Stephen Kings Geschichten haben eine einzigartige Atmosphäre: Sie sind düstere kleine Märchen, Alptraum-Szenarien, irgendwo zwischen Fantasy und Horror – und immer mit einer tieferen Bedeutung. Seine Werke spielen mit menschlichen Urängsten, psychologischen Abgründen und übernatürlichen Schrecken. Wenig verwunderlich, dass die bildhaften Romane und Kurzgeschichten den Weg auf die Leinwand gefunden haben.
Klassiker wie "The Shining", "Misery" oder "Cujo" kennt vermutlich jeder Horrorfan. Doch Kings Universum wächst stetig weiter – und in den letzten Jahren sind einige eindrucksvolle Verfilmungen entstanden, die das Angebot der Streaminganbieter bereichern.
Hier sind acht neuere Stephen-King-Filme, die du nicht verpassen solltest:
Jessie (Carla Gugino) und Gerald (Bruce Greenwood) gönnen sich ein Liebeswochenende in ihrem abgelegenen Landhaus in den Wäldern von Maine. Sie wollen ihr Sexleben mit ein paar Spielchen neu entfachen. Doch als Jessie ans Bett gefesselt ist, wandelt sich das kleine Abenteuer zum großen Überlebenskampf: Gerald stirbt plötzlich. Gefangen in einer scheinbar ausweglosen Lage muss sie nicht nur eine Lösung finden, sondern sich auch ihren Ängsten, verdrängten Erinnerungen und den dunklen Stimmen in ihrem Kopf stellen. Ein intensiver Psychothriller und einer der besten Stephen-King-Filme auf Netflix, wenn ihr uns fragt.
"Im hohen Gras" entstand in Zusammenarbeit mit Stephen Kings Sohn Joe Hill und basiert auf der gleichnamigen Novelle. Der Film entführt seine Figuren in ein unheimliches, schier endloses Feld, in dem Zeit und Raum aus den Fugen geraten. Die Geschwister Cal (Avery Whitted) und Becky (Laysla De Oliveira) folgen den Hilferufen eines Jungen, der scheinbar inmitten des hohen Grases verloren ist – doch kaum betreten sie das dichte Grün, werden sie selbst verschluckt. Orientierung wird unmöglich, jeder Ausweg scheint zu verschwinden. Und zwischen den Halmen lauert eine unheilvolle Präsenz.
Jedes Kind kennt die Geschichte vom Boogeyman – der Schatten, der sich im Dunkeln verbirgt und von Angst lebt. In "The Boogeyman", basierend auf Stephen Kings Kurzgeschichte, müssen die Schwestern Sadie (Sophie Thatcher) und Sawyer (Vivien Lyra Blair) gegen genau dieses Grauen kämpfen. Nach dem Tod ihrer Mutter spüren sie eine unheimliche Präsenz in ihrem Zuhause. Doch ihr Vater Will (Chris Messina), ein Psychotherapeut, hält alles für Einbildung. Ob echt oder nicht – nach diesem Film bleibt das Licht besser an.
Es regnet in Strömen, ein kleiner Junge in gelber Regenjacke läuft mit seinem Papierboot durchs Wohnviertel, während das Wasser in den Rinnstein schießt ... Jeder Stephen-King-Fan weiß, welches Grauen dann folgt. Die Horrorclown-Story ist DER Stoff aus dem Alpträume sind – und wirklich gute Adaptionen. Dank einer grandiosen Besetzung, starker Effekte und cleverer Referenzen ans Original gelingt es beiden Neuinterpretationen, das einzigartige "Es"-Gefühl einzufangen. Die Geschichte einer Gruppe von Kindern, die in Derry das Monster Pennywise jagen, ist mehr als Horror: eine Coming-of-Age-Story über die Magie des Sommers, die Unsicherheiten des Erwachsenwerdens und die Kraft der Freundschaft. Und dann ist da noch Bill Skarsgård – selten war ein Bösewicht so verstörend, selten ein Remake so überragend. Fans von "Stranger Thing" und "Stand by Me" werden die Filme lieben, versprochen!
Eine Liste von Stephen-King-Filmen ohne "Friedhof der Kuscheltiere"? Funktioniert nicht, finden wir. Es geht um einen alten Friedhof mit magischer Erde, der für einen verzweifelten Vater zur letzten Hoffnung wird, seine verstorbene Tochter zurückzubringen. Doch der Haken: Die Wiederkehrer kommen anders und vor allem ohne den guten Teil ihrer Seele zurück. Die Kultgeschichte erwacht hier zu neuem Leben: ein düsterer, atmosphärisch dichter Gruselfilm, der einem eiskalte Schauer über den Rücken jagt.
Und weil wir offensichtlich Fans der dunklen Kuscheltier-Mär sind, bleiben wir dabei. Dieses Prequel rückt Jud Crandall ins Zentrum, der 1969 von einem unheilvollen Ort in seiner Nachbarschaft erfährt – einem Gelände, das Tote zurückbringt. Gemeinsam mit anderen versucht er, das Grauen einzudämmen, bevor es sich ausbreitet. Kann man schauen, muss man nicht. Aber die Erweiterung des King-Klassikers liefert einige spannende neue Einblicke in die verstörende Mythologie des verfluchten Friedhofs. Fans haben sicher ihren Spaß daran.
