. "Haare? Hartmann!" ruft dagegen die Hamburger Unterwelt auf den Plan, und im Film "Das Nolden-Haus" soll es sogar spuken. Alle neue Folgen sind in der ARD-Mediathek zu sehen. Außerdem entsteht im Februar ein neuer Film, bei dem Hinnerk Schönemann selbst Regie führen wird, schon zum dritten Mal bei dieser Reihe. Vor Kurzem hatte der Schauspieler auch privat ein Jubiläum zu feiern, denn seit 30. November ist er 50 Jahre alt. Warum das gar keine große Sache für ihn ist und was er sich für seine Zukunft erträumt, verrät er im Interview. "Nord bei Nordwest" wurde vor zehn Jahren das erste Mal ausgestrahlt, und Sie sind von Anfang an dabei. Wie hat sich die Reihe im Lauf der Zeit verändert? Hinnerk Schönemann: Was sich auf jeden Fall verändert hat, ist, dass alle wiederkehrenden Rollen eine größere Aufgabe bekommen haben, selbst die kleinsten. So besteht die Reihe nicht alleine nur aus Hauke Jacobs, der Polizistin Hannah Wagner und der Tierarzthelferin Jule Christiansen, sondern sie erinnert an eine große Familie. Es ist das Geheimnis von "Nord bei Nordwest" dass alle Figuren ganz liebevoll ihren Raum bekommen haben und alle zusammen Schwanitz ergeben. Die Folgen sind inzwischen aber auch actiongeladener geworden. Schönemann: Ja, ganz sicher. Ich finde es gut, wenn in so ein beschauliches Dorf ein bisschen Action kommt. Manchmal könnte das sogar noch etwas mehr sein. Da jeder Film für sich alleine steht, können wir immer wieder Neues ausprobieren. Trotzdem bleibt es "Nord bei Nordwest'" weil es Schwanitz bleibt. So passiert es dann auch, wie in "Haare? Hartmann!", dass sich eine Schwanitzer Friseurin als ehemalige Auftragskillerin entpuppt. Schönemann: Die Schwanitzer nehmen sich ja sehr ernst, da ist es spannend, wenn sich die Fälle aus dem Kleinen entwickeln. Die Bedrohung muss nicht immer von außen kommen, das hat zum Beispiel schon der Film "Frau Irmler" gezeigt. Hier ging es um eine verschrobene Gestalt aus Schwanitz, die ihren Ehemann getötet hat. Diesen Film unter Regie von Felix Herzogenrath würde ich jedem empfehlen, auch "Haare? Hartmann!" und "'Das Nolden-Haus" sind unter ihm entstanden.

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    Mariele Millowitsch hadert mit der TV-Branche: „Verstehe das alles nicht mehr“

    Eine starke Frau mit vielen Gesichtern: Mariele Millowitsch begeistert als „Klara Sonntag“ und „Marie Brand“. Ein Interview über Kindheit, die veränderte Fernsehlandschaft, das Geheimnis ihres Optimismus und die Kunst, allein glücklich zu sein. Sie gehört zu den erfolgreichsten Schauspielerinnen im deutschen Fernsehen: Mariele Millowitsch . Nach Kindheit und Jugend auf der Bühne des Familientheaters neben ihrem berühmten Vater Willy kehrte sie dem Schauspiel nach dem Abitur zu - nächst den Rücken zu. Mitte der 1990er feierte sie mit „Girl Friends“ und „Nikola“ einen überraschenden Durchbruch im TV. Seitdem geht es für die Kölnerin nur bergauf: Mit ihren Rollen als Ermittlerin „Marie Brand“ und Bewährungshelferin „Klara Sonntag“ (Fr, 31. März, 20.15 Uhr im Ersten) avancierte sie zum Publikumsliebling. Im großen Interview mit HÖRZU berichtet die 67-Jährige von ihrer Kindheit im Hause Millowitsch – ein Nachname, mit dem sie es, wie sie sagt, nicht immer leicht hatte. So verbunden sie sich ihrer Familie auch fühlt, in dem bewegenden Gespräch zeigt sie sich als Mensch, der seinen eigenen Weg geht. HÖRZU: Die Tage werden länger, die Sonne steht höher: Wie sehr freuen Sie sich, dass jetzt der Frühling kommt? MARIELE MILLOWITSCH: lch freue mich, wenn ich die ersten Rufe der Vögel höre und die Blümchen langsam rauskommen, aber ich werde auch nicht so schnell depressiv, wenn es lange dunkel ist. Es mag am Kölschen liegen – ich schätze Sie als absolut optimistischen Menschen ein. Liege ich da richtig? Ich weiß nicht, ob es etwas mit Köln zu tun hat, aber ich habe Glück, dass ich so bin. Woher nehmen Sie Ihren Optimismus? Ein Teil ist natürlich angeboren. Eine Fähigkeit, die ich habe und für die ich sehr dankbar bin, ist, dass ich mich über Kleinigkeiten freuen kann: über jemanden, der lachend über die Straße läuft, oder über ein Eichhörnchen vor meinem Fenster. Wie sehr wurden Sie durch Ihr Elternhaus geprägt? Wie war die Stimmung zu Hause bei Familie Millowitsch? Sehr unterschiedlich. Alles drehte sich um den Vater. Das war das alte patriarchalische System. Die Mutter hat sich untergeordnet. Es gab fröhliche, gelöste Momente, wenn der Vater gut drauf war, aber es gab auch Angstmomente. In welchen Situationen? Na ja, wenn mein Vater wieder explodierte. Er war launisch. Ich konnte das als Kind nicht gut ertragen und kann es bis heute nicht, wenn jemand herumbrüllt. Hatte Ihr Vater auch liebevolle Seiten? Selbstverständlich hatte er die, aber sie waren nicht so häufig da. Wenn es um Zeugnisse ging, war er ganz lieb. Er war selbst in der Schule nicht gut und hat nie Druck ausgeübt, sondern uns in den Arm genommen nach dem Motto: Wird schon! Gingen in Ihrem Elternhaus viele prominente Gäste ein und aus? Meine Mutter war sehr gastfreundlich. Ob Peter Frankenfeld, Heidi Kabel, Agnes Fink, sie waren alle bei uns. Zarah Leander hat uns Kinderlieder vorgespielt. Diesbezüglich war es eine tolle Kindheit. Aber ich habe auch früh gesehen, dass die Schauspielerei zwei Seiten hat. Viele Kollegen waren nicht wirklich fröhlich, hatten Angst oder haben zu viel Alkohol getrunken.

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