Am Donnerstagabend moderierte Maybrit Illner wie gewohnt ihre Polit-Talkshow im ZDF. Neben dem Thema erregte auch ihr Gesundheitszustand die Gemüter.
Maybrit Illner sprach am Donnerstagabend mit ihren Gästen über den Umgang mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump und die tödliche Messerattacke in Aschaffenburg. Das fiel der Moderatorin allerdings hörbar schwer: Die 60-Jährige war stark angeschlagen und kämpfte mit ihrer Stimme. Das rief bei vielen Zuschauern Unverständnis hervor.
"Da wurde man ja schon beim Zuhören krank", merkte ein Nutzer auf X an. Es wurrde zudem auch kritiiert, dass Illner trotzt ihrer Krankeit die Gäste im Studio empfing und sie nicht ersetzt wurde. Das wäre problemlos möglich gewesen, schließlich zählte auch der ehemalige heute-journal-Moderator Claus Kleber zu den Gästen und hätte sicher einspringen können - allerdings hüstelte er auch. "ZDF, das ist unverantwortlich. Frau Illner ist hörbar und sichtbar krank. Egal, ob Covid, Grippe oder 'normaler' Infekt, soll sie alle Gäste fröhlich infizieren? Gar nichts gelernt aus den vergangenen Jahren? Und was soll das für ein Vorbild für alle sein?", schrieb ein X-User. "Warum moderiert Illner total heiser? Findet ihr das normal, ZDF? Wer krank ist, gehört nach Hause", so ein weiterer Kommentar.
Diskutiert wurde unter Leitung der heiseren Moderatorin zum Thema „Setzt Donald Trump im "Hau-drauf" Verfahren um, wovon auch deutsche Politikerinnen und Politiker träumen?“. Der Talk bei Maybrit Illner lässt das vermuten - vor allem wegen Jens Spahn.
Nach dem Messerangriff von Aschaffenburg, bei dem auch ein zweijähriges Kind starb, sprach sich Unions-Fraktionsvize Jens Spahn (CDU) bei "Maybrit Illner" (ZDF) vehement für die Pläne von Friedrich Merz für ein "faktisches Einreiseverbot" für all jene ohne gültigen Aufenthaltsstatus aus. Zudem plädierte er dafür, das "dysfunktionale" europäische Asylrecht auszusetzen.
Gegenwind bekam Spahn unter anderem von der stellvertretenden "Spiegel"-Chefredakteurin Melanie Amann: "Ich möchte nicht in der Haut des Innenministers von Merz stecken, der delivern muss." Kamzleramtschef Wolfgang Schmidt von der SPD sprach sich ebenfalls klar dagegen aus: "Ich dachte mal, die CDU ist die Partei des Rechtsstaats. Das, was hier vorgeschlagen wird, ist schlichtweg rechtswidrig." Man habe "ein Grundrecht auf Asyl, das steht im Grundgesetz. Wir haben ein europäisches Recht, und wir haben die europäische Menschenrechtskonvention und die Genfer Flüchtlingskonvention", führte Schmidt weiter aus. "Nun kann man sagen: 'Alles weg damit'. Aber es ist nun mal nicht so einfach, das alles wegzumachen, und ich glaube das gehört auch zu Deutschland."
Spahn konterte indes: Kein europäischer Nachbar könne von Deutschland erwarten, dass es die eigene "Sicherheit, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die politische Stabilität gefährdet". Er habe als "Minister einen Eid geschworen, die deutschen Interessen in den Mittelpunkt zu stellen", gab sich der Unions-Politiker patriotisch. "Jetzt segeln Sie sehr hart am Populismus", klang das für Amann "knallhart nationalistisch". Man dürfe den Leuten nicht erzählen, mit dem Schließen der Grenzen sei das Problem gelöst.