Teenager Craig freundet sich mit dem wohlhabenden, aber zurückgezogen lebenden Mr. Harrigan an. Nach dessen Tod steckt er ihm aus Sentimentalität sein altes Handy in den Sarg – doch als er plötzlich Nachrichten vom Verstorbenen erhält, nimmt das Unheimliche seinen Lauf. "Mr. Harrigan’s Phone" ist kein klassischer Stephen-King-Horror, sondern ein ruhig erzählter Coming-of-Age-Film mit Mystery-Elementen. Besonders sehenswert: Jaeden Martell, den wir bereits als Hauptdarsteller aus "Es" kennen.
Dieser Film, basierend auf einer Stephen-King-Novelle, spielt in der Einöde Nebraskas im titelgebenden Jahr 1922. Hier kämpft der Farmer Wilfred James (Thomas Jane) um seinen ganzen Stolz: 40 Hektar Land. Um sein Hab und Gut zu verteidigen, geht er über Leichen – konkret über die seiner Frau. Eine Crime-Story und ein intensives Psychodrama über Gier und Schuld, das sich langsam entfaltet und schließlich unerbittlich unter die Haut geht.
Hier den atmosphärisch dichten Mysteryfilm "1922" bei Netflix schauen.*
Nicht nur Stephen-King-Filme sorgen für Gänsehaut-Momente – seine Romane und Kurzgeschichten haben auch einige großartige Serien inspiriert. Hier sind fünf sehenswerte King-Adaptionen für alle, die den Horror lieber länger in mehreren Episoden genießen.
Keine klassische Roman-Adaption, sondern eine Hommage an das gesamte Stephen-King-Universum. "Castle Rock" vereint Figuren, Orte und Elemente aus Kings Werken in der gleichnamigen Kleinstadt in Maine – einem Schauplatz, der in Geschichten wie "Cujo", "Needful Things" oder "Stand by Me" eine zentrale Rolle spielt.
Jede Staffel erzählt eine eigenständige Geschichte, die es so noch nicht im King-Kanon gab. In Staffel 1 dreht sich alles um einen mysteriösen Häftling (Bill Skarsgård), in dem viele den Teufel sehen. Anwalt Henry Deaver (André Holland), der die Stadt einst verließ, kehrt zurück, um dem Geheimnis auf den Grund zu gehen – und wird dabei mit seiner eigenen düsteren Vergangenheit konfrontiert.
Im Stadtpark von Flint City wird die grausam zugerichtete Leiche eines Jungen gefunden. Der vermeintlich perfekte Täter ist schnell ermittelt: Trotz Alibi sprechen eindeutige Beweise wie DNA-Spuren gegen Terry Maitland (Jason Bateman), einen allseits beliebten Englischlehrer und Coach der Jugendbaseballmannschaft. Niemand hätte ihm eine solche Tat zugetraut. Was für Detective Ralph Anderson zunächst nach einem klaren Fall aussieht, entwickelt sich zu einem Rätsel, das jede logische Erklärung sprengt. Eine extrem fesselnde Mischung aus Crime und Mystery, die es fast unmöglich macht, zwischendurch abzuschalten.
Wenigen steht die Widersacher-Rolle so gut wie Alexander Skarsgård (an dieser Stelle möchten wir gern an "True Blood" erinnern). "The Stand" lohnt sich aber nicht nur wegen des Skarsgård-Wiedersehens. Obwohl die Geschichte eines von Menschen verursachten Virus, das die Welt an den Abgrund bringt, nicht neu ist, stellt diese Stephen-King-Adaption einige spannende Fragen: Was passiert, wenn das Ende erst der Anfang ist? Wer bestimmt, wie es weitergeht – und auf welcher Seite würdest du stehen?
Im Zentrum steht der Kampf der Überlebenden zwischen Gut und Böse. Während die prophetische Mutter Abagail (Whoopi Goldberg) die letzten Hoffnungsträger um sich schart, versammelt der düstere Randall Flagg (Alexander Skarsgård) seine Anhänger für eine neue Weltordnung. Fans epischer Endzeitdramen kommen hier auf ihre Kosten.
Nach dem gewaltsamen Tod ihres Ehemanns Scott Landon (Clive Owen) fällt Lisey (Julianne Moore) in ein tiefes Loch. Auch zwei Jahre später sitzt die Trauer noch tief. In der Hoffnung, sich wieder an gemeinsame Momente zu erinnern, durchstöbert sie Scotts alte Unterlagen – und stößt auf ein dunkles Geheimnis. Zwischen Realität und Albtraum entfaltet sich ein psychologischer Horror-Thriller, der tief in die Welt der Erinnerungen, Traumata und verborgenen Wahrheiten eintaucht. Stephen King selbst schrieb das Drehbuch zu dieser Serie, die ebenso verstörend wie berührend ist.
Frischgebackener Zweifach-Oscar-Preisträger Adrien Brody in der Hauptrolle! Wem das als Argument für das an Stephen Kings Kurzgeschichte "Jerusalem's Lot" angelehnte Horrordrama nicht genügt, der braucht vielleicht noch diese Zeilen: Im Zentrum steht Captain Charles Boone, der in den 1850er Jahren nach dem Tod seiner Ehefrau mit seinen drei Kindern in die Heimat seiner Vorfahren zurückkehrt. Doch die feindselige Stadtgemeinde macht schnell klar, dass er und seine Familie dort nicht willkommen sind. Und das Haus birgt düstere Schatten der Vergangenheit. Auch wenn es jetzt so klingen mag: "Chapelwaite" ist kein üblicher Haunted-House-Schocker – das versprechen wir.
*Affiliate Links